Wie schnell schwach werden, wenn eigene Kinder betteln?

Eine Bekannte von mir schafft es einfach nicht, konsequent zu sein, wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht. Sie würde sich wünschen, dass ihre beiden Kinder weniger Zeit vor dem Fernseher und Computer verbringen und sie möchte auch nicht, dass die Kinder so viele Süßigkeiten essen.

Von daher setzt sie Regeln und auch Verbote, wobei sie aber doch immer wieder schwach wird, wenn die Kinder betteln und sie zu überreden versuchen. Im Endeffekt dürfen sie dann doch immer jede Menge Süßigkeiten essen und genügend Fernsehen schauen. Auch zusätzliches Taschengeld gibt es auf diese Weise regelmäßig.

Wie schnell werdet ihr schwach, wenn eure Kinder betteln? Lasst ihr euch schnell überreden, wenn eure Kinder etwas von euch wollen, was ihr ihnen eigentlich nicht geben wolltet? Wie hartnäckig sind eure Kinder in dieser Hinsicht? Oder versuchen sie es gar nicht erst, weil sie genau wissen, dass ihr hart bleibt?

Versucht wird es regelmäßig, aber ich bleibe bei meiner Konsequenz und lasse nur selten mit mir Verhandeln. Hier geht es meistens darum, dass er nicht so lange in die Krippe will oder länger zu einem anderen Kind zum spielen. Das ist aber auch eine Sache der persönlichen Einstellung, wie schnell man nachgibt. Wenn deine Bekannte es sich wirklich wünschen würde, dass die Kinder weniger Süßigkeiten essen und nicht so lange vor dem Rechner sitzen, dann würde sie es auch abändern können.

Man könnte einmal weniger Süßigkeiten kaufen und daheim lagern. Wenn die Kinder ohnehin nur selten vom Rechner weggehen, ist damit diese Grundlage bereits entzogen und dann hilft auch kein Betteln mehr. Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden. Mit dem Rechner genau das gleiche, man kann eine Zeitschaltuhr anbringen und der Rechner wird dann einfach vom Strom getrennt. Intern kann man das auch einstellen, dass nach Zeit X dieser in den Ruhezustand gesetzt wird und nur mittels Passwort wieder aktiviert werden kann.

Taschengeld bekommt mein Sohn noch nicht direkt, aber auch dort habe ich die Summe nicht ohne Grund festgelegt. Wenn er mit einer besonders guten Argumentation um die Ecke kommen würde wieso er einmalig mehr bräuchte, dann lasse ich auch mit mir reden. Wenn es nur darum geht, dass er sich davon Süßigkeiten kaufen will, dann fällt das einfach gepflegt ins Wasser und er muss mit dem was er bekommt zurecht kommen. Alternativ können sich die Kinder auch einen Nebenjob suchen, denn dann lernen sie das Geld nicht auf Bäumen wächst.

Mein Schatz ist noch nicht in einem Alter, in dem man Diskussionen führt, dafür ist er noch zu klein und kann auch noch nicht reden. Dennoch finde ich es ganz wichtig, dass man einem Kind klare Grenzen aufzeigt. Ich möchte eine gute Mama sein und dazu gehört es eben auch dem Kind Regeln vorzuleben.

Wenn man ständig nachgibt und das Kind dann alles macht, was es möchte, lernt es nie etwas für die Zukunft und wird es dann auch schwerer haben. Das Kind selber kann ja auch nicht wissen, was manches so für Konsequenzen hat, weswegen ich es sehr fahrlässig finde, wenn man immer wieder nachgibt.

Im geschilderten Fall muss man nun wirklich hart durchgreifen. Das fängt auch schon im Supermarkt an. Man darf keine Süßigkeiten kaufen, wenn man keine ausgeben will oder eben nur eine Tüte und wenn die weg ist, ist sie weg. Außerdem sollte man dann vielleicht mal feste Zeiten für die Geräte ausmachen und diese dann auch durchziehen, notfalls in dem man den Strom ausschaltet.

Ich glaube wenn man sein Kind wirklich liebt, dann ist man auch konsequent und hat klare Grenzen und Regeln, die befolgt werden müssen. Ich habe den Verdacht, dass manche Eltern Angst haben, nicht mehr geliebt zu werden, wenn sie streng sind oder darauf beharren, dass Regeln und Grenzen eingehalten werden.

Daher erlauben sie zu viel oder haben zu flexible Grenzen, weil sie genau genommen egoistisch sind und nur ihr eigenes Ego gestreichelt haben wollen. Die Kinder sehen Eltern natürlich anders, die mehr oder weniger alles erlauben, dann werden diese Eltern besonders "angehimmelt" so zumindest die Sichtweise von manchen inkonsequenten Eltern aus meinem Umfeld.

Ich sehe das jedoch anders. Ich denke, wenn Eltern ihr Kind wirklich lieben, dann sind sie auch konsequent, weil das das Beste für das Kind ist. Ich meine, was bringt es, wenn man dem Kind nicht beibringt, dass es pünktlich um Uhrzeit X zu Hause sein soll und das Kind das entsprechend schleifen lässt? So einen Fall habe ich in meinem Umfeld mal beobachten können. Da wurde dem Sohn gesagt, er soll um Uhrzeit X zu Hause sein, aber er kam erst über 2 Stunden später nach Hause und anstatt da mal ein Wörtchen zu sagen, haben die Eltern nur gelacht und es gab keine Konsequenzen.

Mich schockiert so etwas. Denn das Kind wird leider ziemlich auf die Nase fallen damit. Als ob es bei Arztterminen, Fahrplänen mit Bus und Bahn oder bei Vorstellungsgesprächen und später bei einem richtigen Job solche "flexiblen" Zeiten gibt.