Wie passende Worte für Beileidskarte finden?

vom 20.07.2016, 10:48 Uhr

Eigentlich tue ich mich nicht so besonders schwer, ein paar schöne Worte für eine Beileidskarte zu finden. In diesem Fall aber, handelt es sich bei der Verstorbenen um eine Person, die ich nur wenige Male gesehen habe und so gesehen nicht wirklich kannte. Ich möchte dennoch der Familie mein herzliches Beileid ausdrücken.

Ich weiß, dass es spezielle Bücher gibt, in denen man Anregungen finden kann, wenn man eine Beileidskarte schreiben möchte. Aber ich würde es doch irgendwie blöd finden, mir so ein Buch zu kaufen. Auch im Internet habe ich nun nach Anregungen gesucht und da auch das ein oder andere gefunden, was ich umgeschrieben und verwendet habe.

Wie findet ihr passende Worte für eine Beileidskarte? Kommt es bei euch auch immer darauf an, wie gut ihr die verstorbene Person gekannt habt? Fällt es euch dann leichter oder schwerer? Wo holt ihr euch Idee und Anregungen für einen Text?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich unterscheide dabei tatsächlich, ob ich die verstorbene Person gut gekannt habe oder nicht. Wenn ich die verstorbene Person gut kannte, suche ich mir meistens einen kurzen Zweizeiler aus dem Internet und schreibe darunter noch eine persönliche Mitleidsbekundung mit individuellem Bezug auf den Verstorbenen.

Für Beileidskarten von Personen, die ich nicht sehr gut kannte, habe ich seit Jahren eine Sammlung an passenden Sprüchen angefertigt. Diese erweitere ich immer, wenn ich einen schönen Beileidstext irgendwo lese. So habe ich verschiedene Auswahlmöglichkeiten, je nachdem ob der Verstorbene noch sehr jung war oder nach einer langen schweren Krankheit verstorben ist.

» swipu91 » Beiträge: 580 » Talkpoints: 33,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hole mir die Ideen und Anregungen wirklich meistens aus dem Internet. Bislang habe ich dort noch für jeden Anlass etwas passendes gefunden, unabhängig davon ob ich die Person gut kannte oder eben weniger gut. Entsprechend kann man dort auch seine Wahl treffen.

Auch die Ursache des Todes macht dabei einen unterschied, denn ich kann schlecht schreiben aufgrund von schwerer Krankheit wenn das ganze bei einem Unfall passiert ist. Schwer tue ich mich mit dem schreiben solcher Karten nicht und auch die Suche ist meistens doch sehr schnell erfolgreich, da sich vieles der allgemeinen Texte doch auf die Person beziehen kann, wenn man genug hinein interpretiert.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich würde das Wort Beileid meiden. Gerade dann, wenn man den Toten und seine Angehörigen nur flüchtig kannte klingt das schnell nach Floskel. Denn mal ehrlich, wer leidet denn schon wirklich wie die Angehörigen, wenn ein entfernter Bekannter stirbt?

Mitgefühl finde ich da deutlich besser und moderner. Oder ein schlichtes Versichern, dass man an sie in der schweren Stunde denkt oder so.

Manchmal frage ich mich auch, ob solche Karten überhaut sinnvoll sind und heute nicht ein netter Anruf besser wäre. Aber dazu müsste man die Familie durchaus auch einigermaßen gut kennen. Denn wenn gerade ein geliebter Verwandter gestorben ist will man auch nicht von jedem beliebigen Einwohner des Dorfs angerufen werden und reden.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe da allerdings auch so meine Schwierigkeiten, jemanden mein Beileid auszusprechen. Das gilt auch, wenn ich es persönlich auf einer Beerdigung tue. Es tut mir natürlich leid, dass der Mensch, der einem wichtig war, verstorben ist. Doch meine Beileidsbekundungen werden daran nichts ändern und wirklich gut fühlen, wenn man alle paar Minuten eine Karte mit "mein Beileid" oder eine Hand mit dem Spruch mein herzlichstes Beileid bekommt? Puh, ich weiß nicht.

Ich mochte das zum Beispiel noch nie, wenn Menschen mir aus Respekt ihr Beileid aussprachen. Wir litten alle unter vielen Verlusten und wirklich jeder. Ein solcher Satz hilft mir nicht weiter, macht es für mich nicht besser, aber aus Höflichkeit ist er nun einmal da. Was soll man machen, es scheint eine Art Tradition zu sein, dies zu sagen und eine Beileidskarte gehört wohl dazu.

In den Beileidskarten schreibe ich wirklich die üblichen Floskeln. Wirklich kreativ bin ich in diesen Fällen nicht, weil ich mir immer denke ( vielleicht ist das der falsche Gedanke), dass nichts was ich schreibe, den Verlust trösten kann. Deswegen bin ich da sehr formell und schreibe eigentlich stets dasselbe.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:Ich würde das Wort Beileid meiden. Gerade dann, wenn man den Toten und seine Angehörigen nur flüchtig kannte klingt das schnell nach Floskel. Denn mal ehrlich, wer leidet denn schon wirklich wie die Angehörigen, wenn ein entfernter Bekannter stirbt?

Ich finde es generell auch keine gute Formulierung auch nicht wenn der Verwandtschaftsgrad besteht. Denn nicht immer tut es einem doch wirklich Leid, wenn jemand abgelebt ist. Von daher verwende ich auch eher andere Umschreibungen dafür, egal ob in der schriftlichen oder mündlichen Form. Das Wort "Beileid" existiert bei mir nicht wirklich. Ich behelfe mich dann doch eher mit "Anteilnahme" "es tut mir Leid" und solcher einfacheren Begriffe als direkt dieses Wort zu verwenden.

trüffelsucher hat geschrieben:Manchmal frage ich mich auch, ob solche Karten überhaut sinnvoll sind und heute nicht ein netter Anruf besser wäre. Aber dazu müsste man die Familie durchaus auch einigermaßen gut kennen. Denn wenn gerade ein geliebter Verwandter gestorben ist will man auch nicht von jedem beliebigen Einwohner des Dorfs angerufen werden und reden.

Naja mal ehrlich, mit Anrufen ist es auch nicht wirklich toll. Gerade wenn jemand wirklich um seinen verstorbenen Angehörigen trauert, nur am weinen und schluchzen ist dann wird diese Person wohl kaum Lust auf Telefonate mit allen Leuten haben, die nur ihre Anteilnahme ausdrücken wollen. Viele wollen doch einfach in Ruhe gelassen werden und die Karten kann man auch noch Wochen später aufmachen. Aber es kommt meiner Meinung nach blöder, wenn man erst nach einigen Wochen anruft und das ganze ausdrückt. Somit finde ich die Karten immer noch Zeitgemäß und angebracht. Jedenfalls kommt es in meinen Augen besser als ein Anruf, eine SMS oder eine EMail.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde eine Karte auch angenehmer, Anrufe würde ich da nicht entgegen nehmen und man sollte denjenigen auch wirklich erst einmal in Ruhe lassen. Seine Anteilnahme kann man auch gut mit der Karte ausdrücken. Sollte man den Menschen dann mal persönlich sehen, kann man das Beileid auch so nochmal rüberbringen.

Bei Verstorbenen, die ich persönlich gekannt habe, kann man auch etwas persönliches schreiben. Das sollte man dann aber wirklich individuell machen und da kann man ganz schlecht einen Tipp geben. Kannte man die Person nur flüchtig, finde ich ein schönes Gedicht und zwei oder drei persönliche Worte ganz gut. Letzten Endes werden sich die Karten sowieso ähneln und man wird sie vielleicht auch nicht gleich lesen. Es geht vielmehr darum das gezeigt wird, dass man daran denkt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich in jedem Falle eine Karte schreiben würde und zum Beispiel nicht anrufen würde. Eine Karte gibt dem Empfänger die Wahl, ob er sich gleich mit ihr beschäftigen und auseinandersetzen möchte oder erst später. Wenn man trauert, dann befindet man sich in einem absoluten Ausnahmezustand und ist nicht immer in der Lage sofort mit jemandem zu reden, schon gar nicht über den immensen Verlust, den man grade erlitten hat. Deshalb ist eine Karte schon insofern besser, dass der Empfänger entscheiden kann, wann er sich mit ihr auseinander setzt und er ist nicht verpflichtet gleich zu antworten.

Ich denke auch, dass die Vorgehensweise, die die meisten hier beschrieben haben, mit meinen ganz gut übereintrifft. Wenn ich die Person gut gekannt habe, dann suche ich mir meist einen Spruch, der gut zum Charakter und zum Lebensstil der jeweiligen Person gepasst hat und ihre Einstellung zum Leben und vielleicht auch zum Tod wiedergibt und beschreibt. Zusätzlich schreibe ich dann meist noch ein paar persönliche Worte oder Widmungen, die sich direkt auf den Verstorbenen oder dessen Angehörige beziehen.

Wenn ich die Person nicht gut gekannt habe, dann suche ich mir meist ein Zitat aus dem Internet, was mich anspricht und verwende dies. Aufgrund der Tatsache, dass man sich nicht so nahe steht, würde ich darauf verzichten noch etwas persönliches zu schreiben - man weiß nie, ob man damit nicht doch ins Fettnapf tritt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich würde einfach eine schlichte Karte nehmen und dann in eigenen Worten schreiben, was man der Familie mitteilen möchte. Ich meine bei einer nahestehenden Person dürfte man das ja hinbekommen. Für eine Person, die man nur wenig kannte empfiehlt es sich einfach im Internet nach Sprüchen zu schauen, die das ausdrücken, was man sagen möchte und diese würde ich dann verwenden. Das ist leicht zu finden und besser als zu persönlich zu werden obwohl man kaum Kontakt hatte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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