Wie lange auf eine Veränderung warten?
Manchmal ist es so, dass man gewisse Dinge so nicht akzeptieren kann und dann eine Veränderung wünscht. Das kann vielleicht sein, dass der Partner eine unschöne Angewohnheit hat, wie zum Beispiel die schmutzigen Socken immer irgendwo liegen zu lassen oder ähnliches. Da sagt man dann sicherlich häufiger mal, dass dies stört und man sich da eine Veränderung wünscht. Oftmals hat man es ja auch selbst in der Hand, ob sich gewisse Dinge verändern oder nicht. Aber nicht immer ist das der Fall und manchmal muss man einfach auf Veränderungen warten und ansonsten Konsequenzen ziehen, wenn diese eben auf sich warten lassen und einfach nicht eintreffen.
Wie lange wartet ihr auf eine Veränderung? Wovon macht ihr das abhängig? Könnt ihr durchaus damit leben, wenn es eben keine Veränderung gibt, auch wenn ihr diese gerne hättet? Was macht ihr, wenn er ersehnte, gewünschte oder auch angekündigte Veränderung nicht eintritt oder eben ewig auf sich warten lässt?
Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem mit den Socken nicht und hätte da schon längst den Partner (oder die Kinder je nachdem) entsprechend konditioniert. Soll heißen, es würde bei mir die Regel eingeführt werden, dass nur das gewaschen wird, was auch im Wäschekorb landet. So ist jeder für seine Sachen selbst verantwortlich, ob diese "rechtzeitig" im Wäschekorb landen oder nicht. Spätestens, wenn die Person einen Mangel an sauberen Socken hat, wird sie ihr Verhalten anpassen. Nur rumstehen, reden und betteln würde ich zu keinem Zeitpunkt.
Ich glaube, dein Problem ist einfach, dass du zu hohe Ansprüche an den Haushalt hast und das eben als dein Revier ansiehst, wo alles perfekt auszusehen hat. Versuch doch mal die schmutzigen Socken einfach liegen zu lassen und warte ab was passiert. Hast du Angst, dass du dann als "faul" dastehst und man dir erst recht unterstellst, dass du als Hausfrau nichts zu tun hast?
Wenn du immer nur schluckst und dich anpasst, ist es kein Wunder, dass man dich nicht respektiert und dich nicht hört. Es wird Zeit, dass du Grenzen aufzeigst, nur von Reden wird nichts besser.
Wenn man unliebsame Angewohnheiten oder Tagesabläufe nicht anspricht, dann wird es wohl kaum eine Veränderung geben. Sich da hinhocken und warten, das wird wohl nicht viel bringen. Solche, aber zum Glück kleinere Diskussionen, die gab und gibt es bei uns auch, aber bisher konnte da immer ein Konsens gefunden werden und man hat sich arrangiert, ohne großartige Konsequenzen anzukündigen.
Dass mit den Socken war ein Beispiel, dass sich nicht auf mich und meinen Partner bezog. Genauso gut kann man auch von beruflichen Veränderungen sprechen, wie zum Beispiel, dass man auf eine Veränderung in Form einer Beförderung warten muss oder ähnliches. Das war einfach nur als Beispiel aus dem Privatleben gedacht und bezog sich nicht auf mich. Ich wollte das Thema Allgemein ansprechen und keine Tipps für den Haushalt oder ähnliches erhalten.
Wenn das nur ein Beispiel gewesen wäre, hättest du nicht in anderen Beiträgen betont, dass du es Leid bist, deinem Partner die Schmutzwäsche und das herumstehende und benutze Geschirr wegzuräumen. Entsprechende Beiträge hast du schon 2017 gepostet und wenn du die Inhalte von damals wiederholst, heißt das für mich, dass das Thema sehr wohl Bezug zu dir hat und nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Wenn dir genau dieses Beispiel nicht im Sinn wäre und du dich genau darüber aktuell nicht so aufregen würdest, hättest du das doch gar nicht erwähnt.
Ich weiß was Du meinst Täubchen. Es geht nicht darum, ob dein Partner die Socken liegen lässt oder nicht. Das sind Marotten die man sich abgewöhnen kann und in meinen Augen eher Kleinigkeiten sind. Was ist aber wenn es um Dinge geht die einen wirklich an die Nieren gehen.
Ich warte zum Beispiel schon sehr lange auf Veränderung und auch wenn ich mir immer wieder sage, dass das bald mal ein Ende haben muss, warte ich am Ende doch weiter darauf, dass sich was ändert. Ich würde mir sogar wünschen, dass mir da jemand mal einen klugen Rat geben könnte, aber selbst das ist nicht so einfach.
Ich habe vor fast 2 1/2 Jahren meine Jugendliebe wieder gefunden. Wir haben gut 20 Jahre nichts von einander gehört oder uns gesehen, geschweige denn ein Wort miteinander gewechselt. Nun wohnen wir seit gut 1 1/2 Jahren zusammen, aber das war es dann auch schon. Zu dem Zeitpunkt wo wir uns wieder getroffen haben, war sie grade ein gutes Jahr verheiratet und ihr Sohn grade 15 Monate alt. Das hat sie aber nicht davon abgehalten alle Zelte abzubrechen und zu mir zu kommen. Na ja, wie man es so nimmt.
Denn so wirklich umgezogen ist sie nicht, sie fährt mit dem Kleinen immer noch fast jeden Tag zu seinem Vater und umgemeldet ist sie auch noch nicht. Sie hat Probleme mit dem Gedanken, dass sie eine Familie zerstört hat und das macht ihr zu schaffen. Deswegen bekommt sie das alles nicht grade gezogen. Mir wird das manchmal zu viel und dann endet das meistens darin, dass ich ihr das Vorwerfe. Ich weiß wie schwierig das für sie ist, bin aber auch der Meinung, dass sich nach gut 18 Monaten, doch mal was tun sollte.
Am Ende warte ich dann aber doch wieder ab. Weil sie eben für mich was ganz Besonderes ist. Und deswegen warte ich weiter, in der Hoffnung, dass sich alles mal so entwickelt, wie es eigentlich sein sollte. Von daher ist es auch nicht einfach die Frage zu beantworten. In meiner letzten Beziehung hatte ich das Problem, dass meine Partnerin sehr Streitsüchtig wahr und schon für die lächerlichsten Dinge, völlig ausgeflippt ist.
Sowohl im Streit als auch in einem ruhigen Gespräch habe ich ihr dann zu verstehen gegeben, dass ich das nicht mehr lange mitmachen werde. Letzt endlich habe ich dann auch nach einiger Zeit die Reißleine gezogen, und die Beziehung beendet. Du war es an der Zeit, da ich bei mir selbst Veränderungen festgestellt habe, die mir nicht mehr gefallen haben. Ich habe mich durch den Einfluss von ihr, stark zum schlechteren verändert und als sie dann noch meinte auf meinen Sohn (aus erster Ehe) rumhacken zu müssen, stand für mich fest, bis hierhin und nicht weiter.
Passiv warten ist nicht mein Ding, und ich kann auch keine Behauptungen aufstellen wie: "Wenn der Typ in drei Monaten immer noch seine Socken auf den Boden schmeißt, bin ich raus hier!", weil in unserer Beziehung ich die mit den Socken bin. Aber auch sonst habe ich hier keine gute Antwort. Was heißt beispielsweise schon "Veränderung"?
Mein Partner war lange auf Jobsuche und hat auch ein paar "Fehlstarts" in den Knochen, die wahrhaftig nicht auf mangelnde Initiative oder Engagement seinerseits beruhen. Hätte ich da ein Ultimatum setzen sollen, oder lieber Daumen drücken und warten? Es macht für mich ebenso einen Unterschied, ob es sich um äußere oder innere Faktoren handelt, die "verändert" werden sollen. Eine Jobsuche ist das eine, da bleibt dir wirklich oft nichts anderes als zu warten, aber auf charakterliche oder Verhaltensänderungen bei Erwachsenen kannst du sprichwörtlich lange warten. Irgendwann ist der Mensch nicht mehr "erziehbar" sondern macht sein Ding so, wie es ihm entspricht. Kleinere Anpassungen sind natürlich immer möglich, aber die Grundlagen sind gefestigt.
Bei mir könnte man wohl bis an mein Lebensende darauf warten, dass ich endlich gesellig werde oder bei meinem Partner, dass er endlich mal die Klappe hält. Aber einen Standard-Zeitraum anzugeben erscheint mir völlig absurd, zumal da gerade in Beziehungsfragen ein Ultimatum oft alles nur noch schlimmer macht. Und still die Daumen zu drücken hat noch nie eine Veränderung bewirkt.
Vor einiger Zeit habe ich ein sehr interessantes Video bei YouTube gesehen, was sich mit dem Prinzip Hoffnung beschäftigte und sinngemäß den Titel hatte, wie Hoffnung das Leben zerstören kann. Das hört sich erstmal merkwürdig, fast schon reißerisch an, aber der Grundgedanke ist absolut nachvollziehbar. Solange die Hoffnung auf Änderung nicht an absolut unbeeinflussbare Dinge wie Glück, das Wetter oder ähnliches geknüpft ist oder eine Hoffnung in uns selbst darstellt, ist sie meistens aussichtslos.
Eine Hoffnung, die an einen anderen Menschen und dessen Verhaltensänderung geknüpft ist, führt so gut wie immer ins Leere. Menschen ändern sich nicht einfach mal so, selbst wenn sie es wollen, ist das nicht zwangsweise erfolgreich. In so etwas Hoffnung zu haben, ist aber eigentlich keine, sondern destruktive Illusion. Man lebt in der Lüge, der andere würde sich schon irgendwann ändern und dann wird alles gut. Dabei opfert man Zeit und Nerven und am Ende sind zwei Jahrzehnte des eigenen Lebens vergangen, in der man hoffte, etwas würde besser.
Wer sich vom Prinzip Hoffnung ernährt, sollte sich die Frage stellen, was wäre, wenn dieser Wunsch niemals in Erfüllung ginge. Was wäre, wenn es in zehn Jahren immer noch so ist wie jetzt? Würde man sich dann in sein Schicksal fügen und die Situation annehmen oder lieber jetzt etwas verändern? Beides sind mögliche Optionen.
@Verbena: Ob es das Video war oder Du jetzt, aber Ihr sprecht mir ein wenig aus der Seele. Ich weiß auch nicht ob Du das Thema allgemein gemeint hast oder ein Teil deiner Antwort mir galt. Aber im Endeffekt ist es so bei mir. Ich sitze da und warte auf eine Veränderung, wohl wissend, dass diese sehr wahrscheinlich nicht eintreten wird.
Ich bin mir dessen sogar bewusst, aber die Hoffnung, dass es sich doch vielleicht noch etwas ändern könnte, hält mich davon ab, eine Veränderung herbei zu führen, wie immer die dann auch aussehen mag. Ich möchte ihr auch kein Ultimatum setzen, weil ich eben weiß wie schwierig dass für sie ist. Andererseits sehe ich aber auch mich selbst, und die Frage, ob ich mir das alles nochmal so lange antun will, stellt sich erst gar nicht.
Von daher kommt das schon gut hin, was in dem Video wohl behandelt wird. Die Hoffnung kann nicht nur etwas am leben erhalten, sondern einem auch das Leben nehmen weil man sich eben für diese Hoffnung aufopfert ohne Aussicht auf Erfolg. Bei mir ist es grade soweit, dass die Hoffnung platz macht für den Wunsch das es einfacher wird. Aber der Kampf beider Emotionen ist ein sehr harter Kampf und bisher ist es auch noch so, dass die Hoffnung die Oberhand behält. Schwieriges Thema halt.
Es kommt sicherlich darauf an, auf welche Veränderung man wartet. Wartet man auf eine Veränderung in der Beziehung, in irgendeinem Verhalten, dann bin ich konsequent und warte auch nicht ewig bis sich da etwas ändert. Ich weiß es war nur ein Beispiel und dennoch würde mein Mann seine Klamotten überall liegen lassen, dann würde ich ihm das sagen und dann einfach seine Sachen auf seine Bettseite legen, denn dann würde er bestimmt reagieren und daraus lernen. Was will man da ewig abwarten? Das wird ja nicht besser.
Wenn man allerdings im Beruf wartet bis man befördert wird, dann kann man ruhig auch mal länger auf eine derartige Veränderung warten, da man es ja nicht beeinflussen kann und warten muss. Derartige Veränderungen kann man sich nicht erzwingen und muss geduldig sein. Es kommt also vollkommen auf die Veränderungsart an.
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