Wie oft nach Befinden von Krankem erkundigen?
Ein Bekannter ist aktuell erkältet und konnte daher auch ein paar Tage nicht arbeiten gehen. Er ist jedoch erwachsen und hat eine eigene Wohnung. Kaum hatte jedoch seine Mutter mitbekommen, dass ihr Sohn krank ist, hat sie ihm jeden Tag über Whats App geschrieben und ihn gefragt, wie es ihm denn gehen würde.
Mein Bekannter war schon wirklich genervt, da sie ihn wirklich jeden Tag gefragt hat. Einmal sogar zweimal am selben Tag, da sie dann auch noch wissen wollte, ob er nochmal zum Arzt gehen und sich nochmals krank schreiben lassen würde. Mein Bekannter meinte, dass er schon keine Lust mehr gehabt hätte, überhaupt zu antworten. Seine Mutter meint es nur gut und merkt wohl selbst nicht, dass es doch eher lästig oder nervig ist, wenn sie wirklich täglich nach dem Befinden fragt.
Ich muss auch sagen, dass ich es doch schon übertrieben finde. Denn es handelte sich ja nur um eine Erkältung und nicht etwa um eine schwere Krankheit. Wenn jemand schwer erkrankt ist, kann ich doch schon nachvollziehen, dass man sich häufiger nach dem Befinden erkundigt. Da kann sich vielleicht auch schnell mal etwas verändern. Aber ansonsten würde ich wohl auch eher genervt sein, wenn ich täglich gefragt würde, wie ich mich denn fühle.
Wie oft sollte man sich nach dem Befinden eines Kranken erkundigen? Würdet ihr das auch von der Krankheit und Verfassung abhängig machen? Wie oft würdet ihr gefragt werden wollen, wie es euch geht, wenn ihr krank wärt? Ist da tägliche Nachfrage übertrieben?
Ich finde das kommt ganz auf die Art und Schwere der Erkrankung an aber auch darauf wie man fragt. Meiner Mutter hat beispielsweise häufig Migräne und dann frage ich sie auch die darauffolgenden Tage wie es ihr geht. Jedoch gehe ich nicht penetrant auf dieses Thema ein, sondern interessiere mich einfach nur nach ihrem Wohlbefinden, das mache ich aber auch immer mal wieder, obwohl der entsprechende Familienangehörige oder Freund nicht krank ist. Für mich ist das einfach eine Geste der Aufmerksamkeit und ich finde es gut zu wissen, dass es den Menschen in meinem Umfeld gut geht.
So viele Fragen wie dein Bekannter anscheinend von seiner Mutter bekommen hat, fände ich allerdings mit der Zeit wahrscheinlich auch störend. Ich finde in so einem Fall sollte man das dem Fragenden einfach erklären und nicht einfach genervt sein und es kommentarlos aushalten. In den meisten Fällen wir es der andere schließlich nur gut meinen und gar nicht merken, dass es für den anderen störend wirken könnte. Antworten würde ich deshalb trotzdem und zwar mit der Wahrheit.
Ich selbst habe mich bisher noch nie von übertriebener Fürsorge genervt gefühlt, allerdings habe ich da auch einen ziemlich langen Geduldsfaden. Wenn ich beispielsweise eine wirklich starke Grippe habe würde ich gar nicht darauf kommen, mich noch über solche Fragen aufzuregen.
Ich würde das glaube ich von der Erkrankung abhängig machen. Wenn jemand mit Krebs im Krankenhaus liegt und gerade eine Chemotherapie hatte und es ihm entsprechend schlecht geht, würde ich glaube ich häufiger mal fragen, wie es so geht und ob ich was tun kann. Aber wenn es sich nur um Schnupfen handelt, würde ich gar nicht fragen, weil Schnupfen ja nicht wirklich schlimm ist.
Ich frage mich gerade, wie die Mutter in diesem Beispiel davon erfahren hat, dass ihr Sohn krank ist. Ich vermute, dass er es ihr nicht mitgeteilt hat, weil du nur geschrieben hast, dass sie es mitbekommen hätte. Das ist natürlich besonders lästig, wenn man vermutlich so nah beieinander wohnt, dass man nichts voreinander verheimlichen kann. Da leidet die Privatsphäre schon darunter finde ich und ich glaube mich würde das grundsätzlich nerven, wenn meine Eltern jeden Schritt mitbekommen würden und entsprechend Fragen stellen würde, egal ob es jetzt ein Infekt ist oder etwas anderes.
Eine Erkältung also? Ich dachte schon, hier geht es um eine ernstzunehmende Geschichte wie Krebs oder etwas Chronisches. Wobei es selbst bei Krebs irgendwann nervig wird, wenn sich jedes Gespräch nur um diese verdammte Krankheit dreht. Aber eine Erkältung ist in der Regel ebenso unangenehm wie banal, und wenn man nicht gerade eine Vorerkrankung oder Probleme mit dem Immunsystem hat, dauert sie, wie man so schön sagt, mit Medikamenten eine Woche und ohne sieben Tage.
Deswegen würde ich garantiert nicht täglich einen Gesundheitscheck veranstalten und auch umgekehrt nicht erwarten, dass man sich täglich besorgt erkundigt, ob ich immer noch huste und schniefe. Bei meinem Vater wäre es etwas anderes, da er älter und gesundheitlich angeschlagen ist. Da würde ich schon darauf schauen, dass er keine Bronchitis oder Lungenentzündung daraus macht. Aber bei einem gesunden Menschen unter 70? Nie im Leben.
Ich würde nachfragen und wenn die Person dann nochmal Kontakt zu mir aufnimmt, dann würde ich nochmal nachfragen, ob es schon besser ist. Man möchte ja in Ruhe genesen und braucht sicherlich den Stress nicht, dass da ständig noch jemand nachfragt. Für mich klingt das so als würde die Mama einfach zu sehr klammern und nicht loslassen können. Das sollte man ihr vielleicht auch mal begreiflich machen, dass das so nicht geht. Man kann auch sagen, dass man das nicht möchte sooft.
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