Wie mit ständig laberndem Nörgler im Team umgehen?
Bei meiner Stelle an der Uni arbeiten wir in einem fachübergreifenden Team und dabei ist auch ein Jurist, der immer übelst lange schwafelt. Ich schalte schon innerlich ab, wenn der anfängt zu reden, weil ich weiß, dass das Wichtigste entweder gar nicht oder erst zum Schluss kommt. Meiner Einschätzung nach geht es den anderen auch so. Manchmal sind wir richtig froh, wenn er bei Meetings nicht da ist, dann geht alles schneller.
Ich will jetzt nicht sagen, dass alle Juristen solche Labertaschen sind, ich kenne sonst keine, aber bei ihm ist es extrem auffällig und dabei gelten doch Männer als schweigsamer als Frauen. Er nörgelt aber auch viel herum, etwa wenn man sich angeblich albern verhält oder wenn er den Eindruck hat, dass man ihm nicht zuhört. Manchmal kann ich es mir auch nicht verkneifen, seine Laberei abfällig zu kommentieren und da regt er sich auch wieder drüber auf.
Wie sollte man mit so einem labernden Nörgler umgehen? Ignorieren finde ich schwierig, das regt einen zu sehr auf. Aber da er auf meine Arbeit ja ohnehin keinen Einfluss hat, so lange ich nicht direkt mit ihm zusammenarbeiten muss, kann ich ihn doch auch ruhig etwas zurückärgern oder?
Was hat man denn vom "Zurückärgern", außer dass man früher oder später einen größeren Konflikt herbeiführt. Im schlimmsten Fall könnte der Kollege das als Mobbing auslegen, wenn man das zu weit treibt. Abfällige Kommentare haben in einem professionellen Umfeld eigentlich nichts verloren.
Es kommt sicherlich in der Hitze des Gefechts einmal vor, schließlich ist jeder nur ein Mensch, der mal einen schlechten Tag hat oder sich gerade über etwas aufregt. Aber wenn man das gezielt als Provokation nutzt, ist das extrem unprofessionell und grenzt für mich wie gesagt an Mobbing. Und letztendlich bedeutet das nur noch mehr Stress und Ärger, als den Menschen in seiner Art zu akzeptieren.
Man kann sich schon antrainieren, mit solchen Menschen ohne Ärger zu begegnen. Das ist je nach eigenem Charakter nicht leicht, aber es geht. Und man kann ja wenigstens versuchen, den Kontakt auf ein Minimum zu begrenzen, solange die Zusammenarbeit nicht darunter leidet.
Ich würde es einfach ignorieren und ihm dennoch zuhören. Wenn dich das nervt, dann solltest du trotzdem zuhören. Es ist einfach sehr unhöflich, wenn man immer nur halb zuhört. Du musst also nicht seine Worte, sondern deine Genervtheit ignorieren. Ich finde, dass du dich auch einfach mal auf andere Menschen einlassen musst. Es ist nun mal nicht jeder so, wie du ihn gerne hättest.
Was hat man denn vom "Zurückärgern", außer dass man früher oder später einen größeren Konflikt herbeiführt. Im schlimmsten Fall könnte der Kollege das als Mobbing auslegen, wenn man das zu weit treibt. Abfällige Kommentare haben in einem professionellen Umfeld eigentlich nichts verloren.
Na ja, was hat man davon? Es macht Spaß und gibt einem eine gewisse Genugtuung. Ich finde, man muss auch in der Arbeit nicht alle nervigen Verhaltensweisen anderer kommentarlos ertragen und man muss zudem nicht alles so ernst sehen. Wenn jemand nervt, dann wird eben zurückgenervt.
Na ja, was hat man davon? Es macht Spaß und gibt einem eine gewisse Genugtuung.
Spaß und Genugtuung auf Kosten ist genau das, was ich mit unprofessionellen und unkollegialem Verhalten meinte. So etwas hat auf der Arbeit nichts verloren und auch im Privatleben kommt das meistens nicht so gut an.
Ich finde, man muss auch in der Arbeit nicht alle nervigen Verhaltensweisen anderer kommentarlos ertragen und man muss zudem nicht alles so ernst sehen. Wenn jemand nervt, dann wird eben zurückgenervt.
Die meisten Menschen machen das aber unbewusst so und da kann man ihnen keinen Vorwurf machen. Wenn das der besagte Kollege absichtlich macht (was ich nicht glaube), dann ist das natürlich genauso unprofessionell. Aber selbst wenn muss man sich nicht auf das gleiche Niveau begeben.
Und doch, so etwas ist todernst. Spaß haben und Scherze machen kann man mit Kollegen, mit denen man sich gut versteht und die ganz genau wissen, dass es nicht ernst gemeint ist. Ein Kollege, der aber wahrscheinlich gar nicht wahrnimmt, wie nervig er ist, durch den Dreck zu ziehen ist menschlich nicht in Ordnung. Da arbeite ich tausendmal lieber mit dem unbewusst nervigen Menschen zusammen als mit solchen, die bewusst Kollegen nerven und ärgern.
Ich bin mir sicher, dass ihm schon zig Leute gesagt haben, dass er zu viel redet und man ist auch in der Lage, das abzustellen, was er aber nicht machen will. Selbst wenn das unprofessionell wäre, ihn dann zu ärgern, dann ist es eben so. Was macht das? Was ist so schlimm daran, unprofessionell zu sein? Muss man sich ständig professionell verhalten oder kann man nicht auch einfach mal ein ganz normaler Mensch sein?
Professionell sollte man sich dann verhalten, wenn man möchte, dass man auf der Arbeit ernst genommen wird und dass die Kollegen gerne mit jemanden zusammenarbeiten. Wenn man dann noch Karriere machen will, dann ist es sogar eine absolute Pflicht. Wenn man das alles nicht möchte und lieber ein Einzelgänger auf der untersten Arbeitsebene bleiben möchte, dann kann man sich ruhig so unprofessionell verhalten.
"Ganz normale Menschen" sollten eigentlich die Grundregeln von Höflichkeit kennen und wissen, dass man sich nicht ständig bewusst provokativ verhalten sollte. Natürlich wird ein normaler Mensch das auch einmal mehr oder weniger unbewusst tun, weil man einmal emotional reagiert, aber das ist akzeptabel, wenn man sich normalerweise halbwegs höflich verhält.
Es handelt sich um eine kleine Nebenbei-Stelle an der Uni und nicht um eine wichtigen Job. Da gibt es gar keine Aufstiegsmöglichkeiten und daher ist es vollkommen egal, wie ich mich verhalte, weil da niemand befördert wird. Die Struktur sieht es da gar nicht vor, dass man in irgendeiner Weise etwas anderes macht. Wir sind alle Honorarkräfte und daran wird sich auch nichts ändern. Musst du immer aus allem so eine Grundsatzdebatte über Aufstieg und Karriere und wirtschaftliche endogene Höhlenforschung machen?
Ich habe es nicht nötig, mich zu verstellen und irgendwem durch gespielte angebliche Professionalität hinten rein zu kriechen. Ich verdiene auch so durch meine ganzen Jobs wesentlich mehr als der Durchschnitt und daher muss ich mich nicht verstellen. Ich muss auch nicht um irgendwelche Aufstiegsmöglichkeiten betteln und Leuten Honig ums maul schmieren, weil man in meiner Branche egal was man macht ohnehin nicht viel mehr verdienen wird, auch nicht wenn man eine nominativ höhere Funktion ausüben würde, die es in der Praxis aber gar nicht gibt.
Dieses Man-muss-sich-professionell-Verhalten-Getue kann ich langsam nicht mehr hören. Ich brauche das nicht, ich muss niemandem hinterherrennen oder mich verstellen.
Du kannst in deinem Beruf natürlich machen, was du willst. Die Konsequenzen solltest zu kennen, spätestens nach dieser Diskussion. Ich kann mir aus den anderen Threads schon sehr gut vorstellen, dass du ein Einzelgänger bist und du kein Mensch bist, mit dem man gerne zusammenarbeitet. Das erkennt man schon an der Einstellung, dass du normale Höflichkeit als "hinten rein kriechen" oder "Honig ums Maul schmieren" bezeichnest.
Von daher passen deine Aussagen natürlich ganz gut. Eine große Diskussion darüber würde also nichts bringen. Also noch einmal: Ich sage nicht, dass du dich professionell verhalten musst. Ich sage nur, dass du es nicht tust, wenn du das machst, was du hier im Thread angekündigt hast. Die Konsequenzen treffen nur dich und deine Kollegen. Und ich bin nur froh, dass ich kein Kollege von dir bin.
Ich hätte auch keinen Bock auf solche Besserwisser-Kollegen wir dich, die sich für den Nabel der Welt halten, weil sie mit Begriffen wie "Professionell" um sich werfen und dann denken, die Welt würde auf sie warten, wenn sie sich in so eine gedankliche Scheinwelt begeben. Und was hast du davon? verdienst du dadurch mehr? Garantiert nicht.
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