Wie oft habt ihr eure Hausaufgaben nicht gemacht?
Jeder kennt den unangenehmsten Teil der Schulzeit: Hausaufgaben. Ich habe früher sehr oft Lateinübersetzungen im Schulbus oder in der Pause gemacht und in der 6. Klasse hatte ich meine Deutschhausaufgaben so selten, dass meine Lehrerin aufgegeben hatte, meinen Eltern Briefe zu schicken.
Ich habe sie nicht gemacht weil ich der Meinung war, sie seien unnötig, da ich trotzdem nur 1er geschrieben habe. Geändert hat sich das dann ab der 9. Klasse. Jetzt in der Oberstufe wäre es für mich undenkbar, sie absichtlich nicht zu machen, da sie ja Übungen für die Kursarbeiten sind.
Wie war das bei euch früher, habt ihr eure Hausaufgaben immer gemacht, oder nur sehr selten? Legt ihr bei euren Kindern mehr Wert darauf und wenn ja, warum?
Ich hatte auch immer wieder Phasen, in denen ich die gar nicht oder nur wenig gemacht habe. Letztendlich bringt das aber auch nichts. Hausaufgaben werden ja auch gerne mal benotet und wenn man die dann nicht hat, steht man blöd da oder man lernt eben nichts, weil man es nicht wiederholt hat. Eigentlich sind die sehr sinnvoll, wobei ich eben auch die Phasen im Leben kenne, bei denen Hausaufgaben so gar keine Rolle spielen im Denken des Schülers.
Ganz ehrlich? Nie. Ich hab es jahrelang geschafft mich in der Hinsicht durchzumogeln. Ich hab kein einziges Mal mittags an den Hausaufgaben gesessen und witzigerweise ist das noch nicht mal meinen Eltern aufgefallen. Meinen Abschluss hab ich trotzdem geschafft. Wenn es auch nicht der Beste war.
Es ist durchaus vorgekommen, dass ich öfters meine Hausaufgaben nicht gemacht habe, einfach aus großer Unlust und aus dem Gedanken heraus, dass ich auch etwas viel Besseres zu tun hätte.
Das ging mir beispielsweise öfters in Latein so, da ich einfach keine Lust hatte diese Texte zu übersetzen und so habe ich sie einfach immer im Internet gesucht und angeschrieben oder gleich von Freunden alles kopiert. Dementsprechend war auch meine Lateinnote, aber ich habe trotzdem mein großes Latinum erhalten und gebraucht hab ich es bisher auch noch nie.
Ich hielt es stets so, dass ich meine freie Zeit lieber anders verbrachte als damit, Hausaufgaben zu machen. In der Unterstufe habe ich Hausaufgaben noch regelmäßig gemacht, ab der achten Klasse dann so gut wie gar nicht mehr.
Mein damaliger Mathelehrer hatte immer eine Namensliste, auf der er vermerkte wenn ein Schüler die Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Wegen mir hat er einige Male eine neue Liste anfangen müssen, weil ich mich schlicht geweigert habe, Hausaufgaben zu machen. Irgendwann hat er es dann einfach aufgegeben, mich danach zu fragen.
Ich hab mein Abitur trotzdem gemacht und bin gut durch die Schulzeit gekommen, insofern kann es nicht so falsch gewesen sein, die Hausaufgaben einfach nicht zu machen. Bei eigenen Kindern wäre ich schon dahinter her, dass sie ihre Hausaufgaben regelmäßig machen - zumindest so lange, bis sie alt genug sind, um selbst zu entscheiden und die Konsequenzen einer Verweigerung zu überblicken.
Ich habe nachmittags zu Hause relativ wenig Hausaufgaben bis gar keine gemacht. Vokabeln habe ich auf dem Fahrradlenker unterwegs eben gelernt. Sollte man Stichpunkte machen, habe ich schnell im Text was angestrichen, das ging genauso gut. Manches hat man sich im Warenhaus nebenan einfach kopiert, wenn man gerade Geld hatte. Der Rest wurde in anderen Fächern erledigt und dann wurde mit den Mitschülern halt getauscht.
Bis zur elften Klasse habe ich die Hausaufgaben wirklich immer gemacht. Wir hatten immer ganz strenge Lehrer gehabt, die jedes Mal kontrollierten, ob die Hausaufgaben gemacht wurden oder nicht. Somit blieb mir auch nichts anderes übrig, als sie zu machen, da es sonst einfach immer schlechte Noten gegeben hätte. Teilweise konnte man die Hausaufgaben auch nicht einfach abschreiben, wenn es sich um Aufsätze handelte, die man schreiben musste. Ich habe die Hausaufgaben aber auch nie abgeschrieben, sondern sie einfach immer selbst gemacht. Machen musste ich sie ja sowieso und da habe ich eben die Gelegenheit genutzt, gleich dabei den Stoff wiederholen zu können.
Nach der zehnten Klasse kam ich dann aufs Gymnasium, wobei das Ganze dann anders war. Die Lehrer gaben nicht jedes Mal Hausaufgaben auf und waren auch nicht ganz so streng, was das anging. Wenn ich in irgendwelchen Fächern Hausaufgaben aufbekommen habe, dann habe ich sie eigentlich aber immer gemacht - außer im Fach Mathematik. Da hatten wir eigentlich jedes Mal Hausaufgaben auf bekommen, die ich dann aber so gut wie nie gemacht hatte.
Mir fiel das Fach Mathematik immer unheimlich schwer. Ich habe mich wirklich bemüht und unglaublich viel dafür gelernt. Ich hätte die Hausaufgaben gerne gemacht, aber mir ging der Unterricht immer viel zu schnell. Auch wenn ich regelmäßig stundenlang Mathe gelernt habe, kam ich nie richtig hinterher und schleifte immer hinterher. Ich hatte ja auch nicht jeden einzelnen Tag Zeit, Mathe zu lernen und wenn ich mal paar Tage keine Zeit hatte, war ich schon wieder mega weit hinterher. Somit konnte ich die Hausaufgaben gar nicht machen, weil ich einfach nicht soweit war.
Aufgeholt habe ich das dann alles immer in den Ferien, wobei ich dann nach den Ferien aber schon wieder hinterher war. Allerdings überprüfte unsere Lehrer nie die Hausaufgaben, stattdessen wurden sie dann immer gemeinsam an der Tafel besprochen, wobei es ihm quasi egal war, wer die Hausaufgaben gemacht hatte und wer nicht. Da habe ich dann immer aufgepasst und mitgeschrieben, wenn die Hausaufgaben besprochen wurden.
Ich war in meiner Schulzeit oftmals schlichtweg zu faul, um Hausaufgaben zu machen. Es gab Fächer, da stand ich auch schon auf der roten Liste der Lehrer. Irgendwann wurde ich genötigt, die nicht gemachte Hausaufgabe in mehrfacher Ausführung als Strafarbeit abzuliefern, aber das hat auch nie viel gebracht. Ich habe dann halt nachmittags lustlos etwas dahingekritzelt, das wie Zahlen und Buchstaben aussah und so habe ich zumindest keine Strafarbeit mehr kassiert.
In der elften Klasse habe ich dann begonnen, Hausaufgaben zu machen. Wir wurden ab der zwölften Klasse einmal die Woche neben der Schule im Krankenhaus eingesetzt und dort konnte man schlichtweg nicht unvorbereitet hin. Somit musste ich Hausaufgaben machen. Aber ein unglücklicher privater Zwischenfall hat dafür gesorgt, dass ich die zwölfte Klasse abbrechen musste und andere Wege einschlagen musste.
In der Berufsschule habe ich dann versucht immer die Hausaufgaben zu machen, selbst wenn sie total falsch waren. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich älter und verständiger geworden bin und gemerkt habe, dass gewisse Hausaufgaben schon wichtig sind. Mittlerweile muss ich Hausaufgaben machen, da sie ein Kriterium darstellen, damit ich für die Klassenarbeiten zugelassen werde. Da gibt es nichts mehr mit "schleifen lassen."
Bis zur achten Klasse habe ich meine Hausaufgaben eigentlich immer gemacht, mich hatte das auch gar nicht so genervt, ich habe damals noch ganz gern gelernt, zumindest für die meisten Fächer. Dann kam die Pubertät und es war komplett vorbei mit mir und der Schule, ich habe wirklich absolut gar nichts mehr gemacht, weil ich früher immer ein Alles oder Nichts-Mensch war. Da ich keine halben Sachen machte, durfte ich eine Klasse dann auch prompt wiederholen.
Meine Weigerung den Hausaufgaben gegenüber zog sich bis in die zehnte Klasse hinein, es wurde dann langsam wieder etwas besser. Ab der Oberstufe bekamen wir gar nicht mehr so viele Aufgaben für Zuhause, dort wurde schon mehr Wert auf eigenständiges Arbeiten und Erlernen der Inhalte gelegt und da war meine Motivation dann auch eine ganz andere.
Rückblickend betrachtet würde ich sagen, dass ich ca. 50 Prozent der Hausaufgaben meiner gesamten Schulzeit gemacht habe. Wenn es etwas Interessantes war, oder wenn ich mal wieder "dran" war, die Übersetzung der Lateinhausaufgabe für die ganze Klasse bereit zu stellen, habe ich mich dahinter geklemmt. Davon abgesehen bin ich auch ohne ganz gut gefahren. Ich habe dafür für Schulaufgaben und Prüfungen fleißig gelernt und hatte entweder passable Noten, oder zumindest keine auffallend schlechten, auch wenn es gerade um die Pubertät herum ein paar Mal arg knapp war mit den Fünfern und Sechsern.
Hausaufgaben waren für mich aus unterschiedlichen Gründen problematisch: Vor allem fand ich Schule anstrengend, und wollte als träger und behäbiger Typ am Nachmittag einfach meine Ruhe. Zudem habe ich in den Fächern, in denen ich schon ganz gut war, ja gar keine zusätzliche Übung gebraucht. Ich war nie ehrgeizig genug, mich endlos abzuplagen, um etwa eine Zwei auf eine Eins zu hieven. Wozu auch? Und in den Fächern, in denen ich eine Null war, haben Hausaufgaben mir auch nichts geholfen.
Oft konnte ich z.B. in Mathe oder Physik gar keine Hausaufgaben machen, weil ich nicht einmal die Fragestellung kapiert habe und auch kein Vorwissen hatte, auf dem ich hätte aufbauen können, weil ich buchstäblich jahrelang gar nicht mitgekommen bin. Auch meine Familie konnte mir hier nicht helfen, und die diversen Lehrer fanden es wohl zu mühsam, Unterricht für die Deppen zu halten, die es eben nicht beim ersten Mal kapieren, sondern haben lieber mit den Einserschülern gefachsimpelt.
Aus diesen Gründen erschienen mir Hausaufgaben in mindestens 50 Prozent aller Fälle als sinnlose Zeitverschwendung, weswegen ich mich nach Kräften darum herum gemogelt habe. Hätte ich Kinder, würde ich es wahrscheinlich von ihrem jeweiligen Charakter und generellen Schulleistungen abhängig machen, ob ich jenseits der Grundschule noch auf Hausaufgaben beharren oder lieber ein Auge zudrücken würde. Die Teenagerjahre sind sowieso schon schlimm genug.
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