Wie machen Arbeitgeber arbeiten bei Hitzewelle erträglicher?

Hitzefrei am Arbeitsplatz wird bei den aktuellen Temperaturen gerade heiß diskutiert. Die Temperaturen in Deutschland steigen derzeit ja auch, wie in vielen westeuropäischen Ländern, auf bis zu 40° C und Gewerkschaften wie Verdi fordern Schutzmaßnahmen für die Arbeitgeber. Vorschläge hierzu sind zum Beispiel längere Pausen und frühere Feierabende.

Natürlich sind solche Vorschläge nicht in allen Berufsgruppen umsetzbar, in Büroberufen allerdings durchaus. Bei uns im öffentlichen Dienst wurde inzwischen auch diskutiert, ob wir, wie zu Coronazeiten, bereits statt um 06:00 Uhr um 05:00 Uhr zu arbeiten beginnen können und ob generell 6-Stunden-Tage empfohlen werden. Außerdem wurden wir auch darauf hingewiesen, dass wir durchaus zwischen 11:00 und 14:00 Uhr eine verlängerte Mittagspause nutzen könnten, was ich persönlich nicht für sinnvoll halte, weil zu den späten Nachmittagsstunden die Temperaturen ja nicht wirklich sinken.

Diese und nächste Woche wird uns auch vom Personalrat kostenlos Mineralwasser zur Verfügung gestellt. Das ist zwar kein Dauerangebot, soll die Mitarbeiter aber sensibilisieren und dazu animieren genug zu trinken. Zu unserem Wohlbefinden wird außerdem am Freitag ein Eiswagen am Parkplatz stehen, der kostenlos Eis verteilt.

Welche Maßnahmen haben eure Arbeitgeber unternommen bzw. getroffen, um die heißen Sommertage erträglicher zu machen? Gibt es spezielle Sonderregeln während der Hitzewelle bzgl. Arbeitszeiten oder anderen betriebsinternen Handhabungen?

Bei uns gibt es derzeit keinen Unterschied und keine speziellen Regelungen wegen der Hitze. Die Arbeitszeiten und -dauer sind wie immer, und es gibt auch keine Maßnahmen zur Kühlung. Wir haben ein paar Ventilatoren organisiert, die wir in den Büros aufgestellt haben, das ist alles.

Auch meine Chefetage macht das von der Fürsorgepflicht vorgeschriebene Minimum, sonst nichts. Sprich, ab 30 Grad ungefähr gibt es gratis Mineralwasser aus dem Kühlschrank, eine Flasche pro Kopf und Tag, Leergut bitte wieder abgeben. Ans Trinken denken müssen wir schon selber. Auch ein paar Ventilatoren wurden herausgekramt.

Was die Arbeitszeiten angeht, sind eben viele bei uns an Geschäfts- und Servicezeiten gebunden und können auch nicht morgens um fünf das Arbeiten anfangen. Wobei ich noch Glück habe und einen Arbeitgeber mit relativ liberalen Homeoffice- und Kernzeitregelungen erwischt habe.

Generell habe ich auch nicht den Eindruck, als würde sich in absehbarer Zeit "Hitzefrei" gerade in Bürojobs durchsetzen. Gleitzeit ist nun wahrhaftig nichts Neues, und die fehlenden Stunden müssen eben wieder nachgearbeitet werden. Im Endeffekt kann ich wie viele andere ArbeitnehmerInnen unabhängig von der Außentemperatur länger Mittagspause machen oder früher gehen. Nur muss ich die Stunden eben wieder rein arbeiten. Geschenkt bekommt man auch bei "Hitzefrei" nichts.

Gelegentlich liest man ja, dass Leute in Bürojobs sowieso angeblich keine hitzespezifischen Erleichterungen bräuchten, weil sie ja alle in angenehm klimatisierten Büros säßen. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber bei uns wird nur der Serverraum gekühlt. Alle normalen Büros haben keine Klimatisierung, und die Temperaturen steigen analog zur Außentemperatur immer weiter an. Bislang scheint man auch keinen Handlungsbedarf zu sehen.

Also ich arbeite zum Beispiel nicht im klimatisierten Büro. Ich muss also irgendwie für Abkühlung sorgen. Ich reiße zwischen 6 und 10 Uhr das Fenster auf und lasse die noch frische Luft rein. Gleichzeitig mache ich den Ventilator an, um die Luft durchzuwirbeln. Ab 10 Uhr wird das Fenster geschlossen und der Sonnenschutz wird heruntergefahren. Wasser bekommen wir sowieso vom Arbeitgeber, aber gestern wurde es zum Beispiel langsam aber sicher echt heiß im Büro.