Wie sauber ist eure Wohnung nach Auszug?
Mir ist klar, dass in manchen Mietverträgen eben auch drin steht, wie genau die Wohnung nach dem Auszug übergeben werden soll. Manche Vermieter geben sich schon damit zufrieden, wenn die Wohnung "besenrein" ist, andere wiederum wollen eine komplette Grundreinigung haben. Das entscheidet jeder Vermieter individuell und nach seinem Ermessen.
Aber nicht jeder Vermieter hat eine derartige Klausel in seinem Mietvertrag. So steht beispielsweise in meinem Mietvertrag nichts dergleichen drin, es steht nur drin, wann die Kündigung bei einem Auszug spätestens abgeliefert werden soll. Ich nehme an, bei meiner Vormieterin wird auch nichts dergleichen im Mietvertrag drin gestanden haben, als sie vor zwei Jahren ausgezogen ist und mir die Wohnung überlassen hat.
Dementsprechend sah so auch die Wohnung aus, als ich einzog. Ich hatte einige wenige Möbel von ihr übernommen. Alles war sehr staubig, gefegt oder gewischt wurde auch nicht und die Fenster waren komplett verdreckt. Ich verstehe bis heute nicht, wie man nur so nachlässig sein kann, wenn man auszieht. Ich wurde so erzogen, dass man die Wohnung wirklich sauber zu hinterlassen hat, egal was im Mietvertrag steht oder eben nicht steht.
Ich finde das gehört sich so. Auf diese Weise war ich leider gezwungen erst einmal eine Grundreinigung durchzuführen bevor ich meine Sachen alle in die Wohnung schleppen konnte. Man will ja schließlich nicht seine sauberen Sachen in den Dreck stellen, da hat man ja nichts von, außer vielleicht noch mehr Arbeit.
Wie macht ihr das, wenn im Mietvertrag keine solche Klausel vorhanden ist oder wäre? Würdet ihr die Wohnung so hinterlassen wie sie ist oder noch großartig vorher sauber machen? Gibt es in euren Augen ungeschriebene Gesetze, die jeder befolgen sollte?
Unsere Wohnungen waren bisher immer besenrein. Wobei sich ausschließlich auf die Böden bezieht. Ich putze zwar die Fenster nicht noch einmal für den Auszug, aber sie werden vorher regelmäßig gepflegt, man kann also dann gut durchschauen und findet eben die üblichen leichten "Tropfen", die der Regen hinterlässt.
Auch die Türen putze ich nicht extra für den Auszug. Die wurden schließlich maximal 14 Tage vor dem Auszug gereinigt. Allerdings putze ich in jedem Fall das Bad und auch in der Küche kümmere ich mich um den Fliesenspiegel und den Boden. Schließlich kommt man dort erst nach dem Ausbau der Möbel an einige Stellen heran.
Mit ist völlig klar, dass ein neuer Bewohner Bad und Küche nochmals gründlich reinigen wird. Aber er soll gerade diese Bereiche schon sauber und angenehm vorfinden. Da empfinde ich nämlich Spuren der ehemaligen Bewohner als sehr, sehr unangenehm. Das entferne ich nicht gerne von Fremden und das mute ich auch keinem anderen zu. Das war es dann aber schon mit speziellen Reinigungsarbeiten. Der Rest wird gefegt und gut.
Man sollte sich für den Umzug und die Wohnungsübergabe schon Zeit nehmen, um alles sauber und renoviert zu hinterlassen. Denn meistens ist es so, dass nachdem die Möbel raus sind und man alles transportiert hat, die Zeit knapp wird. Besenrein heißt, das alles sauber ist und nicht nur der Boden. Sämtliche Oberflächen, Fenster, Türen usw. sollten abgeputzt sein. Darüber hinaus dürfen auch keine Bohrlöcher mehr vorhanden sein und alles frisch renoviert und gestrichen.
Warum sollte man Dinge tun, zu denen man absolut nicht verpflichtet ist. Besenrein heißt gefegt und nicht gewischt. Und ob eine Wohnung renoviert übergeben werden muss, das hängt doch vom jeweiligen Mietvertrag ab.
In unserem Vertrag sind die Klauseln für die Schönheitsreparaturen beispielsweise ungültig. Damit gilt bei uns die Regelung des BGB. Daher renoviere ich in meiner Wohnung rein gar nichts. Der Vermieter lässt brav in regelmäßigen Abständen die Handwerker anrücken und die erledigen dann alle Arbeiten fein auf seine Kosten.
Ich und mein Freund haben bzw. hatten eine solche Klausel nicht im Mietvertrag. Durch mein Freund weiß ich, dass eine Wohnungsvorabnahme statt gefunden hat. Dort wurde beredet, welche Schönheitsreparaturen noch durchgeführt werden müssen. Dort wurde sich dann darauf geeinigt, dass die Tapete entfernt werden soll und ansonsten alles besenrein und möglichst ohne Löcher in den Wänden sein soll.
Bei mir wird es dann bei einem Auszug nicht sonderlich anders sein. Meine Vormieterin musste auf mich Rücksicht nehmen. Der Vermieterin war es egal, ob ich die Wohnung so übernehme oder aber ob ich möchte, dass die Vormieterin die Wände noch weiß tapeziert. Somit denke ich, dass wenn ich Pech habe, ich bei Auszug neu tapezieren muss, da ich wahrscheinlich nicht noch einmal mit einer neuen Farbe über die Tapete streichen kann.
Ich übergebe aber auch eine Wohnung so, dass ich mich selbst wohl fühle. Es wird das komplette Bad noch einmal kurz vor Auszug frisch gemacht. Die Küche wird erst komplett gefegt, wenn alle Schränke, Herd und Spüle raus sind. Fenster sehe ich individuell. Je nachdem wie dreckig sie wirklich sind, werden sie entweder geputzt oder auch nicht.
Ich hatte neulich ein ähnliches Thema aufgemacht, leider scheint es da nicht sehr viele Erfahrungen zu geben. Bei mir kamen leider keine Antworten. So kann ich auch nur meine geringen Erkenntnisse hier anbringen. Ich selber wohne in einem Haus und das schon seit gefühlten Ewigkeiten. Mein Sohn musste seine Studentenwohnung aufgeben und ebenso seine Freundin und beide hatten sehr viel Ärger mit den Vermietern. Bei meinem Sohn handelte es sich um eine Wohnungsgesellschaft als Vermieter und bei seiner Freundin um eine Privatperson.
Die Wohnungsgesellschaft verlangte tatsächlich dass ein Großputz durchgeführt wir. Bad und Küche sind durchaus in Ordnung, dort gibt es ja auch den meisten Dreck. Aber die verlangten tatsächlich das putzen der Fenster und Fensterrahmen (im fünften Stock!), das reinigen der Scheuerleisten und natürlich auch der Türen und den Zargen von den Türen. Staub sollte nirgendwo liegen, auch nicht auf den Lichtschaltern. Also nix mit Besenrein oder so. Manche Sachen sind ja durchaus nachvollziehbar, aber ich fand dass hier doch etwas übertrieben wurde.
Natürlich sollte man schon einen gewissen Grad an Sauberkeit hinterlassen, aber wie zum Beispiel bei den Fenstern waren die nach meiner Einschätzung und der meiner Frau durchaus sauber. Außerdem sind die spätestens nach vier Wochen wieder schmutzig, ebenso die Rahmen. Die Wohnungen dort werden auch nicht so schnell wieder vermietet, als wir diese Wohnung mieteten war zum Beispiel gar kein Wasser mehr im Toilettenbecken. Daraus schlussfolgerte ich dass diese sehr lange leer gestanden haben musste da ja das ganze Wasser verdunstet war. Daneben sollte auch noch umfassend renoviert werden, das Ausbessern kleiner Stellen reichte überhaupt nicht aus.
Bei seiner Freundin war das genauso, der Vermieter ritt auf absoluten Kleinigkeiten herum die ähnlich wie bei ihm gelagert waren. Da bei ihr die Zeit drückte musste sie einen Abzug von der Kaution zustimmen und das in einem nicht unerheblichen Maßstab. Kurioserweise zog ein guter Freund von meinem Sohn in diese Wohnung ein und er berichtete dass von den bemängelten Dingen nichts beseitigt wurde. Der Vermieter strich quasi das Geld ein und überließ den neuen Mieter es dort alles auf Vordermann zu bringen.
Ich denke dahinter steckt Methode, besonders bei unerfahrenen Studenten die wenig Geld haben und die darauf angewiesen sind den Übergabetermin zu halten weil sie meistens die Stadt dann verlassen.
Ich würde mich da einfach auf das verlassen, was im Mietvertrag steht. Ich gebe zu, dass ich da ziemlich faul bin und nicht einsehe, warum ich mir mehr Arbeit und Stress machen sollte als unbedingt notwendig. Wenn im Mietvertrag als besenrein steht, werde ich auch nur fegen und käme gar nicht auf die Idee, die Fenster zu putzen, den Boden zu polieren und zu wischen und sogar neu zu tapezieren, wenn das nicht vorab gefordert wurde.
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