Wie schnell steigert ihr euch in etwas hinein?

Wenn man sich sehr schnell in etwas hineinsteigert, dann kann es vieles bedeuten. Es kann heißen, dass man sich schnell in seine Wut reinsteigert und sich nur schwer wieder beruhigen kann, wenn man einmal aufgebracht ist. Allerdings kann es auch bedeuten, dass man sich auch schnell in irgendwelche Ideen reinsteigert und diese dann sofort umsetzen möchte, ohne an die Nachteile zu denken.

Steigert man sich in etwas rein, hat man in dem Moment nur diese eine Sache vor Augen und konzentriert sich nur darauf, ohne an etwas anderes zu denken oder ohne auf jemanden zu hören. Wie schnellt steigert ihr euch in etwas rein? Oder handelt ihr eher immer überlegt?

Es kann schon sein, dass ich mich ab und zu schnell in etwas hinein steigere. Beispielsweise, wenn es um gewisse Themen geht, dann bin ich schneller wütend oder auch bei Ideen bin ich schnell begeistert, wenn diese gut sind. Wobei ich da aber schon auch abwäge, was die Nachteile und was Vorteile sind. Immer bin ich aber nicht gleich auf 180, also nur bei ganz bestimmten Themen und dann auch nur bei ganz bestimmten Aussagen, weil mich das einfach nervt.

Da ich ein emotionaler und impulsiver Mensch bin, steigere ich mich leider sehr schnell in etwas hinein. Dies betrifft allerdings nur mein privates Umfeld. Im Berufsleben bin ich komischerweise deutlich gelassener. Hauptsächlich, wenn mein Partner einen Fehler begangen hat, komme ich vom Hundertsten ins Tausendste. Ich sehe plötzlich noch viele Fehler mehr und werde immer wütender, auch wenn ich weiß, dass diese Wut rational nicht begründet ist.

Also ich seigere mich (im positiven wie auch im negativen Sinn) immer schnell in alles rein. Es kommt aber immer darauf an, denn wenn ich zum Beispiel müde oder eh schon gereizt bin, passiert es schneller.

Bei mir kommt es auch vor, dass ich mich schnell in etwas hineinsteigere, wobei ich schon sagen muss, dass ich währenddessen noch die Vor- und Nachteile überdenke und so ist es dann auch schon mal so, dass ich genauso schnell wieder ruhig werde, wie ich mich vorher in eine Sache hineingesteigert habe. Es ist also nicht so, dass ich dann unüberlegt irgendetwas machen würde, nur weil ich wütend oder eben begeistert von einer Idee bin. Das passt dann nicht zu mir.

Ich finde man muss es differenzieren. Wenn jemand eine Idee hat und diese erst einmal Konsequent verfolgt ohne dabei von anderen gestört werden zu wollen oder sich auf andere Dinge zu konzentrieren finde ich es noch normal und wesentlich besser, als wenn man eine Idee hat und diese hinterher nur halbherzig umsetzt oder gar nicht angeht, da man sich einfach zu wenig dafür begeistert und interessiert hat.

Allerdings auch dort ist der Zeitraum entscheidend. Wenn also jemand mit seiner Idee dann ein paar Stunden im Keller verschwindet um es auszuprobieren, dann ist es kein Problem. Schließt sich die Person jedoch Wochenlang im Keller ein und kümmert sich um nichts anderes mehr, dann ist es schon eher bedenklich und fanatisch.

Ich habe viele Ideen und möchte sie meistens auch gerne direkt umsetzen. Durch andere Aufgaben die gemacht werden müssen ist das meistens nicht möglich und somit müssen meine Ideen bis zum Abend warten oder auch einige Tage. Dort ist die erste Freude dann meistens schon verflogen und es macht einfach weniger Spaß das ganze zu probieren oder auch umzusetzen, als wenn man es direkt machen könnte. Allerdings sind dort dann auch andere Aspekte mit dazu gekommen und die Projekte werden einfach "besser" da mehrere Aspekte berücksichtigt worden sind an die man im ersten Moment gar nicht erst gedacht hätte.

Unüberlegtes losrennen und direkt etwas umsetzen ist somit nicht möglich und daher zähle ich mich dann doch eher zu der besonneren Sorte Mensch die erst einmal überlegen, die Vorteile und Nachteile abwägen und sich dann erst an das Werk machen. Auf diese Weise habe ich einige meiner Bastelprojekte schon mehrmals komplett neu geplant, da sich bei den Überlegungen eine andere Lösung als besser herausgestellt hat.

Ich bin ein sehr impulsiver Mensch und ich handle oft nach dem Prinzip: Mit dem Kopf durch die Wand. Dementsprechend kann ich mich auch, wenn mich etwas richtig aufregt, sehr schnell in etwas hineinsteigern und komme dann von meinem hohen Ross gar nicht mehr runter, während ich mich immer weiter aufrege. Allerdings bringt es dann nichts, wenn Leute versuchen mich runter zu kriegen. Ich muss mich dann lieber einmal so richtig mit jemandem über das aufregen, was mich grade aufregt, und dann geht es auch wieder und ich komme von alleine wieder runter. Viel schlimmer ist es, wenn ich meinen Ärger immer nur runterschlucke und ihn quasi nie rauslassen kann.

Des Weiteren ist es so, dass ich dann auch unüberlegte Entscheidungen treffe. Dementsprechend unterhalte ich mich dann auch mit anderen Leuten zuerst über das, was mich aufregt, bevor ich irgendwelche wichtigen Entscheidungen treffe, die ich in meiner ganzen Aufregung dann falsch treffe. Oft neige ich nämlich dazu, dass ich mich falsch entscheide, weil ich mich in etwas hineingesteigert hat. Das führt dann zu Fehlern und dann ärgere ich mich am Ende wieder über etwas und steigere mich in das nächste Abenteuer hinein.

Gerne konzentriere ich mich aber auch auf etwas. Wenn ich ein ziel vor Augen habe, dann verfolge ich es in den meisten Fällen auch bis ich es erreicht habe. Ich habe mir 2011 selbst versprochen, dass ich eines Tages meine Reitbeteiligung kaufen werde, als ich sie in diesem ekelhaften und siffigen Stall zurücklassen musste. Ich habe es dann tatsächlich letztes Jahr im November geschafft und sie gehörte mir. Das war der beste Beweis dafür, dass man alles schaffen kann, wenn man nur immer wieder darauf hinarbeitet.