Wie kommen freie Texter an Kunden und Aufträge?

vom 01.01.2015, 13:10 Uhr

Im Studium hatte ich damals zwei Personen kennengelernt, die Germanistik studierten – ein Student und eine Studentin. Er hatte einfach nur Germanistik (ohne Spezialisierung) gewählt und sie machte das auf Lehramt, d.h. sie wollte Lehrerin für Deutsch werden. Vermutlich hat sie dann auch noch ein anderes Fach studiert, weil Lehrer ja mehrere Fächer abdecken müssen, aber das weiß ich nicht so genau. Nun ist Germanistik ja ein Fach, mit dem man später beruflich eher schlechte Karten hat und daher habe ich mal verfolgt, was aus denen wurde.

Als ich ihn mal gegoogelt hatte, bin ich auf seiner Webpage gelandet. Er hatte eine Texterei aufgemacht und bot das Schreiben von Texten an. Ich hatte ihn dann sogar mal in der Bahn getroffen und wir haben uns über seine Texterei unterhalten. Da hatte ich gesagt, dass er doch jetzt erfolgreicher Jungunternehmern sei und er meinte daraufhin, dass von Erfolg nicht viel da ist. Es gebe kaum Aufträge und er lebe eigentlich von ALG II. Als ich das nächste Mal nach seiner Seite gesucht habe, war sie auch weg, er hatte die Texterei dann wieder geschlossen und seine Selbstständigkeit abgemeldet.

Sie hatte auch eine Texterei aufgemacht, über ihren Erfolg weiß ich aber nichts, weil wir danach nicht mehr so viel Kontakt hatten. Aber ihre Webpage gibt es heute auch noch, von daher nehme ich an, dass sie das auch weiterhin macht. Er hatte mir im Gespräch aber mal berichtet, dass sie das nur nebenbei macht und davon alleine nicht leben könne. Die beiden haben also scheinbar auch ab und an Kontakt gehabt und sich über das Wohl und Werden ihrer Projekte ausgetauscht.

Dann sind sie aber beide nicht sehr erfolgreich damit. Er hatte es versucht und es klappte scheinbar gar nicht und sie kann es auch nur nebenbei machen, weil das Texte schreiben scheinbar nicht reicht, um davon zu leben. Und da die beiden ja Germanistik studiert haben, sind sie bestimmt in der Lage, ordentliche Texte zu schreiben – es wird wohl nicht an der Qualität gelegen haben. Vermutlich ist die Konkurrenz groß, auch weil sie ja in den Wettbewerb großer Autorenportale treten.

Daher frage ich mich, wie denn solche freien Textereien überhaupt an Aufträge kommen. Bei den beiden sieht es offenbar mit den Aufträgen eher schlecht aus bzw. hat schlecht ausgesehen, denn er hat das ganze Projekt dann auch wieder beendet. Woher haben Texter ihre Kunden? Wie kommen sie an Aufträge, was müssen sie dafür machen, um erfolgreich zu sein?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wie es andere machen, kann ich dir nicht sagen. Aber ich hatte mich vor einigen Jahren über myhammer für solche Aufträge beworben. Danach kamen dann direkte Anfragen an mich ohne die Seite selbst als Vermittler dazwischen. Allerdings haben sich dann die Gebühren bei myhammer geändert, so dass ich dort gar keine Angebote mehr für Aufträge mache. Die Auftragstexte habe ich dann aber auch bis Null zurück gefahren, als ich andere Möglichkeiten entdeckt habe, um mit wenig Aufwand gutes Geld zu verdienen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe früher ganz klassisch getrommelt und mich im wahrsten Sinne des Wortes beworben. Flyer und Anzeigen brachten die ersten kleinen Unternehmen aus der Region. Bei Werbe- und größeren Textagenturen habe ich mich als freie Mitarbeiterin beworben und Referenzen vorgelegt. Dazu habe ich mit kleinen Werbeagenturen und Grafikern gesprochen, um eine Zusammenarbeit auf die Beine zu stellen.

Mittlerweile mache ich selbst gar nichts mehr, ich pflege nur das Profil bei XING, denn das bringt durchaus immer mal Anfragen herein. Ansonsten läuft das von allein über Anfragen und feste Zusammenschlüsse, die teilweise bereits seit Jahren bestehen. In Zeiten mit wenig Aufträgen ist auch Google ziemlich hilfreich. Gerade Mittelständler suchen oft einen freien Texter, der bei Bedarf für sie tätig wird. Und viele nicht ganz so riesige Agenturen findet man auch auf diesem Weg.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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