Wie minimalistische Wohnung gemütlicher machen?

vom 09.06.2020, 09:23 Uhr

Mein Neffe hat während des Studiums und während der Doktorarbeit noch zu Hause gewohnt. Nun möchte er endlich ausziehen. Er ist ein sehr minimalistischer Mensch, was Äußerlichkeiten angeht, und so hat er nicht viel Krimskrams für seine neue Wohnung und möchte auch nur das, was unbedingt notwendig ist. Im seinem alten Zimmer hatte er wenigstens einen Teppich, Tapeten, Bilder und Gardinen sowie ein altes plüschiges Sofa.

Er möchte sich komplett neue, einfache Möbel kaufen und die Wände weiß lassen. Ich denke, dass er nach einiger Zeit wohl merken wird, dass die Wohnung hallt, wenn er keine Heimtextilien hat. Wie kann man eine Wohnung heimelig gestalten, wenn man nur wenige Möbel und nichts Unnötiges - das sind in seinen Augen auch Tischdecken, Blumen und Gardinen - haben möchte? Geld hat er genug.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ist das denn nicht seine Entscheidung, was er haben möchte und was nicht? Sicherlich gibt es Mittel und Wege eine Wohnung gemütlich zu machen. So kann man Kerzen aufstellen, Lichterketten benutzen oder auch Pflanzen hinstellen. Gerade Pflanzen lockern schon mal viel auf, finde ich. Letztendlich ist es aber seine Entscheidung und wenn er sich so wohlfühlt, dann ist es eben so.

Mein Bruder war auch immer so und hatte kaum Dekoration oder Möbel, die nicht irgendeinen Zweck erfüllt haben. Dann hat er aber eine Freundin gehabt, mittlerweile seine Frau und die hat dann die Wohnung etwas gestaltet und nun das Haus. Nun sieht es gemütlicher aus, aber auch nicht zugestellt. Das wird also schon von ganz alleine.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das, was du als "heimelig" und "gemütlich" definierst ist ja total subjektiv. Ich finde zum Beispiel nicht, dass Staubfänger einen Raum irgendwie gemütlich machen und mich würde es auf Dauer auch stören wenn die Farben nicht zu 100% zusammen passen.

Vorhänge haben bei mir keine Funktion weil ich überall Rollläden habe, also habe ich mich irgendwann davon getrennt. Sieht im ersten Moment tatsächlich ungewöhnlich aus, weil wir einfach so konditioniert sind, dass wir denken, dass neben ein Fenster einfach Vorhänge "gehören", aber man gewöhnt sich schnell daran.

Und es ist natürlich ein Klischee, dass eine minimalistische Einrichtung weiß sein muss. Da verwechseln die Leute oft ein minimalistisches Design mit einer minimalistischen Philosophie. Ich sehe tatsächlich relativ oft minimalistische Einrichtungen mit Holz und einer warmen Farbpalette. Und viele Leute haben auch Zimmerpflanzen oder haben mehr Platz um nötige Dinge wie Bücher oder Geschirr interessant zu präsentieren.

Ich finde den Ansatz sehr gut, dass man sich für seine erste Wohnung erst mal nur das absolut nötigste kauft, denn die meisten Leute kaufen sich irgendwelchen unnötigen Schrott weil sie glauben, dass der einfach dazu gehört. Wenn man erst in der Wohnung lebt merkt man schon ganz von selber was fehlt. Ich habe zum Beispiel eine Couch gekauft nachdem ich gemerkt habe, dass ich mich deutlich häufiger als erwartet mit Gästen im Wohnzimmer aufhalte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wie schon erwähnt ist "gemütlich" hoch subjektiv, und manche Leute haben es wohl tatsächlich lieber "funktionell". Und wer bis einschließlich Promotion(!) noch bei Mama und Papa gewohnt hat, ist vielleicht ganz froh, der "Gemütlichkeit" seines Jugendzimmers unterm Dach zu entfliehen. Aber auch jüngere Leute legen bei der ersten "eigenen Bude" naturgemäß erst mal ein paar Jahre lang vor allem Wert auf einen schnellen Internetzugang, tolerante Nachbarn und eine gute Verkehrsanbindung.

Die Gene, die dich dazu zwingen, Scheibengardinen anzubringen und Teppichfransen zu kämmen, schalten sich wohl erst später dazu. Ich war schon in etlichen Studentenbuden und WGs zu Gast, und da hatte niemand die Sorge, ob es dort "hallt". :lol: Und selber pfeife ich auch auf "Tischdecken, Blumen und Gardinen", sondern habe Jalousien angebracht, damit mir niemand beim Nasebohren zusehen kann, und gut ist. Wie wäre es damit, die Leute selber entscheiden zu lassen, ob sie ihre Wohnung gemütlich finden?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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