Wie oft und wofür nutzt ihr Sprachassistenten im Alltag?

vom 18.05.2022, 17:32 Uhr

Ich nutze den Sprachassistenten eigentlich nur auf meinem Smartphone, wenn ich mal keine Lust zum Tippen habe und eine Nachricht aufspreche. Mittlerweile gibt es aber die verschiedensten Sprachassistenten für alle möglichen Einsatzmöglichkeiten. Welche Arten von Sprachassistenten nutzt ihr denn im Alltag? Wie oft und wofür kommen sie denn bei euch hauptsächlich zur Anwendung?

» muldental » Beiträge: 112 » Talkpoints: 45,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bisher habe ich keine Notwendigkeit für die Benutzung von Sprachassistenten. Zum einen bediene ich nach wie vor lieber Tasten und Schalter und zum anderen mag ich es nicht, wenn ich quatschen muss, um irgendeine Funktion auszulösen. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit, wo es einfach unauffälliger ist, mit der Hand oder den Fingern einen Vorgang auszulösen, als ins Smartphone zu murmeln.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich benutze keine Sprachassistenten. Für mich geht Tippen genauso schnell. Eine Freundin schickt öfters mal über WhatsApp Sprachnachrichten. Sie weiß aber, dass ich darauf nicht mit einer Sprachnachricht antworte. Ich tippe lieber, weil ich dann Pausen machen kann, so wie ich möchte, und mir den Text hinterher nochmal durchlesen kann.

Außerdem möchte ich andere nicht nerven, indem ich mit einem Gerät rede. Mich nervt es selber, wenn jemand in der S-Bahn redet, ich aber die Antworten nicht verstehe. Normale Gespräche zwischen Menschen nerven mich im allgemeinen gar nicht, aber Telefonate, wo ich nur eine Seite höre, machen mich aus irgendwelchen mir noch unbekannten Gründen nervös, sogar ein bisschen aggressiv.

Ich bin oft ziemlich mundfaul bin und rede nicht gerne. Es nervt mich, dass ich dann deutlich reden muss, je nachdem für welchen Zweck ich welche Anwendung verwende. Ein einziges Mal habe ich mal versucht, sowas ernsthaft anwenden zu wollen. Ich hatte mir eine App für eine Übersetzung von Deutsch und Ukrainisch beziehungsweise umgekehrt heruntergeladen, um mich in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Kriegsflüchtlinge etwas verständigen zu können, aber ich habe das nicht hinbekommen und die App dann sofort wieder deinstalliert.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich nutze ständig Sprachassistenten. Ich schalte das Licht ein und aus, dimme es oder mache es heller. Rollladen, Markise, Teichpumpe, Musik, Fernseher und noch vieles mehr. Ich stelle den Wecker und Timer, stelle Playlists zusammen und spiele die ab. Lasse mir die Uhrzeit sagen oder eine Frage beantworten. Ich rufe die Abfahrtszeiten im ÖPNV ab und so weiter. Warum soll ich erst zu einem Gerät gehen, es aus dem Ruhemodus zu holen, ins Internet gehen oder eine App oder ein Programm starten oder den Raum wechseln und einen Schalter drücken, wenn ich es einfach eben sagen kann, auch wenn ich keine Hand frei habe?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wahrscheinlich ist es auch eine Frage der persönlichen Präferenzen. Für mich wäre der exzessive Anwendungsfall von Sprachassistenten erheblich nervig, da ich nicht so gern dauernd rede, und ich mag auch nicht gern mündliche Kommandos erteilen. Wenn ich zuhause ständig reden müsste, um das Licht ein- oder auszuschalten oder andere Dinge zu aktivieren, würde mir das eher lästig sein. Der Weg zum Schalter, zur Fernbedienung oder zum Smartphone hingegen macht mir eigentlich nichts aus.

Abgesehen davon sind in meiner Wohnung und in meinem sonstigen Leben gar keine Sprachassistenzsysteme installiert, und ich habe auch keine Motivation, das in naher Zukunft freiwillig zu tun.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Lascar, du musst ja nicht ständig reden, du kannst es damit nur. Ebenso gut kannst du alles einfach so erledigen wie bisher. Aber es ist halt praktisch, wenn du dir beispielsweise am Abend den Rundgang durch die Wohnung und des Gatten sparen kannst, weil ein Wort genügt, alles in den Nachtzustand zu versetzen und am Morgen alles wieder auf Tag zu schalten. Oder sich eben Cup in Milliliter umrechnen zu lassen, wenn die Hände schon im Teig stecken und ich mal wieder das Maß vergessen habe.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich benutze an sich nur wenige Sprachassistenten, finde sie jedoch im Alltag praktisch. Eigentlich muss ich sagen, dass ich größtenteils den Sprachassistenten meines iPads verwende, also Siri. Meistens findet er Anwendung, wenn ich die Uhrzeit abrufen möchte, wenn ich eine Information benötige, oder wenn Siri mir einfach ein Programm starten soll. Ich arbeite oft simultan am Tablet und am PC und es wäre ärgerlich eine Aktivität zu unterbrechen, daher finde ich Siri recht praktisch.

Im Haushalt haben wir eigentlich nicht wirklich viel, was von einem Sprachassistenten gesteuert wird. Ich fände es sehr komfortabel, wenn zumindest die Beleuchtung digital gesteuert wäre und auf Zuruf reagieren würde, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen. Unsere Switchschrank inklusive Medienserver hatte Vorrang und musste erneuert werden.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es ist einfach ein großes Missverständnis, dass man einfach einen Sprachassistenten wie ein x-beliebiges Anwendungsprogramm, oder wie das so schön auf Neudeutsch heißt, eine "Äpp" installieren muss, und alles liefe nach Wunsch. Man sollte sich vor Augen halten, dass dazu gewisse technische Grundvoraussetzungen gegeben sein müssen.

Dass ständig eine, wie auch immer geartete, Verbindung zum Internet absolut unabdingbar ist. Mancherorts ist das Internet derart unzuverlässig, trotz vom Provider angepriesener Gigabyte Bandbreite, dass sogar monatliche Windows-Updates manchmal nicht funktionieren. Und oft minutenlang auf die Ausführung von Licht-ein-Licht-aus-Befehlen zu warten, ist einfach nur peinlich. Abgesehen davon benötigt man des weiteren dazu fernsteuerbare Geräte. Mein Lichtschalter ist nicht funkfernsteuerbar. Da kann ich zehntausendmal "Licht ein", "Licht aus" sagen, es passiert dann nichts.

Was auch völlig vergessen wird, die Leute tun oft so, als ob sie alleine auf der Welt wären, und Wohnungen hätten, die erhöhten Comfort, insbesondere Schallschutz, aufwiesen. Dabei sind die Wände oft so hellhörig, dass ein etwas lauter gesprochener "Befehl" den Sprachassistenten des Nachbarn in Aktion bringen kann. Abgesehen davon halten einen die Leute für verrückt, wenn man ständig "Selbstgespräche" führt, die der Nachbar als Belästigung empfinden kann.

Die Spezies Homo Sapiens hat zur Kommunikation mit menschlichen Individuen die Lautäußerungen in Form von Sprache entwickelt und diese ist in erster Linie nicht gedacht zum Herumkommandieren von Robotern. Abgesehen davon weiß man oft nicht, ob die zu Hause eingeladenen Gäste gerade an der Fortführung einer Unterhaltung interessiert sind, oder gerade es einmal wieder nicht lassen können, mit ihrem Sprachassistenten zu "kommunizieren". Genau so könnte ich mich mit meinem Hund unterhalten. Und das empfänden Nachbarn eventuell auch schon als reichlich spinnert.

Und der gesamt-ökologische Aspekt ist überhaupt noch nicht beleuchtet worden: Für die Ausführung eines Befehles von "Sprachassistenten" werden Server-Ressourcen vorgehalten müssen, die Summa Summarum in die Megawatt an Energieverbrauch gehen. Allein unter diesem Aspekt hört der Spaß für mich auf. Alle reden von Energiesparen, aber keiner hält sich daran. Und mehr als eine schöne Spielerei ist diese Sprachassistenz für mich nicht.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Gorgen, warum sollte das Sparen von Energie gegen Sprachassistenten sprechen? Ich lebe in einem Altbau mit nur ein bis zwei Steckdosen pro Zimmer, die auch noch häufig hinter Schränken liegen. Dank smarter Steckdosen habe ich ohne Kabelsalat die Geräte nicht auf Stand-by. Ich müsste zum Dimmen des Lichts die Schalter tauschen und nicht einfach die passende sparsame Birne wählen.

Teichpumpe und Gartenbewässerung würden länger und weniger zielgerichtet laufen. Durch die Jalousien spare ich Heizkosten. Wir verbrauchen unterdurchschnittlich viel Strom, obwohl Waschmaschine und Spülmaschine uralt sind und wir einen elektrischen Wäschetrockner benutzen. Stabiles Internet benötige ich für die Arbeit sowieso, warum sollte ich es nicht privat nutzen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Hier einige Quellen zum Thema "Wie viel Strom benötigt das Internet". Es geht dabei nicht um den Stromverbrauch der Hardware am Ort des Users, sondern um die vorzuhaltende Energie der irgendwo stehenden Server. Ohne Server läuft das Internet nicht. Ebensowenig läuft ein Sprachassistent ohne Internetanschluss.

Folglich ist jede Anforderung, sei sie nun klassisch per Tastatur und Internetbrowser oder alternativ per Spracheingabe erfolgt, mit der Inanspruchnahme dieser Server verbunden. Die Sprachassistenten verführen die User zu mehr Bequemlichkeit und dadurch zur vermehrten Nutzung der Sprachassistenten. Dieses Verhalten führt zwangsläufig zu einem Energie-Mehrverbrauch auf der Serverseite.

Durch dieses sogenannte Internet of Things rechnen Experten wie Dr. Ralph Hintemann mit einem Mehrenergieaufwand von 70 Terawattstunden
pro Jahr in der EU. Das ist mehr als 10 Prozent der Bruttostromerzeugung in Deutschland und mehr Strom, als Deutschland gerade mit Wind- und Solarkraft erzeugt

Quelle

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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