Wie Kraft schöpfen bei Hoffnungslosigkeit?

vom 22.09.2016, 22:44 Uhr

Wenn man die Hoffnung hat, dass sich alles zum Guten wendet, dann hilft das einem dabei, auch schwere Zeiten zu überstehen. Man würde daran zerbrechen, wenn man nur an das Schlechte denken würde, ohne jegliche Hoffnung zu haben. Allerdings kann das ja trotzdem immer mal wieder passieren, dass jemand die Hoffnung verliert. Das kann beispielsweise dann sein, wenn die Lage ohnehin aussichtslos erscheint.

Wie und wo kann man aber Kraft schöpfen, wenn man hoffnungslos ist und die Hoffnung aufgegeben hat? Kann man dennoch irgendwie Kraft schöpfen? Wart ihr schon einmal in einer ähnlichen Situation?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich glaube, dass jeder im Leben irgendwas hat, dass ihn antreibt und nicht verzweifeln lässt. Naja gut, ich denke dass es durchaus Phasen gibt, in denen man mal verzweifelt ist und alles schwarz sieht. Mir hilft es dann manchmal, wenn ich liebe Menschen um mich habe, bei denen ich weiß, dass ich ihnen etwas bedeute und mit denen ich auch reden kann.

Außerdem habe ich auch Haustiere, bei denen ich dann denke, dass sie mich ja brauchen und ich mich zusammenreißen muss. Allerdings kommen solche Phasen ja doch eher selten vor. Ich denke nur, dass es wichtig ist, dass man nicht ganz alleine da sitzt. Das kann sicherlich unter Umständen dann doch gefährlich werden.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Für solche Situationen braucht man ein Umfeld, was einen darauf aufmerksam macht, weswegen sich alles noch lohnt. Jeder hat ja etwas, was ihn dazu bewegen kann weiter zu machen. Das können kleine Dinge sein, wie ein Haustier, jemanden um den man sich kümmert oder auch nur ein nettes Hobby, aber es können auch große Dinge sein wie ein Projekt und ein großer Wunsch.

Eine außenstehende Person kann einem immer auch ein Feedback geben. Das kann dann noch mal eine ganz andere Sichtweise auf das eigene Leben bieten. Deswegen sollte man gute Freunde haben, die einem aus solchen Situationen heraushelfen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Was soll das Feedback von einer außenstehenden Person schon bringen? Die ist nicht in der Situation und wenn mal auch so viele Worte darüber wechselt, wirklich in diese Person sich hinein versetzen kann sich niemand, weder Partner noch enge Freunde. Von daher braucht man ein Feedback und andere Personen nicht wirklich, teilweise machen diese es mit ihren gut gemeinten Ratschlägen und Kommentaren nur noch schlimmer.

Ich hatte vor einigen Jahren die Diagnose Krebs mit keiner guten Prognose. Anfangs noch an alles geklammert an Therapie was gibt, aber nachdem nichts wirklich langfristig gebracht hat einfach damit abgefunden. Ich habe das gemacht was ich konnte und Lust an dem Tag darauf hatte und mehr auch nicht. Das war das beste was ich machen konnte, mich nicht in die Formen und Regeln zwängen zu lassen wie jemand mit Krebs behandelt werden muss oder mich sich selbst umgeht.

Das Umfeld war nur ein Hindernis, dort gab es diese "klugen" Ratschläge mit mach alle Therapien, obwohl diese keine Ahnung davon haben wie sie funktionieren, ob sie etwas bringen oder auch wie es einem als Patient danach geht. Dort wurde nur an sich Gedacht aus rein egoistischen Gründen konnten sie sich nicht damit abfinden, dass ich daran sterben könnte. Die Kraft kam und kommt einfach aus einem selbst, denn je nach dem wie man unterwegs ist in seinem Leben gibt es schon Dinge oder Personen an denen man etwas findet und entsprechend sich daran seine Hoffnung aufbaut. Aber das ist nicht bei jedem gleich, der eine hängt an seinem Partner, ein anderer an einer Erinnerung aus seinem Leben und andere an materiellen Dingen.

Bei mir war keine Hoffnung mehr großartig vorhanden, denn die Prognose hat sich nicht verbessert und sozusagen wartet man dann nur noch auf Tag X bis man nicht mehr aufwacht. Tag X kam und nichts ist passiert, also weiter gemacht wie sonst auch, das machen was man kann, den Rest eben nicht und nicht von anderen Leuten voll quatschen lassen die einem "Halt" geben wollen und eigentlich nur an sich selbst denken dabei. Solang man etwas zu tun hat und auch tun kann wird man gebraucht, hat eine Aufgabe und daraus kann man unendlich Kraft ziehen.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron