Wie reagieren wenn man Zeuge einer Fahrerflucht war?

vom 28.06.2017, 13:29 Uhr

Stellt euch einmal vor, ihr seid unterwegs und ihr beobachtet eine Fahrerflucht. Dabei ist es egal, ob es "nur" ein abgefahrener Spiegel ist oder einen kleinen Parkrempler oder eben etwas gravierenderes. Wie sollte man als Zeuge da reagieren?

Ich würde persönlich instinktiv wohl versuchen ein Foto zu schießen, wenn es noch nicht zu spät ist und der Flüchtige schon über alle Berge ist. Weiterhin würde ich versuchen mit Marke des Fahrzeuges und das Nummernschild aufzuschreiben. Dann würde ich die Polizei rufen.

Eine Bekannte meinte, dass es sie nichts angeht und sie würde so tun als wenn sie nichts gesehen hat. Denn ihr wäre es zu viel, wenn sie vielleicht dann noch als Zeuge aussagen muss.

Wie sollte man richtig reagieren und handeln und wie würdet ihr handeln? Würdet ihr weg schauen und euch sagen, dass es euch nichts angeht? Oder würdet ihr versuchen so viel wie möglich zu behalten und Notizen machen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Eventuelle Fotos, Kennzeichen aufschreiben und dann die Polizei rufen. Das ist es, was ich machen würde und auch schon getan habe, wobei ich statt der Polizei die gerade in der Nähe befindliche Dame vom Ordnungsamt, die ich auch ganz gut kenne, informiert habe. Und sie war sehr froh darüber, denn es war ausgerechnet ihr Privatwagen, der angefahren worden war.

Unser Wagen ist vor kurzem auch angefahren worden und der Täter ist geflüchtet. Wir sahen es nur kurze Zeit später, dass wir einen dicken roten Kratzer über die ganze Fahrertür hatten. Da der Täter nicht ermittelt werden konnte, wurde das Verfahren eingestellt und wir bleiben nun auf dem Schaden sitzen, denn das bezahlt auch unsere Versicherung nicht. Hätte sich ein Zeuge gemeldet, dann hätten wir den Verantwortlichen belangen können.

Ich finde, es bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn er einfach nur zu Protokoll gibt, was er gesehen hat, und vielleicht noch Fotos macht. Fast jeder hat inzwischen ein Handy mit Kamera dabei. Und das Kennzeichen kann man sich auch merken. Was ist, wenn der Flüchtende ein Kind angefahren hat? Soll der dann weiter Auto fahren und leben dürfen, als wäre nichts gewesen?

Wenn jeder einfach nur weg sehen würde, wird solchen Tätern Tür und Tor geöffnet und sie fühlen sich sicher. Es sind immer die unschuldigen Opfer, die dann den Schaden haben. Und dieser ignoranten Bekannten wünsche ich, dass sie selbst mal in die Situation kommt, wo jeder problemlos helfen könnte ohne sich zu gefährden, aber es keiner tut. Man fühlt sich dann sehr hilflos und verliert den Glauben an das Gute im Menschen.

Fahrerflucht ist außerdem kein kleines Kavaliersdelikt. Es ist eine Straftat, für die man bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bekommen kann laut § 142 StGB.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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