Wie mit Rückfällen von kranken Angehörigen umgehen?

vom 22.05.2019, 17:03 Uhr

Es kommt ja durchaus vor, dass Menschen krank werden und ihre Angehörige dadurch sehr mitleiden. Manche Krankheitsverläufe entwickeln sich positiv, andere wiederum beinhalten Rückfälle. Wie kann man als Angehöriger eines Kranken lernen mit entsprechenden gesundheitlichen Rückfällen umzugehen? Habt ihr schon kranken Angehörigen beigestanden, die gesundheitliche Rückfälle erlitten haben? Welche Strategien haben euch dabei am besten geholfen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde sagen, dass man da gar keine pauschale Aussage zu machen kann. Da muss man einfach auf den Menschen selber achten und schauen, was derjenige eben braucht. Selber wird man ja zumindest gesundheitlich nicht viel helfen können, und so ist es für mich eben wichtig, dass man es der Person zeigt, dass man da ist und eben auch hilft, wenn Hilfe erbeten wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe mehrere chronisch kranke und noch dazu ältere Leute in meinem Bekanntenkreis. Meiner Erfahrung nach muss man sich früher oder später damit abfinden, dass nicht jede Krankheit auf eine Art "heilbar" ist, die dazu führt, dass der Betroffene wieder genauso leistungsfähig und stabil wird wie früher. Das wäre schön, ist aber gerade ab einem bestimmten höheren Alter auch völlig unrealistisch.

Man macht es allen Beteiligten nur schwerer, wenn man sich und ihnen etwas vorlügt und so tut, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis sich Opa wieder munter aufs Fahrrad schwingt, wenn Opa 85 ist und Gleichgewichtsprobleme hat. Manche Leute verschließen auch mit Gewalt ihre Augen vor der Realität und reden sich ganz fest ein, dass ihre Familienmitglieder ewig 50 und an sich ganz fit bleiben. So wird der Umgang mit Krankheiten und allgemeinen Verschlechterungen des Gesamtzustandes nur unnötig erschwert.

Man muss akzeptieren, dass sich bei vielen Krankheiten gute und schlechte Tage abwechseln und entsprechend Rücksicht nehmen. Auch jüngere Patienten können sicher ein Lied davon singen, dass ihr Umfeld ungeduldig und genervt reagiert, weil sie bessere und schlechtere Phasen haben und oft von einer Woche auf die nächste nicht sagen können, ob sie öffentlichkeitstauglich oder bettlägrig sind.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe mehrer Kranke in meinem Umfeld, bei denen keine Heilung abzusehen ist und es schubweise dann immer schlimmer wird. Man muss sich damit abfinden, den Personen beistehen, wenn sie es wollen und zuhören, wenn die Leute etwas sagen wollen und reden wollen. Ich finde man kann da nicht pauschal sagen, wie man sich zu verhalten hat und muss einfach sehen wie der Betroffene drauf ist. Ich hatte beispielsweise einen Menschen in meinem Umfeld, der Krebs hatte und auch daran gestorben ist.

Er hat ein Mal gesagt und zwar vor allen Leuten in seinem Umfeld auf seiner letzten Geburtstagsfeier, als er es bekannt gab: "Ich habe Krebs und habe nicht mehr lange bis ich sterbe, wenn mich jetzt irgendwer bemitleidet und mich wie einen kranken Menschen behandelt, werde ich mir das nicht mehr antun und den Kontakt zu der Person abbrechen. Ich will mein Leben leben, den Rest genießen und nicht trauern, ich habe mein Leben gelebt auf eine Art und Weise mit der ich immer glücklich war, also möchte ich jetzt nicht die Traurigkeit spüren." Das fand ich unglaublich stark und so ist es für manche Menschen eben auch wichtig, ebenso wie es Menschen gibt, die das Mitleid und die Aufmerksamkeit wollen, den Zusammenhalt als Familie, Freunde oder was auch immer.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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