Wie mit Tierwunsch von Kindern umgehen?

vom 22.08.2018, 17:17 Uhr

Meine Neffen im Alter von 5 und 8 Jahren, haben seit etwa einem halben Jahr jeden Monat einen anderen Tierwunsch und aktuell wünschen sich eine Schildkröte und einen Hamster. Vorher war schon allmögliches Getier, wie etwa Hund, Vogelspinne oder auch Bartagamen im Gespräch, aber diese wurden von meiner Schwester kategorisch abgelehnt.

Der Hamster ist nach neuester Meldung wohl genehmigt, aber die Schildkrötenverhandlungen laufen noch. Kennt ihr auch solche Diskussionen mit Kindern, gerade wenn es um irgendwelche Tierwünsche geht? Hattet ihr diese auch mit euren Eltern oder mit euren Kindern und wie gingen diese denn aus? Wie würdet ihr denn generell mit Tierwünschen von Kindern umgehen?

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» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich das nicht ernst nehmen würde, wenn sich der Tierwunsch wöchentlich verändert. Bei uns war es früher so, dass wir immer Meerschweinchen und Kaninchen hatten. Irgendwann haben wir uns dann einen Hund gewünscht. Das ging auch ein paar Jahre so, bis wir dann wirklich gemeinsam einen Hund angeschafft haben.

Ich würde meinen Kindern nicht gleich den Wunsch nach einem Tier erfüllen, sondern zuerst abwarten, ob der Wunsch wirklich bestehen bleibt oder sich schnell wieder ändert. Ich denke, dass ansonsten das Interesse der Kinder an dem Tier auch wieder schnell nachlassen könnte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Also das Kind oder die Kinder sollten schon mindestens ein Jahr oder länger davon sprechen, dass sie ein Tier wollen und es sollte schon immer dasselbe sein. Dann muss man ebenfalls zuerst abwägen, ob die Voraussetzungen für das gewünschte Tier gegeben sind. Haben wir Platz für das Tier, haben wir die Zeit auf längere Sicht? Was machen wir, wenn wir in den Urlaub gehen möchten, können wir das Tierchen mitnehmen?

Wer füttert das Tier, wer mistet aus, wer geht spazieren. Das muss alles vor der Anschaffung geklärt und am besten noch unterschrieben werden. Denn meistens ist es so, dass meistens dann Tierbabys angeschafft werden, die die Kinder noch süß finden, dann aber, sobald es größer ist, das Interesse daran verlieren. Wenn man dann noch den Käfig ausmisten oder Gassi gehen muss, dann möchten das viele Kinder nicht für immer machen.

Es ist alles nicht so einfach. Meine Tochter ist auch total tierfanatisch. Da habe ich ihr aber erklärt, dass wir weder den Platz noch die Zeit für das Tier haben, weil ich so viel arbeite und sie so oft in der Schule ist. Dann hat sie es eingesehen. Dafür sorge ich wann immer möglich, dass sie bei Tieren bei meinen Freunden oder Bekannten in Kontakt kommt oder dass wir einen Zoo besuchen. Es fehlt ihr auch an nichts.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nelchen hat geschrieben:Ich muss sagen, dass ich das nicht ernst nehmen würde, wenn sich der Tierwunsch wöchentlich verändert.

Wie kommst du denn darauf, dass sich der Tierwunsch wöchentlich verändert? Im Text ist doch von monatlich die Rede. Ob jetzt jede Woche oder alle vier Wochen ein neuer Tierwunsch besteht ist doch ein gravierender Unterschied meiner Ansicht nach. Abgesehen davon würde ich da auch mindestens ein Jahr abwarten und eben schauen, wie sich das Kind entwickelt, ob es reif und verantwortungsbewusst wäre und ob der Wunsch eben keine "Eintagsfliege" ist. Sich ein Tier anzuschaffen und nach einer Woche wieder abzugeben käme für mich niemals in Frage.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich hatte damals als Kind natürlich auch den Wunsch nach einem Hund. Meine Mutter hat mir aber damals immer „nein“ gesagt, weil sie wusste, dass am Ende die Arbeit größtenteils bei ihr hängen wird, umso älter wir Kids geworden sind. Die Realität sah genau so aus, obwohl wir es immer abgestritten haben, dass dies passieren würde. Okay, ich habe mich um die Hündin weiter gekümmert, aber es entbrannte oftmals Diskussion darüber, wer mit ihr nach einer anstrengenden Schulrunde raus geht usw.

Ich habe es aber getan und meine Hündin geliebt. Heute sehe ich das Verhalten bei vielen Kids in unterschiedlichen Altersklassen. In meiner familiären Situation sind 2 Erwachsene Kinder im Alter von 18-20 Jahre, die immer ein Haustier wollen. Aber unter der Woche geht die eine davon Nonstop bis abends arbeiten, die Mama auch und der Sohn auch. Wer dann mit dem Hund raus gehen soll, wissen sie nicht. Wer Tierarztrechnungen vom Azubigehalt, hochwertiges Futter & Co zahlen soll? Keine Ahnung.

Urlaube etc werden dabei nicht berücksichtigt usw. Die fühlen sich dann immer auf den Schlips getreten. Die sind aber schon überfordert, wenn sie mal 1 Woche bei mir pennen, Katzenklo und Fressen machen. Das mal ganz angemerkt.

Ich würde mal bei Bekannten anfragen, ob man da mal eine Woche das Tier haben kann, wenn man sowieso im Urlaub ist usw. Dann können Kids mal sehen, von draußen beim Hund Scheiße wegmachen, bis Futter machen, welches nicht immer gut riecht, nach der Schule oder Ausbildung raus gehen etc. was das für Aufgaben eigentlich sind. Mal eben Party machen und Hund nicht raus gehen? Das geht alles nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich würde immer sehen, welches Tier überhaupt in die Familie passt und welchem Tier man am besten gerecht wird. So einen Hasen zum Beispiel würde ich nicht erlauben, da das kein Kuscheltier ist und ich nun auch nicht den ganzen Garten opfern wollen würde, wobei mir die kleinen Gehege auch zu klein vorkommen würden. Ich tendiere also eher zu einem Hund, den würde ich auch gerne haben wollen und dem können die Kinder auch gerecht werden. Wir sind ja oft draußen und da würde das passen.

Sollten meine Kinder nun den Wunsch nach einem Tier äußern, würde ich mir das ganz genau anhören und dann Argumente aufzeigen, die dafür sprechen oder dagegen. Wenn ein Kind ein Tier bekommt, bleibt das ja realistisch gesehen an den Eltern hängen und deswegen würde ich nun nicht alles cool finden, aber ich finde die Kinder müssen auch gehört werden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich sehe das ähnlich. Ein Tier muss in das Familiengefüge passen, am besten auch pflegeleicht sein, wenn man es mal nicht in den Urlaub mitnehmen kann und jemand anders sich drum kümmern muss. Was nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass Tiere auch krank werden können.

Im Fall von Schildkröten wird es kompliziert. Viele Tierarztpraxen sind auf Reptilien / Schildkröten nicht ausgelegt. Ich hatte vor sehr vielen Jahren selbst mal kleine Wasserschildkröten und musste 25 km weit bis zum nächsten Tierarzt fahren, der auf solche Tiere spezialisiert ist. Bei exotischen Tieren wie Papageien ist das ähnlich.

Für bestimmte Tierarten kann es erforderlich sein, eine Genehmigung einzuholen denn nicht alles was toll und niedlich ist, darf man so ohne weiteres zu Hause als Haustier halten. Bei Kaufüberlegungen sollte man sich in Ruhe einen Kopf machen und Informationen zum Wunschtier einholen bevor man völlig naiv und überstürzt sich ein Tier zulegt und es anschließend wieder irgendwo abgibt, verkauft oder aussetzt. Das wäre auch dem jeweiligen Tier unfair, welches sich ständig an neue Besitzer gewöhnen muss.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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