Wie reagieren, wenn Baby im Wickel-Streik ist?
Ich habe eine Bekannte, die derzeit sehr verzweifelt ist. Ihr Baby ist in den Wickel-Streik getreten und lässt sich einfach nicht mehr wickeln. Es ist egal, ob sie es auf dem Wickeltisch, auf dem Boden oder auf dem Sofa versucht - sobald sie versucht, ihm die Windel zu wechseln oder es anzuziehen, wird das Baby sehr unruhig, schreit und strampelt wild um sich.
Meine Bekannte hat schon einiges ausprobiert, um ihr Baby zu beruhigen, während sie es wickelt. Sie hat versucht, es abzulenken, ihm Spielzeug oder ein Buch zu geben, während sie die Windel wechselt, aber das funktioniert nicht. Auch Singen oder Reden mit dem Baby scheint nicht zu helfen. Sie ist wirklich ratlos und weiß nicht mehr, was sie tun soll. Ich hatte dieses Problem bei meinem Sohn damals nicht und kann ihr nicht wirklich mit gutem Rat helfen.
Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr es geschafft, euer Baby trotzdem zu wickeln? Welche Tricks können helfen, um die Situation beim Wickeln zu entschärfen?
Wie alt ist das Baby denn? Ich finde es schon einigermaßen normal, dass das Wickeln nicht immer so einfach ist, wie am Anfang, wenn das Baby einfach nur da liegt und maximal ein bisschen mit den Beinen tritt. Natürlich ist alles spannender, wenn man krabbeln gelernt hat, wenn man laufen lernt und dann hat man keinen Bock mehr sich hinzulegen und sich die Windel machen zu lassen.
Vielleicht versucht sie es mal mit Massagen, dass die Windel nicht immer nur abgeht, man dann sauber gemacht wird und eine neue Windel bekommt, was ja sicherlich eher unangenehm ist, wenn man spielen will. Massiert man aber abends auch mal ohne Windel auf ein paar Handtüchern, kann das ja ganz anders verknüpft werden. Ansonsten hatte ich bei beiden Kindern eine Zeit, in der man einfach schnell sein musste, gerade als das Laufen schneller wurde, hatten die beiden wenig Bock auf Windel wechseln.
Das kostet dann schon Nerven, aber da kann man wenig machen. Wenn die anfangen zu krabbeln, geht das immer noch, da kann man mit einer Hand beide Füße abdecken, mit einem Griff. Da muss man dann schnell sein. Ansonsten kann man Windeln auch im Stehen wechseln, wenn man es anders nicht mehr hinbekommt.
Das Alter des Kindes würde mich auch interessieren. Denn als eine meine Töchter da wirklich richtig Theater machte und es morgens mehr oder weniger ein Kampf wurde das Kind in die Windel zu bekommen, war der Zeitpunkt gekommen, dass sie ohne das Teil leben wollte.
Nur können sich die Kinder in dem Alter noch nicht unbedingt sprachlich dazu melden, also wehren sie sich dagegen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich hatte das Spaß also zwei Tage, habe am dritten Tag die Windel mal auf Verdacht weggelassen und hatte ein braves Kind beim anziehen.
Irgendwann kommen doch alle Babys und Kinder in ein Alter, in dem sie nicht mehr einfach so ruhig daliegen und sich die Windel wechseln lassen wollen. Irgendwann ist dann einfach alles andere spannender und ruhig auf dem Rücken liegen zu bleiben, ist blöd. Sobald sich die Babys drehen können, wird es schon schwieriger. Ich würde das dabei keineswegs als Wickel-Streik ansehen, sondern als normale Entwicklung.
Die Kinder streiken ja sicherlich nicht, weil sie eine frische Windel bekommen sollen, sondern deshalb, weil sie es öde finden, ruhig liegen bleiben zu müssen. Oder sie werden gerade aus einer spannenden Spiele-Situation herausgenommen, um gewickelt zu werden, was sie nicht möchten. Sie meinen es ja auch nicht böse und wollen die Eltern nicht mit ihrem Verhalten ärgern. Aber in dem Alter gibt es eben Interessanteres und Schöneres, als aus einem Spiel herausgenommen zu werden, um eine neue Windel zu bekommen und dabei auch noch still halten zu müssen.
Man muss einfach verschiedene Sachen ausprobieren. Das kommt ja auch auf das Alter des Kindes und die Interessen an, was so beim Wickeln klappt. Unterhaltungen mit dem Kind oder Baby führen, Lieder singen, Tiergeräusche nachmachen, ein spannendes Spielzeug für den Wickeltisch bereitlegen, Bücher anschauen oder das Kind aktiv miteinbeziehen sind nur einige Möglichkeiten. Wenn nichts geht, gehen bei uns auch Pants immer gut. Diese kann man auch mal im Stehen anziehen oder auch so, dass ich das Kind schnell auf meinen Schoß nehme, während ich auf dem Boden in die Hocke gehe und die Pants überstreife. Da kann das Kind meist auch weiterspielen.
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