Wie realistisch und umsetzbar ist das Pareto-Prinzip?

vom 07.05.2019, 16:12 Uhr

Das Pareto-Prinzip besagt, dass man 80 Prozent des Ergebnisses erzielen kann, wenn man nur 20 Prozent des Aufwandes investieren würde. Das Pareto-Prinzip wird auch als 80-zu-20-Regel bezeichnet. Habt ihr praktische Erfahrungen mit diesem Prinzip? Könnt ihr das Prinzip aus eurer Erfahrung und Beobachtung bestätigen oder ist das in euren Augen ziemlicher Unsinn? Kann man das Prinzip auf alle Bereiche übertragen oder gibt es da Ausnahmen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe davon mal gelesen und rein mathematisch betrachtet ist das auch alles einleuchtend, aber ich sehe den praktischen Nutzen nicht. Natürlich kann es sein, dass ich für die ersten 80% eines Projekts nur 20% meiner Zeit, Energie, Kreativität und so weiter aufwenden muss und, dass ich sehr viel mehr investieren muss um das Projekt dann letztendlich zum Anschluss zu bringen.

Das deckt sich tatsächlich auch mit meinen Beobachtungen und es wird wahrscheinlich vielen Leuten ähnlich gehen. Am Ende eines Projekts muss man oft noch mal richtig viel investieren damit auch alle zufrieden sind. Aber was bringt mir diese Erkenntnis? Ein Projekt, das nur zu 80% abgeschlossen ist, ist in vielen Fällen gleichbedeutend mit 0%, weil man mit den 80% überhaupt nichts anfangen kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich sehe hier auch weniger ein umsetzbares Konzept als eher eine Beobachtung, ein statistisch feststellbares Phänomen, aus dem unterschiedliche Schlüsse gezogen werden können, sozusagen. Und so Pi mal Daumen aus meinem Alltag heraus würde ich schon schätzen, dass da etwas dran ist, dass man mit 20 Prozent des Gesamtaufwands schon ganz ordentliche Ergebnisse erzielen kann bzw. dass es nicht immer sinnvoll ist, den Großteil des Aufwands in einen vergleichsweise kleinen Teil des Ergebnisses zu stecken.

Beispielsweise erinnere ich mich an meine diversen Hausarbeiten im Studium. Die inhaltliche Ausarbeitung war oft im Handumdrehen erledigt, aber die Formatierung, das Korrekturlesen, die Einbindung von Fußnoten, Tabellen, Grafiken und die Hürden beim Ausdrucken und Binden haben ewig gedauert und waren ein lästiges Gefummel. Zwar nötig für das Gesamtbild, aber eigentlich nicht der Hauptzweck wissenschaftlichen Arbeitens.

Von daher führe ich mir manchmal das Paretoprinzip vor Augen, um meinen ewigen Perfektionismus zu bekämpfen, wenn sogar die Statistik sagt, dass erledigt mehr als die Hälfte von perfekt darstellt. :wink: Aber daraus irgendwelche Handlungsanleitungen abzuleiten, ist glaube ich nicht die Idee und der Sinn der Sache.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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