Wie oft schaut sich euer Vermieter eure Wohnung an?
Ein Vermieter darf laut meiner Internetrecherche alle fünf Jahre in die Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen. Außerdem darf er natürlich einen Besichtigungstermin ausmachen, wenn man gekündigt hat und er die Wohnung Mietinteressenten zeigen möchte oder wenn es Anzeichen für Schäden oder Mängel gibt.
Bisher haben sich unsere Vermieter eher wenig für die Wohnungen interessiert. Hier war mal die Tochter des ursprünglichen Vermieters da, weil dieser ihr die Wohnung übertragen hat und noch eine Änderung am Mietvertrag diesbezüglich gemacht werden musste.
Für meine zukünftige Wohnung hatte die Maklerin oder Vertreterin der Wohnungsbaugesellschaft, ich weiß nicht, welche Rolle sie eigentlich hat, gefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie einmal im Jahr nach dem Rechten sieht. Da die Wohnung für mich ideal ist, habe ich alles zugesagt. Wenn das im Mietvertrag steht, werde ich das auch unterschreiben. Mein Sohn meint, dass ich alles unterschreiben kann. Wenn es nicht legal ist, dann gilt es auch nicht.
Wie oft schaut sich euer Vermieter die Wohnung an? Gibt es auch anlasslose Besichtigungen? Habt ihr eurem Vermieter auch schon mal den Zutritt verweigert, weil ihr im Streit lagt?
Unser alter Vermieter war in einem anderen Bundesland und hatte nur noch seinen Bruder in unserer Gegend wohnen. Dementsprechend hat man sich nie gesehen, weil das Ganze auch über eine Verwaltung geklärt wurde. Bei Auszug hatten wir dann Kontakt zum Bruder und seiner Frau und die waren beide richtig eklig, haben gemeckert und wollten uns nichts von der Kaution zusprechen, obwohl die Wohnung vom Zustand her wie vorher war und wir sogar noch Sachen repariert hatten, die vorher kaputt waren.
Letztendlich haben wir die Kaution bekommen, aber wäre so ein Mensch immer wieder nachsehen gekommen, hätten wir sicherlich nicht so lange dort gewohnt. Ich würde es auf gar keinen Fall wollen, dass jemand ein Mal im Jahr zu mir kommt um zu schauen, ob noch alles okay ist. Natürlich kümmert man sich um den Wohnraum, aber dennoch wäre es mir irgendwie unangenehm.
Meine letzte Vermieterin hätte, wie schon öfter erzählt, am liebsten monatlich nach dem "Rechten" gesehen. In ihren Augen völlig legitim, schließlich handelt es sich nach wie vor um ihr Eigentum, und sie wohnt nur drei Straßen weiter. Außerdem war ich damals anscheinend noch ein "junges Ding", bei dem man darauf achten muss, dass sie den Haushalt auch nicht verkommen lässt. In den Dreißigern, Vollzeit berufstätig, aber na ja.
Deswegen war sie auch völlig baff, als ich um eine Terminvereinbarung gebeten habe und dann auch nicht mit Kaffee und Kuchen bereitstand, sondern eben wie beim Stubenappell ihr mit den Händen an der Hosennaht dabei zugesehen habe, wie sie alle Türen aufgerissen hat, die Fenster auf Kondenswasser überprüft und das Laminat auf Abnutzungsspuren inspiziert hat. Dafür sorgen, dass sich Leute unwohl fühlen, kann ich gut. Ich bin dann auch bald ausgezogen.
Heute wohne ich im Eigentum (bzw. dem der Bank, wenn ich ehrlich bin) und würde, wenn irgendwie möglich, nie wieder von privat mieten, sondern immer nur mit gesichtslosen Wohnungsbaugesellschaften interagieren, denen alles wurscht ist, so lange kein illegales Bordell betrieben wird und natürlich die Miete pünktlich fließt. Ich hasse es, wenn es zu sehr "menschelt" und die letzte Dame hatte offensichtlich keine Ahnung, wie eine geschäftliche Beziehung aussieht.
Wir leben in einem großen Mietshaus mit 42 Wohnungen und nebenan sind noch mal 33 Wohnungen vom selben Vermieter. Wir haben zwar eine natürliche, echte Person als Vermieter, aber tatsächlich handelt es sich eher um einen sehr großen geschäftlichen Vermieter, der ca. 40 km weiter seinen Sitz hat und der nach dem Hörensagen noch 30-40 weitere Objekte hat.
Und weder er selbst noch sein Verwalter haben auch nur den Hauch einer Ahnung von den einzelnen Wohnungen. Laut Mietbescheinigung wohnen wir im Souterrain in Wohnung 68, es gibt keinen Aufzug und wir haben einen Stellplatz. Tatsächlich wohnen wir in Wohnung 18 (Es gibt auch nur 42 Wohnungen!) im ersten Stock, es gibt hier einen Aufzug und wir hatten noch nie einen Stellplatz.
Weder der Vermieter noch der Hausverwalter haben sich je eine der Wohnungen angeschaut. Wenn ein Schaden vorliegt, kommt vielleicht mal der Hausmeister vorbei, aber meistens werden einfach nur Fotos geschickt per Mail oder WhatsApp und je nach Gemütslage des Vermieters wird ein Handwerker beauftragt oder auch nicht.
Dementsprechend sieht die ganze Anlage hier dann auch aus. Sie ist sehr verkommen, obwohl man sie mit wenigen Handgriffen und fast ohne Kosten toll herrichten könnte. Aber wir wohnen hier gerne, denn wir selbst haben eine schöne Wohnung ohne Mängel mit Blick auf den Fluss bzw. viel Natur, es ist ruhig und wir haben persönlich auch ein besseres Verhältnis zum Hausverwalter, da wir eben nicht ständig nur meckern, sodass auch im Schadensfall schnell jemand beauftragt wird mit der Beseitigung.
Ich finde es auch schön so, dass wir nicht mehr oder weniger beaufsichtigt werden, wie wir mit der Wohnung umgehen. Ich hatte es auch schon anders und mag es eben auch nicht, wenn das Verhältnis zum Vermieter zu eng wird bzw. wenn er am liebsten täglich nach dem Rechten sehen möchte.
Ich habe allerdings auch schon gesehen, wie andere Menschen mit ihrer Wohnung umgehen und wie sie sogar vorsätzlich die Wohnungen beschädigen. Insofern kann ich die Kontrollwut einiger Vermieter schon nachvollziehen, gerade wenn sie schon einmal geschädigt wurden.
Ich hatte aufgrund von Studium und mehreren Umzügen schon Wohnungen in verschiedenen Bundesländern und Häusergrößen und noch nie war ein Vermieter zur Kontrolle zu Besuch. Gerade wenn es sich um eine Hausverwaltung handelt oder um einen Vermieter, welcher viele Wohnungen über Regionen verteilt hat, wird in der Regel auch gar nicht die Zeit dafür sein. In der Regel kannte ich es so, dass der Vermieter die Wohnung dann bei der Wohnungsabgabe durchgeschaut hat, wenn dieser privat war. Sonst ein entsprechender Vertreter der Wohnungsgesellschaft.
Meine Eltern wohnen ebenfalls seit mehreren Jahrzehnten in der gleichen Wohnung und auch Zuhause bei uns war noch nie der Vermieter zu Besuch. Wie auch hier schon erwähnt, waren es maximal andere Angestellte, die sich beispielsweise um Strom beziehungsweise Renovierungsarbeiten kümmerten. Ich frage mich bei so einer Vereinbarung auch, ob die Maklerin dann wirklich so zuverlässig vorbeikommen war oder ob das eher auf schlechte Erfahrungen beruhte und sie so besser einschätzen kann, dass die zukünftigen Mieter seriös sind. Die Maklerin ist ja zudem nicht immer die wirkliche Vermieterin oder Eigentümerin, hier müsste man sicherlich noch recherchieren, wie genau sich die Rechte verhalten.
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