Wie oft die Eltern besuchen als Student ist okay?
Viele meiner Kommilitonen kommen aus der unmittelbaren Umgebung ihrer jetzigen Studienstadt. Komischerweise scheint es die Meisten nicht weit weg zu ziehen nach dem Abi und sie bleiben da, wo sie ihre Familie bequem jederzeit besuchen können.
Auch ich wohne nicht allzu weit weg von meinem Heimatort. Die Zugfahrt beträgt gerade mal 45 Minuten, wozu man aber sagen muss, dass man von meiner WG eine ganze Weile zum Hauptbahnhof braucht. Und von diesem braucht man auch wiederum gut eine halbe Stunde zur Wohnung meiner Eltern. Daher stresst es mich schon ein wenig, am Wochenende heimzufahren, weil doch relativ viel Zeit drauf geht.
Meine Kommilitonen, die ebenfalls nur ein bis anderthalb Stunden nach Hause brauchen, fahren sehr unterschiedlich oft nach Hause. Eine Freundin, von der ich ehrlich gesagt erwartet habe, sie würde jedes Wochenende zu den Eltern fahren, ist nur alle anderthalb Monate zuhause.
Eine andere, die es doch um Einiges weiter hat, fährt alle zwei bis alle drei Wochen nach Hause. Sie meint, sie vermisst den Familienhund.
Wie oft ist es normal und angebracht, als Student die Eltern besuchen zu fahren?
Ich würde sagen das kommt ganz auf dich drauf an, fahre, wenn du Lust hast und wenn du keine hast, dann bleibst du zu Hause. Es gibt es doch keine Regel, ich finde einen Zwangsbesuch nicht gut, dann lieber gehen, wenn man wirklich Lust hat.
Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Wie oft man die Eltern besucht, hängt ja von diversen Faktoren ab. Beispielsweise kommt es darauf an, wie gut man sich mit der Familie versteht, ob man noch Freunde in der alten Heimat hat, ob man im neuen Heim Haustiere hat, wie weit die Eltern entfernt sind und ob man sich die Fahrten leisten kann.
Zu meiner Studentenzeit waren die meisten meiner Freunde zumindest einmal im Monat für ein Wochenende zuhause, wobei die Fahrtzeiten mit dem Zug zwischen einer und drei Stunden betrugen, so weit ich mich erinnern kann. Meine damaligen Freundinnen hatten alle ein sehr gutes Verhältnis zu den Eltern und verfügten über Freunde an deren Wohnort, so dass sie dann regelmäßig zu ihren Eltern fuhren.
Ich für meinen Teil war in der vierjährigen Zeit meines Studiums zwei oder drei mal bei meinen Eltern. Mein neuer Wohnort war nun mein Zuhause und nach meinem Auszug waren auch meine Eltern umgezogen, so dass ich dort nur noch Platz im Wohnzimmer hatte. Bei einem ohnehin angespannten Verhältnis, wo man sich schnell gegenseitig auf die Nerven geht, ist das nicht das Gelbe vom Ei. War aber nicht schlimm, da ich -im Gegensatz zu meinen Freundinnen- nie Sehnsucht nach meinem Elternhaus hatte.
Ich finde es verwunderlich, dass so viele Menschen den Drang dazu haben, ein "Normmaß" für Familienbesuche in der Studienzeit festzulegen. Dabei geht es eigentlich niemanden an, wie oft man nach Hause fährt. Wenn man es gerne tun möchte und das Geld und die Zeit dazu hat, warum sollte man sich dann dafür rechtfertigen müssen?
Trotzdem wurde in den ersten Semestern bei uns das Reiseverhalten der Kommilitonen sehr kritisch beobachtet. Wer zu oft heim fuhr, der war "abhängig von seinen Eltern", wer die ganze Zeit am Studienort blieb, der hatte wohl "familiäre Probleme". Ich fand es unmöglich, wie teilweise anhand dieser einen Sache so über andere geurteilt wurde.
Man muss schließlich in Betracht ziehen, dass die finanzielle Situation, eventuelle Nebenjobs, die Entfernung vom Heimatort und die Umstände in der Familie allesamt Faktoren sind, die das Heimfahrverhalten beeinflussen. Viele von uns hätten ihre Familien gerne öfter besucht, waren aber 5 Stunden oder länger im Zug nach Hause unterwegs, sodass sie an Wochenenden, an denen viele Aufgaben für die Uni erledigt werden mussten, auf eine so große Reise verzichtet haben. Andere haben knapp eine halbe Stunde Fahrt bis nach Hause gebraucht und waren dann verständlicherweise jedes Wochenende dort. Wieso hätten sie denn auch alleine zuhause sitzen sollen, wenn die Familie so schnell erreichbar ist?
Außerdem hat sich die Frequenz der Besuche zuhause im Verlauf des Studiums auch stark verändert. Zu Beginn des ersten Semesters saßen jeden Freitag schon 4/5 des Hörsaals mit gepackten Koffern da, um möglichst schnell nach Hause zu kommen, denn man war neu in einer fremden Stadt, hatte noch keine wirklichen Freunde gefunden und nachvollziehbarerweise Heimweh. Zum Schluss, als sich alle eingelebt hatten und man am Wochenende schon immer Verabredungen mit Kommilitonen zum Essengehen oder für einen Kinobesuch hatte, hatte es dann niemand mehr so eilig.
Ich denke daher, dass es einfach nicht möglich ist, zu beurteilen, wie viele Heimatbesuche in einem bestimmten Zeitraum angebracht, zu viel oder zu wenig sind. Es sollte einfach jedem selbst überlassen sein.
Sagen wir so. Mir ist es egal wie oft ein Student zu seinen Eltern fährt, solange er eben von ihnen unabhängig ist. Sobald es für mich so wirkt, als ob XY an Mamas Rockzipfel klebt, trotz jahrelanger Volljährigkeit, kann ich so eine Person auch nicht mehr Ernst nehmen.
Ich denke aber auch, dass das nur bei den wenigsten Studenten tatsächlich der Fall ist. Wie mein Vorredner schon sagte, ist das ja auch davon abhängig, ob man nebenbei arbeitet, wie die Arbeitszeiten sind und ob man in seinem neuen Wohnort integriert ist und man Klausurphasen hat.
Ich kenne tatsächlich recht viele, die jedes Wochenende "nach Hause" fahren. Für sie ist es normal, jede Woche zu den Eltern zu fahren, auch wenn sie dabei eine Strecke von jeweils drei Stunden bewältigen müssen und auch nur von Freitag bis Sonntag dort sind. Für mich ist das offen gestanden aber nicht wirklich normal und erst recht nicht nachvollziehbar. Mir wäre das viel zu anstrengend und zu zeitaufwändig und vor allem auch zu teuer.
Wenn man auch nie am Wochenende am Studienort ist, kann man doch auch kaum etwas mit anderen Leuten unternehmen. Für mich sieht es immer so aus, als wenn die Leute einfach nicht so richtig von ihrem Elternheim loskommen würden und sich gar nicht in die neue Stadt und ihr neues Leben integrieren wollen würden, was ich sehr traurig finde.
Ich brauche insgesamt etwa drei Stunden zu meinen Eltern, wobei ich sie nun auch nur noch alle paar Monate besuche. Mir ist das einfach zu zeitaufwändig und auch zu energieraubend, öfter zu ihnen zu fahren. Meine Woche ist normalerweise auch komplett durchgetaktet mit Uni und Arbeit, so dass ich am Wochenende meistens erst die Zeit finde, Wäsche zu waschen, einkaufen zu gehen, etwas mit Freunden zu machen und auch mal Zeit für mich selbst zu finden, so dass es mir viel zu stressig wäre, öfter zu meinen Eltern zu fahren.
Auch wenn man sehr nahe bei seinen Eltern wohnt, finde ich es nicht gut, wenn man sie jedes Wochenende besucht. Ich denke, dass einmal monatlich ausreichend sein sollte, sofern man nicht in der gleichen Nachbarschaft wohnt. Da ist es ja normal, dass man sich ständig über den Weg läuft, genauso wie es normal ist, dass man sich sehr selten sieht, wenn die Eltern vielleicht 1000 Kilometer entfernt leben.
Ich finde es ganz schlimm, wenn man sich da etwas vorschreiben lässt. Man sollte doch auf das eigene Herz hören und sehen was man bewerkstelligen kann und was nicht. So kann es ja sein, dass man keine Waschmaschine hat, dann muss man sicherlich jedes Wochenende zu den Eltern zum Waschen fahren oder besucht einen Waschsalon. Ansonsten kann es ja sein, dass man einfach nicht immer das Geld hat um nach Hause zu fahren, wenn die Eltern beispielsweise in einem anderen Bundesland leben und man die Fahrt bezahlen muss.
Abgesehen davon muss man ja aber auch lernen, eigene Freundschaften pflegen und so weiter. Dazu kommt noch, dass man eigenständig sein sollte, sein Leben beginnen sollte und dazu gehört ja auch die Abnabelung von den Eltern. Jede Woche würde ich als zu viel empfinden. Was aber sicherlich auch daran liegt, dass ich nie das top Verhältnis zu meinen Eltern hatte. Wenn das anders ist und man seine Eltern sehr vermisst sollte man natürlich öfter hinfahren.
Wer sagt denn eigentlich, dass es immer nur um die Eltern geht? Zu meiner Studienzeit kannte ich Leute, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Hause gefahren sind. Der eine hatte einen guten Job an den Wochenenden, die andere war in mehreren Vereinen aktiv und Partnerschaften und Freundschaften im Heimatort sind doch wohl auch normal. Klar übernachtet man dann bei den Eltern wenn man ein gutes Verhältnis hat, aber man fährt eben nicht nur wegen den Eltern nach Hause.
Bei mir war es wohl wie bei vielen. Am Anfang des Studiums hat man noch mehr Bindungen an den Heimatort, aber mit der Zeit verlagert sich der Lebensmittelpunkt an den Studienort und man fährt dann auch nicht mehr so oft nach Hause. Bei meiner Familie kommt dazu, dass wir Freunde an meinem Studienort wohnen haben, so, dass meine Eltern dann auch gerne mal mich besucht und bei den Freunden übernachtet haben.
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