Wie schlimm ist es, wenn Parks nach Migranten benannt werden

vom 02.12.2017, 10:30 Uhr

In manchen Städten sind Parks schon fest in der Hand von Migranten, weil sie dort gerne ihre Zeit totschlagen. In Wien hat die Venediger Au schon den Spitznamen "Afghanerpark" bekommen. Die interviewten Afghanen meinten auch, dass der Begriff Afghnaner Park auch in vielen anderen Ländern ein Begriff für Migranten wäre und dass sie selber gar nicht wüssten, wie der Park wirklich hieße.

Wie schlimm ist es, wenn Parks nach Migranten benannt werden? Ist das für Euch etwas, womit Ihr etwas Positives verbinden könnt oder ist das eher eine Warnung, dass man sich vor solchen Parks fernhalten sollte?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Naja es ist generell schlimm, wenn Menschen den halben Tag lang in Parks rumlungern, weil sie kein zuhause haben oder keine Arbeit und einfach nicht wissen was sie tun sollen. Dabei ist es total egal, ob das Migranten sind oder nicht.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das mit dem Herumlungern mag schon stimmen. Solange sie keinen anerkannten Asylstatus haben, dürfen sie auf jeden Fall bei uns nicht arbeiten. Ich finde es aber schon schlimm, wenn es Parks gibt, die solche Bezeichnungen verursachen und wo laufend die Polizei unterwegs ist. Außerdem wurden auch schon Massenauseinandersetzungen gemeldet und manche Leute meiden diesen Park eben. So kann es aber auch nicht zu einer gelungenen Integration kommen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich hatte mal einen Park in der Stadt, in der ich damals gelebt habe, in dem die lokale Drogen- und Alkoholikerszene abhing und in dem Nachts Prostituierte mit ihren Kunden ihrer Arbeit nachgingen. Da wäre mir ein "Afghanerpark" doch wesentlich lieber. Weniger gebrauchte Spritzen und Kondome im Gebüsch, weniger Leute, die dir Drogen verkaufen wollen, weniger Typen, die dich dumm anmachen und so weiter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mir erschließt sich nicht, was das zwangsläufig mit Parks zu tun haben soll. Es gibt doch jetzt schon Städte und Stadtteile, die dann umgangssprachlich beispielsweise "Klein-Moskau" oder "Klein-Instanbul" genannt werden, eben wegen der hohen Dichte an jeweiligen Migrantengruppen. Ich wüsste nicht, warum ich mich von Gegenden mit entsprechenden Bezeichnungen gezielt fernhalten sollte. Wenn die Kriminalitätsrate überdurchschnittlich hoch dort wäre, wäre das eine Sache, aber das muss ja nicht zwangsläufig wegen der Migrantendichte der Fall sein.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ein Park ist aber schon viel kleiner, als ein Viertel. Wenn dort 90% Migranten sind, wird man sich dort kaum in die Wiese legen, um sich, vielleicht im Bikini zu sonnen. Das würde auch schnell zu Konflikten führen. Auch ich fühle mich in manchen Bezirken nicht mehr heimisch, weil man gleich sieht, welche Sprachen vorherrschend sind. Wenn auch schon Parks solche Namen bekommen oder somit vielleicht gleich als Reviere gelten, ist es bei mir ein Zeichen, dass ich mich dort nicht unbedingt aufhalten sollte.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Als ob man sich früher in allen Parks oder Stadtteilen heimisch gefühlt hätte. Die sozialen Brennpunkte der Siebziger und Achtziger mit einheimischem Klientel haben nun auch kein Sicherheitsgefühl und kein Heimatgefühl erzeugt. Parks und Spielplätze mit deutschen Alkoholikern und vor Selbstbewusstsein strotzenden Glatzköpfen in Springerstiefeln luden auch nicht dazu ein, sich im Bikini zu sonnen.

Der typische Drogenstrich hat bei mir weder ein Heimatgefühl ausgelöst, noch ein besonderes Gefühl der Sicherheit. Die Stricher im Park waren eher harmlos, die Kundschaft dagegen war oft zum Gruseln. Daran hat sich wenig geändert. Soziale Brennpunkte findet niemand schön oder heimelig. Mit dem Anteil an Ausländern hat das eher wenig zu tun.

Der Stadtteil mit dem höchsten Anteil ausländischer Mitbürger ist nicht der, der ständig in der Presse ist. Da kann man sich gut bewegen, obwohl man im Straßenbild deutlich in der Minderheit ist. Im bundesweit bekannten Stadtteil ist die Armut viel höher. Genauso wie im nächsten Stadtteil mit Problemen, wo es gar nicht mehr Ausländer gibt als in meinem. Es gibt ein Drittel Ausländer, nur ist man bei uns arm, dort ist man bitterarm. Das macht einen großen Unterschied. In dem einen Teil fühlt man sich heimisch, im anderen fühlt man sich unsicher. Es fühlt sich schließlich auch niemand im japanischen Viertel in Düsseldorf unsicher.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Diese Bezeichnung ist definitiv eher negativ behaftet. Wer würde denn schon gerne in einen Afghanerpark gehen? Das zeigt eindeutig, dass die Bevölkerung es nicht gut heißt, dass sich in diesem Park viele Migranten tummeln und wenn jemand Außenstehendes diese Bezeichnung hören würde, würde er diesen Park vermutlich meiden. In meinem Heimatort gibt es einen ''Türkenpark''. Dort hängen viele Obdachlose und junge Türken herum, die sich dort nach dem Schluss der Hauptschule sammeln. Der Park hat entsprechend keinen guten Ruf.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mit dem Ruf hast Du sicherlich Recht. Ich glaube, wenn man ein Kind hätte, dann würde man es auch nicht in einen Türken- oder Afghanerpark zum Spielen schicken. Diese Bezeichnung ist sicherlich sehr belastet und wirft auch umgekehrt kein gutes Licht auf diese Communities. Ich wusste auch nur aus dem Fernsehen, dass die Venediger Au in Wien jetzt Afghanerpark genannt wird. Früher war diese Venediger Au dafür bekannt, dass dort leichte Mädchen ihr Geld verdienten.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Bei uns gibt es jetzt nicht gerade offizielle Bezeichnungen. Wobei sie in Polizeikreisen und örtlicher Politik sicherlich ein Begriff sind. Wir haben somit den „Penner-Park“, wo man gerne Menschen betitelt, die eben obdachlos sind, Alkoholiker sowie Junkies. Diese siedeln sich in einigen Parks an, sodass dort gerne das Wort „Penner-Park“ für missbraucht wird.

Dann gibt es auch Gebiete, wo zum Beispiel afrikanische Drogendealer sich gerne herumtreiben und deswegen hat man schon umgangssprachlich Sprüche wie „Bimbo-Park“ vernommen. Das ist durchaus schon so, dass sowas kommt und das ist auch genau so abwertend von Bürgern älterer Semester und jüngere Bürger gemeint.

Den direkten „Afghanen Park“, „Türken Park“ oder „Juden Park“ gibt es jetzt nicht wirklich. Wenn es darum geht, welche Klientel dort am meisten sitzt oder zu finden ist, wird schon die Herkunft eher beleidigend wie „Nigger Park oder Bimbo Park“ sowie „Kanacken Park“ bei uns gewählt.

Wobei doch. Es gibt auch die Bezeichnung „Polaken Park“ oder „Polaken Brücke“ bei uns. Komisch, dass man da die Herkunft so bezeichnet und bei anderen Klientels, die sich zugegeben kriminellen Aktivitäten, Provokationen und Stress im Park hingeben, bezeichnet man es meist schon beleidigend oder rassistisch. Es gibt auch nette Äußerungen, wie da sitzen vermehrt Schwarzafrikaner oder Migranten aus Nordafrika usw, aber die größten Baustellen hier, werden schon umgangssprachlich von Jugendlichen, älteren Damen und Herren sowie genervten Bürgern ehe wie oben zweckentfremdet genannt.

Es tut mir natürlich leid, dass ich jetzt diese Namen hier reinbringe. Doch sie existieren und das ist schon „mies“. Das ist aber auch genau so wie eine Brücke hier, wo früher illegal ein Schwulenstrich war. Da wird heute noch „Schwuchelstrich“ oder „Stricher Brücke“ zu gesagt. Ein Gebiet war früher der sogenannte „Babystrich“ nahe des Hauptsbahnhofs und noch heute hat das Gebiet den „Babystrich“ Titel weg. Selbst bei Generationen, die niemals davon jemals etwas mitbekommen haben.

Auffällig wird mir vor allem eines. Wenn dort Migranten sitzen, die einem nichts tun und grillen, dann wird darüber auch gar nicht gesprochen. Auch bei deutschen Kids oder so nicht. Sind dort aber Ausländer oder deutsche Kids, die auffällig werden, zu laut sind, saufen, gröhlen, provozieren, dealen, Drogen konsumieren oder Dreck hinterlassen, dann werden meist entgleisende Bezeichnungen schnell um läufig.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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