Wie reagiert ihr persönlich auf gehörte Gerüchte?
Es kommt ja häufiger vor, dass man Gerüchte hört - egal ob es jetzt um Gerüchte geht, die die eigene Person betreffen oder die sich um andere Personen drehen. Wie reagiert ihr persönlich auf solche gehörten Gerüchte? Hakt ihr da genauer nach und versucht herauszufinden, ob da was dran ist? Oder zuckt ihr nur müde mit den Schultern und ignoriert das völlig? Oder lacht ihr vielleicht sogar über gehörte Gerüchte und nehmt sie nicht wirklich ernst?
Alles kann man ja nicht immer ignorieren. Das ist gar nicht möglich. Manchmal, wenn ich weiß es stimmt nicht und eine Person will eine andere Person nur schlecht machen, dann berichte ich von dem Gerücht, so dass die betreffende Person Bescheid weiß. Ansonsten gebe ich nicht viel auf irgendwelche Gerüchte und möchte mir immer mein eigenes Bild über eine Person machen und nicht auf irgendeinen Mist von anderen Menschen vertrauen. Sagen kann man immer viel, aber stimmen muss das deswegen dennoch nicht.
Ich halte mich von Klatsch und Tratsch unter Kollegen stets fern. Wenn bestimmte Kollegen versuchen, mich am Kollegentratsch zu beteiligen, blocke ich sofort ab. Das hinterlässt natürlich Wirkung und daher werde ich mit solch niedrigen Gesprächen nicht mehr behelligt. Die Kollegin einer anderen Abteilung, die ich vom Sport in meiner Freizeit kenne und eigentlich sehr schätze, erzählte mir einmal, dass eine meiner Kolleginnen viel Alkohol trinken würde.
Ich nahm das dann so hin. Wenn ich mir die Kollegin so anschaue, über die da so böse geredet wurde, dann kann ich keinerlei Indizien dafür entdecken, die eine Trunksucht rechtfertigten. Ich habe dann der Kollegin das auch nicht erzählt, was eine andere für böse Gerüchte über sie streut. Wenn es nicht stimmt, ist das für mich Rufschädigung.
Ich komme sehr gut mit der Kollegin klar, die angeblich trinken soll. Somit würde ich ihr niemals absichtlich wehtun wollen. Denn das ist es ja auch manchmal, was andere bezwecken, indem sie einem über ein angebliches Gerücht berichten. Sie wollen dann die Reaktionen sehen und weiden sich am Schmerz des anderen.
So etwas käme mir nicht in den Sinn. Würde ich bemerken, dass die Kollegin ein wirkliches Alkoholproblem hätte, spräche ich sie darauf an, im Vertrauen natürlich. Ich hatte mal eine Zeit lang depressive Störungen und eine Nachbarin streute das Gerücht, ich wäre Alkoholikerin.
Gerade ich, die so gut wie nie trinkt. Dass ich dies erfuhr, war schon gut. Denn so wusste ich Bescheid und konnte die Nachbarin dann meiden. Und der Person, die sich traute, mir das zu erzählen, war ich dann auch dankbar. Denn es ist ja bequem, sich aus allen rauszuhalten. Zur Konfrontation allerdings gehört schon etwas Mut.
Quasselfee hat geschrieben:Denn das ist es ja auch manchmal, was andere bezwecken, indem sie einem über ein angebliches Gerücht berichten. Sie wollen dann die Reaktionen sehen und weiden sich am Schmerz des anderen.
Das ist exakt das, was ich den meisten Menschen, die einem ganz vertraulich ein Gerücht über einen selbst oder irgendeine andere diskreditierende Bemerkung flugs zutragen, auch unterstelle. Es gibt nur wenige Menschen, denen ich so weit vertraue und die ich so gut kenne, dass ich weiß, warum sie mir so etwas erzählen würden. Anderen unterstelle ich erstmal primär sinistere und niedere Absichten.
Bis jetzt ist es nur einmal in meinem Leben vorgekommen, dass mir ein bestimmtes Gerücht sukzessive zu Ohren gekommen war und da konnte ich auch nachvollziehen, wieso und warum das so gewesen ist, auch wenn es einfach nicht der Wahrheit entsprach. Ansonsten bin ich wohl zum Glück zu uninteressant und zu langweilig, als dass manche Menschen sich in böser Absicht mit mir beschäftigen und das ist auch gut so.
Wobei ich jetzt ein Gerücht schon vom normalen Tratsch unterscheiden würde, bei letzterem gehe ich davon aus, dass ich genauso aufs Korn genommen werde wie die meisten anderen Menschen auch. Ich finde das auch an sich gar nicht schlimm, wenn es einfach nur Erzählungen sind und keine unwahren Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren.
Wenn es um mich selber geht: überrascht. Ich führe ein zutiefst simples, ruhiges, geradezu zurückgezogenes Leben, und dennoch habe ich vor ein paar Wochen erst erfahren, dass ich verheiratet sei, ein Baby habe und das zweite schon unterwegs sei. Das sind eben die Freuden des Landlebens.
Offensichtlich konnte sich die Frau des Hausmeisters meiner ehemaligen Wohnung ums Verrecken nicht vorstellen, wieso ein Paar in eine größere Wohnung umzieht und hat sich entsprechend meine Biografie zurechtgelegt und verbreitet. Ich war schon sehr verwundert, dass selbst hinter meinem Rücken Gerüchte kreisen, obwohl ich mich kaum in der Öffentlichkeit zeige.
Entsprechend höre ich auch nur selten Gerüchte, Klatsch und Tratsch über Dritte, weil es mich schlicht nicht interessiert und ich selber auch nichts dazu beitragen kann. Anderen Leuten irgend etwas zu unterstellen liegt mir fern. Die können alle machen, was sie wollen, ohne dass ich mir das Maul darüber zerreiße. Deswegen ist mir mir schlecht über Dritte tratschen, weswegen ich nur extrem selten Gerüchte höre.
Allzu viele Gerüchte bekomme ich normalerweise nicht zu hören. Sollte mir doch einmal etwas zu Ohren bekommen, dann nehme ich es normalerweise noch nicht für bare Münze, da mir die Macht unwahrer Gerüchte durchaus bewusst ist. Im übrigen sind mir die Inhalte vieler Gerüchte ehrlich gesagt gar nicht besonders wichtig, denn ob sich nun irgendjemand unsittlich etc. benommen haben könnte oder nicht, ist mir meistens dann sowieso nicht so wichtig.
Ich fand die Gerüchteküche schon immer sehr suspekt und habe mich stets davon distanziert. Mir kam es gar nicht in den Sinn, sowas weiterzutragen oder lang und breit darüber zu diskutieren ob da jetzt was dran ist oder nicht. Daher blieb ich weitgehend davon verschont. Über die Jahre traten jedoch zwei Personen in mein Leben die Gerüchte aufsaugen und wieder ausspucken wie eine Konfettikanone.
Jedes Mal auf's neue bin ich total geflasht, wenn ich einer der Personen begegne und nach kurzem Smalltalk beginnt die Gerüchteperformance. Ich finde das äußerst amüsant und gebe mir größte Mühe, mir nicht anmerken zu lassen, das ich nicht von den Gerüchten schockiert oder angewidert bin, sondern von dem Vortragskünstler. Die Art und Weise wie sie sich verhalten, wenn sie es erzählen, wie aufgeregt und begeistert sie sind, finde ich immer wieder interessant.
Meistens erwidere ich aber nichts darauf, außer vielleicht mal ein "ah wirklich?" oder ähnliches. Manchmal habe ich aber auch Mitleid mit den betroffenen Personen, deren Leben derart durch den Schmutz gezogen wird, ohne irgendwelche Beweise oder Rechte. Wenn es mir allzu bunt wird und mir das Thema unter die Haut geht, sage ich aber auch klipp und klar, das ich das Verbreiten so intimer Details, ob wahr oder unwahr, einfach nur geschmacklos und gefühllos finde. Danach ist Ruhe.
Also es kommt habt darauf an wer es erzählt. Auf der Arbeit habe ich mir angewöhnt, erst einmal unkonzentriert zuzuhören und es nicht groß zu bewerten.
Gerate ich dann an eine Person, die mit denjenigen, um die sich das Gerücht handelt, nah zusammenarbeitet und von der ich weiß, dass deren Informationen wahrheitsgemäß sind und auch nicht überspitzt/hinzugedichtet, frage ich diese Person, wenn mich das Gerücht interessiert, ob da etwas dran ist und sage aber nicht von wem ich die Information habe.
Meistens stellt sich dann heraus, dass nur ein Teil von dem was das Gerücht war, der Wahrheit entsprach und der Rest nur dazu erfunden oder grundsätzlich falsch.
Diese Gerüchteküche hat mich dazu veranlasst Beruf und Privates auch grundsätzlich zu trennen und ich fahre ganz gut damit.
Ich habe schon so viel Unwahres gehört und gleichzeitig viel Wahres, was hinter einem Gerücht steckte. Das ich darauf aber wenig anspringe, ist jedem in meinem Umfeld bekannt. Selbst meinen Feinden, davon habe ich in der Tat auch genügend, wissen, dass mich kein Gerücht gegenüber mir, meinem Partner, der Familie usw. aus dem Konzept bringt. Deswegen wird es zwar dennoch versucht, aber es ist mir herzhaft egal.
Ich reagiere also eigentlich gar nicht darauf. Ich höre mir das Gerücht an, wenn es andere betrifft. Kriege irgendwann hier und dort dann was mit, um beurteilen zu können, was stimmt oder was dazu gedichtet wurde. Denn in den meisten Fällen ist das „stille Post Verfahren“ eben doch so stark zu erkennen, weil jeder die Geschichte anders wiedergibt. So ist das sehr häufig und schon wurde aus einem harmlosen Gerücht am Ende eine schweißtreibende Story. Einige profilieren sich damit und andere wiederum machen es nicht mal extra, sie erzählen es weiter, weil sie glauben, damit auch etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Gerüchte über mich, gehen mir und sind mir immer am Hintern vorbeigegangen. Ich kenne eben die Wahrheit und wer sie wirklich wissen will, dem steht es jederzeit frei, mich darüber zu fragen und derjenige bekommt auch eine Antwort. Es wird bei mir nicht drumherum geredet, bei mir um den heißen Brei gequasselt, durch die Blume und mehr. Wer was hört, kann mich fragen, kriegt eine Antwort und gut ist. Das habe ich immer so gemacht und deswegen hat es bewusste Gerüchtestreuer auch nie so ganz exakt und intensiv wie bei anderen gegeben.
Gerüchte in meinem Umfeld oder über mein Umfeld nehme ich generell zur Kenntnis. Ich erzähle sie weder weiter, noch gehe ich für jedes Gerücht an die betroffene Person heran. Es kann mal eines schlimmer, als andere sein, dann frag ich auch nach. Doch von mir wird man nicht erleben, dass ich sie weiter gebe, falsch weitergebe, mir ein Urteil direkt bilde oder ähnliches. Das entspricht nicht meiner Natur.
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