Wie nehme ich meinem Sohn die Angst vor tiefem Wasser?

vom 27.10.2014, 11:48 Uhr

Ich hoffe auf ein paar Tipps von euch, wie ich meinem Kind helfen kann, Mein Sohn ist 12 Jahre alt und hat in der Grundschule nie das Schwimmen gelernt, aus Angst unterzugehen. Seit ein paar Wochen *mit viel Überredungskunst* hatten wir uns dazu entschlossen, privaten Einzelunterricht zu nehmen. Er hat einen ganz tollen Trainer, der es geschafft hat, das mein Sohn innerhalb kürzester Zeit das Schwimmen erlernt. Seit ein paar Tagen schwimmt er eine komplette Bahn durch.

Das wäre vor einem Jahr noch unvorstellbar gewesen. Nun ist es aber so, das mein Sohn auch einen Sprung ins Wasser machen soll. Auf der Seite der Nichtschwimmer springt er ohne Angst ins Wasser. Auf der Seite der Schwimmer geht er nicht mal einen Meter ans Becken ran. Der Trainer würde ihn sogar an der Hand festhalten und ihn nur ins Wasser helfen so das er bis zum Hals im Wasser wäre,aber mein Sohn verweigert sich da komplett.

Mittlerweile bin ich echt am Ende, weil ich ihn ja nur helfen möchte,aber ich weiß echt nicht, wie ich ihm die Angst nehmen kann, das er wenigstens einmal mit Hilfestellung ins tiefe Wasser geht. Er könnte dabei sogar einen Schwimmgürtel benutzen, aber selbst da weigert er sich, ins Wasser zu hüpfen. Wenn ich mit meinem Sohn darüber spreche, dann sagt er immer nur* ich kann das nicht, ich schaff das nicht, ich habe Angst*. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Kennt von euch einer vielleicht diese Problematik und hat jemand einen Tipp, wie ich meinem Sohn am besten helfen kann?

» diemaika » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,87 »



Ich habe keinen Tipp, wie du ihn überreden kannst, aber warum muss er das denn unbedingt machen? Warum muss er in das tiefe Wasser, wenn er das nicht möchte? Man könnte doch auch auf das Kind hören und es ihm ersparen. Also ich finde, man muss das Kind nun nicht unbedingt dazu bringen, dass es ins tiefe Wasser geht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich weiß es nicht, warum er ins tiefe Wasser soll. Aber ich vermute, das es damit zusammen hängt, das er sein Seepferdchen macht und dazu gehört eben auch das Tauchen. Und um ihm langsam ranzuführen, werden laut des Trainers, solche Übungen dazu benutzt, um dem Kind langsam die Angst zu nehmen. Ich möchte ja wirklich nur, das er Schwimmen lernt. :(

» diemaika » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,87 »



Nur für das Seepferdchen ist die Wassertiefe egal. Da reicht es sozusagen, sich ins Wasser zu bücken. :wink: Generell ist es sicher sinnvoll, wenn ein Kind, das Schwimmen kann, auch ins tiefe Wasser geht. Denn im Notfall, und genau dafür sollen Kinder schließlich schwimmen können, siegt sonst schnell die Panik.

Wenn der Junge aber bisher so eine extreme Angst vor dem Wasser hatte, dann finde ich es völlig ok, wenn er erstmal nur da schwimmt, wo er sich sicher fühlt. Ohne den Druck ins tiefe Wasser zu müssen, bleibt der Spaß, den er jetzt endlich hat, erhalten. Damit wird sich dieses Problem mit Geduld und nur ab zu mal einem leichten Stupser in Richtung Schwimmerbecken sicherlich auch noch lösen.

» cooper75 » Beiträge: 13382 » Talkpoints: 510,79 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich bin ja auch schon sehr froh darüber, das er jetzt schon schwimmen kann. Und wie schon vorhin erwähnt, fängt er vorne im flachen Wasser an zu schwimmen und schwimmt bis hinten durch, wo er garnicht mehr stehen kann. Da hat er keine Angst vor. Wie gesagt, er bekommt regelrecht Panik, wenn er vom Beckenrand aus ins tiefe Wasser springen soll.

Ich bin schon am überlegen, ob es ausreichen würde, das er *nur* schwimmen kann und der Rest eventuell, im Laufe der Zeit, von alleine kommt.

» diemaika » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,87 »


Ich denke, dass er einfach Angst vor dem Ungewissen hat. Er weiß ja nicht was passiert und wie das so ist. Für uns ist das völlig normal, aber vielleicht stellt er es sich einfach nur schlimm vor. Ich würde ihn nicht dazu zwingen, das wird sich schon noch ergeben, wenn er erst mal gut und lange genug schwimmen kann und dann auch mal mit Freunden ins Bad gehen kann. Unter den Freunden wird das sicherlich schnell kein Problem mehr sein. Sei doch erst mal stolz auf ihn und mache ihm das auch deutlich und entschuldige dich vielleicht auch mal bei ihm, dass du ihn so dazu genötigt hast.

Er hat doch noch keine Routine beim Schwimmen, jedes Mal wird für ihn eine Überwindung sein und auch noch mit Angst verbunden sein, ins Ungewisse zu springen und nicht zu wissen wie das ist und ob man es wieder nach oben schafft ist eben nicht angenehm. Später könnt ihr es vielleicht noch mal versuchen, indem du dich ins Wasser begibst und ihm sofort nach oben hilfst, wenn er gesprungen ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin eine erwachsene Frau und um ehrlich zu sein habe ich auch Angst davor ins tiefe Wasser zu springen, obwohl ich halbwegs schwimmen kann. Ich mag es einfach nicht ins Wasser zu springen und ich sehe dafür auch keinen Grund, denn immerhin kann ich auch langsam ins Wasser steigen und dann schwimmen. Ich habe Angst davor, dass ich durch mein Gewicht als erwachsene Person ins Wasser springe und zu tief unter der Wasseroberfläche bin und nicht mehr hoch komme und somit ertrinke. Vielleicht hat dein Sohn ähnliche Gedanken wie ich.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ramones, ich sage ihm immer wieder, wie stolz ich auf ihn bin und ich habe ihn nicht dazu *genötigt*, so wie du es ausdrückst. Wir haben mehrmals drüber gesprochen zwecks Schwimmunterricht, weil wir das als wichtig empfinden das man heutzutage schwimmen kann. Er war auch bereit dazu es zu lernen, von daher habe ich ihn nicht gezwungen.

Er hat alles freiwillig gemacht. Und ja, er hat Angst vor dem Ungewissen, Angst davor nicht mehr hochzukommen wenn er einmal unter Wasser ist. Und wir haben oft darüber geredet wieso, weshalb, warum. Meine Frage in diesem Forum war ja, ob eventuell einer ähnliche Erfahrungen gesammelt hat und mir vielleicht Tipps geben kann wie ich ihm die Angst nehmen kann.

Fazit: Nach mehrmaligen Gesprächen mit ihm haben wir uns entschlossen, den privaten Einzelunterricht zu beenden und wir aber privat ein-bis zweimal die Woche mit ihm in die Schwimmhalle gehen um sein Schwimmen zu verbessern. Ohne Druck, ohne Springen und ohne Tauchen.

soulofsorrow, ich glaube du sprichst meinem Sohn aus der Seele mit deinen Worten, denn auch so hat er es mir immer wieder versucht zu erklären.

» diemaika » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,87 »


Ich habe mir das wohl irgendwie schlimmer vorgestellt als es war. In meinem Kopf standet ihr zusammen am Beckenrand und redet auf ihn ein in der Richtung, dass er es doch mal versuchen soll es nicht so schlimm ist und so weiter. Das was du hier aber auf meinen Text geschrieben hast finde ich wahnsinnig schön, weil du ihn eben nicht unter Druck setzt. Deine Idee wie nun weitergemacht wird finde ich sehr gut und das wird ihm bestimmt auch helfen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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