Wie schnell ist eure soziale Batterie aufgebraucht?
Unter "sozialer Batterie" versteht man die eigenen Energiereserven in Bezug auf soziale Situationen. Extrovertierte Personen profitieren durch Treffen mit anderen Leuten und lieben es, mit ihnen zu reden und Zeit mit anderen zu verbringen. Sie laden ihre soziale Batterie auf diese Weise auf und fühlen sich in Gesellschaft anderer wohler, als allein. Introvertierte Leute hingegen strengen soziale Kontakte an, so dass die soziale Batterie schnell leer gehen kann, wenn sie viel mit anderen zu tun haben.
Wie schnell ist eure soziale Batterie aufgebraucht? Bei der Arbeit hat man ja meist zwangsläufig mit anderen Menschen zu tun, wenn man nicht gerade dauerhaft im Home Office ist. Privat kann man es aber natürlich steuern, wie viel man mit anderen macht und unter Leute geht und wie viel eben nicht. Strengen euch Treffen mit anderen eher an oder könnt ihr daraus Kraft tanken?
Bei mir hängt das stark davon ab, um welche Art von sozialen Kontakten es sich handelt und wen ich konkret treffe. Ich bin eher ein Einzelgänger, weswegen man mich auf großen Versammlungen oder Partys normalerweise sowieso nicht antreffen wird. Außerdem versuche ich, Begegnungen mit Menschen zu vermeiden, die viel reden und wenig zuhören, oder die ausgiebig über Themen reden, die mich gar nicht interessieren.
Handelt es sich um angenehme Begegnungen mit konstruktiven Gesprächen, dann tanke ich bei solchen Kontakten meine "soziale Batterie" eher auf, und ich fühle mich hinterher sogar gestärkt und erfrischt.
Kommt das nicht auf die Leute an? Ich finde Situationen anstrengend, in denen ich mit Leuten über einen längeren Zeitraum hinweg auf eine oberflächliche Weise umgehen muss und mich an gewisse soziale Spielregeln halten muss. Damit meine ich, dass man alle Themen vermeiden sollte, die irgendjemand als unangebracht empfinden könnte, die aber Gespräche erst interessant machen.
Aber wenn ich mich mit Freunden treffe und wir können uns wirklich richtig unterhalten empfinde ich das als sehr angenehm. Das sind aber beides soziale Situationen und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemand eine Situation, in der er Smalltalk mit Kollegen und Geschäftspartner halten muss genauso bewertet wie eine Situation, in der er sich mit Freunden über ein gemeinsames Hobby unterhält.
Ich finde nicht, dass man das so pauschal beantworten kann. Man verhält sich ja auch nicht in jeder Gruppensituation gleich. Wenn man mit Freunden unterwegs ist oder bei der Familie ist, wird man sich anders verhalten als bei der Arbeit und das auch unterschiedlich anstrengend oder weniger anstrengend wahrnehmen. Deswegen kann man das so nicht beantworten.
Bin ich umgeben von anstrengenden Menschen, dann halte ich das natürlich nicht ewig aus. Bin ich umgeben von Menschen, die ich mag oder in einer tollen Stimmung, dann halte ich das auch sehr lange aus und gehe dann eher ungern. Ich bin auch eher ein Mensch, der alleine gut klarkommt und dennoch mag ich Gruppen, Veranstaltungen und so weiter.
Ich denke, dass ich ein gutes Gleichgewicht zwischen introvertiert und extrovertiert habe. Während ich mich durchaus auf soziale Kontakte freue und diese auch sehr genieße, merke ich, dass ich ab und zu Zeit allein brauche, um meine soziale Batterie wieder aufzuladen. Wenn ich beispielsweise viel Zeit mit Freunden oder auf der Arbeit verbringe, kann es durchaus vorkommen, dass ich abends erschöpft bin und mich lieber zurückziehen möchte, um ein Buch zu lesen oder einfach nur zu entspannen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ich soziale Kontakte nicht genieße. Ich liebe es, Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und kann daraus auch viel Energie ziehen. Vor allem seitdem mein Sohn geboren wurde, habe ich gemerkt, wie wichtig es für mich ist, Zeit mit ihm und anderen Eltern und Kindern zu verbringen. Wir treffen uns regelmäßig zum Spielen oder auch einfach nur zum Kaffee trinken und ich merke, dass das für mich eine gute Möglichkeit ist, meine soziale Batterie aufzuladen.
Ich denke, dass es sehr individuell ist, wie schnell die soziale Batterie aufgebraucht wird. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben, was soziale Kontakte angeht. Manche Menschen lieben es, ständig unter Leute zu gehen und brauchen das, um sich wohlzufühlen, während andere eher Zeit für sich allein brauchen. Es ist wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und die soziale Batterie regelmäßig aufzuladen, um ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen.
Meine soziale Batterie ist eher eine Knopfzelle, wenn man so will. Zu einem gewissen Grad ist es wohl tatsächlich Veranlagung, ob man sich in Gesellschaft oder alleine langfristig wohler fühlt. Und nichts anderes ist ja das ganze Gewese um Intro- oder Extrovertiertheit.
Ich bin definitiv am introvertierten Ende des Spektrums angesiedelt. Von Balance kann da keine Rede sein, nach zwei Stunden Kaffeetrinken in geselliger Runde bin ich tot. Die Reizüberflutung macht mich absolut alle, und wenn ich meine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann, stresst mich das über Gebühr.
Aber da meine soziale Batterie schon immer ein Leck hatte, konnte ich meinen Lebensstil in den letzten Jahren und Jahrzehnten gut darauf abstimmen. Ruhiger Bürojob, keine Kinder oder Haustiere, friedliche Hobbys, verständnisvoller Partner. Alles andere wäre auch langfristig nicht tragbar, da würde ich mir die Psyche ruinieren, um es anderen recht zu machen.
Ich bin immer schon eher so gewesen, dass mich zu viele soziale Kontakte in kurzer Zeit oder auf einmal belasten. Ich brauche immer eine Zeit lang, um die Gespräche zu verarbeiten. Wenn ich Besuch über Nacht habe und woanders übernachte, bin ich ziemlich schnell genervt, selbst bei meinen Geschwistern. Die einzigen Leute, mit denen ich es lange aushalte, sind meine Söhne.
Im Moment muss ich schauen, dass mir eine Nachbarin nicht zu nah kommt. Es ist zwar sehr schön hier in meiner neuen Wohnung, auch weil man mehr Kontakt hat als in meiner alten und ich helfe meiner ausländischen Nachbarin auch gerne beim Formularkram für die Schule ihrer Kinder, aber ich habe ihr schon gesagt, dass ich kein Essen vorbei gebracht bekommen möchte und sehr gerne alleine bin, aber die Kinder immer gerne nehme, wenn es nötig ist. Kinder nerven mich sehr viel weniger als Erwachsene.
Es gibt Leute, die immer in Gesellschaft sein können, wie etwa meine Schwägerin. Ich brauche immer ein paar Tage Ruhe, um das alles zu verarbeiten, auch wenn es vielleicht gar nichts zu verarbeiten gibt in den Augen anderer. Andererseits ist es natürlich in schönes Gefühl, dass man hier nicht tagelang unentdeckt als Leiche liegen kann. Gestern hat eine Nachbarin bei mir geklingelt und gefragt, wie es so gehe, sie habe mich zwei Tage lang nicht auf dem Balkon gesehen .
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