Wie können Fehlanreize für Kaiserschnitte beseitigt werden?
Die Kaiserschnittrate steigt in Deutschland immer mehr. Ist ja auch so gesehen wirtschaftlich sehr attraktiv für die Kliniken und Krankenhäuser, da man mit einem Kaiserschnitt in vielleicht 60 Minuten knapp 3000 Euro verdient und mit einer normalen Geburt nur knapp die Hälfte einnimmt, aber deutlich mehr Zeit und damit auch Personal benötigt wird.
Die Grünen fordern daher, dass Krankenhäuser für eine natürliche Geburt genauso viel Geld erhalten sollten wie für einen Kaiserschnitt. Die Politik wird dazu aufgefordert, Fehlanreize für Kaiserschnitte zu beseitigen und die natürliche Geburt zu fördern. Aber meint ihr, dass eine Angleichung der Preise hierfür ausreichend ist? Oder sind eurer Ansicht nach weitere Maßnahmen erforderlich und notwendig? Wenn ja, welche wären das?
Es kann schon sein, dass der finanzielle Anreiz die Rate wieder zu Gunsten der natürlichen Geburt ausgleichen könnte, jedoch finde ich auch, dass Mütter, die einen Kaiserschnitt wollen oder Mütter, bei denen das notwendig ist nicht verteufelt werden sollten. Bei mir war es zunächst ein Wunsch, aber letztendlich hat sich gezeigt, dass es auch medizinisch notwendig war. Ich habe ich nämlich Herzprobleme. Ich habe es aber nicht so erlebt, dass die Ärzte sofort operieren wollen, was ich so auch richtig finde. Letztendlich spekuliert man hier über Zahlen, aber sollte auch die Einzelfälle sehen und die Schicksale, die dahinter stehen.
Ich denke, dass die wenigstens Ärzte einer Frau zu einem Kaiserschnitt raten, nur weil das Krankenhaus damit mehr Geld verdient, das ist ein moderner Mythos. Meiner Erfahrung nach, und ich kenne mittlerweile schon sehr viele Mütter und somit auch sehr viele persönliche Geburtsberichte, ist eher das Gegenteil der Fall. Viele Mütter bitten während der Wehen um einen Kaiserschnitt um von den Schmerzen erlöst zu werden, und das machen mehr Frauen als man sich denken würde, aber werden dazu angehalten die natürliche Geburt fortzuführen. Auch einen Wunschkaiserschnitt bekommt man in den meisten Krankenhäusern nicht so ohne weiteres. Man muss schon einen triftigen Grund haben, wie zum Beispiel eine (nachweisbare) extreme Angst vor der Geburt oder ein vorhergegangenes Trauma.
Einfach zu sagen man hätte keine Lust auf eine natürliche Geburt, reicht dabei nicht aus und das ist auch gut so. Viele denken immer der Kaiserschnitt wäre der leichtere Weg, aber dem ist nicht so. Bei einem Kaiserschnitt mögen die Schmerzen der Wehen und der Geburt wegfallen, dafür hat man aber noch wochenlang (manchmal sogar monatelang) Schmerzen bzw. Einschränkungen deswegen.
Mehr Geld für die Geburt kann ein kleiner Teil der Lösung sein um die Kaiserschnittrate zu senken. Aber vor allem sollte sich darum gekümmert werden, das Hebammen wieder besser entlohnt werden, sodass dieses Berufsbild wieder an Attraktivität gewinnt. Wir haben in Deutschland einen extremen Hebammen Mangel dem entgegengesteuert werden muss. Denn solange man die Kreißsäle nicht mir Personal bestücken kann und somit manche Kreißsäle sogar geschlossen bleiben müssen, kann man nicht erwarten das die Kaiserschnittrate zurückgeht.
Eines der größten Probleme ist sicherlich, dass Ärzte eine grundlegend andere Haltung zu Geburten haben als Hebammen. Von Beginn der Ausbildung an stehen Probleme bei der Geburt im Mittelpunkt. Das führt zu einer grundsätzlich anderen Herangehensweise.
Ich habe drei Kinder natürlich geboren, aber ohne meine Hartnäckigkeit hätte ich drei geplante Kaiserschnitte gehabt. Kein Krankenhaus in meiner Nähe hat bei meinem vermeintlichen Risikoprofil eine natürliche Geburt in Erwägung gezogen. Und ich habe jede Station abgeklappert. Fünf Krankenhäuser plus der eigene Gynäkologe boten ausschließlich einen Kaiserschnitt an.
Erst die Uniklinik in deutlich weiterer Entfernung hielt eine Schnittentbindung für überflüssig und kontraproduktiv. Dort sagte man direkt, dass ein Bauchschnitt bei Asthma in der Heilungsphase Schwierigkeiten macht und die Versorgung erschwert. Da Schmerzen Luftnot fördern, wurde eine frühe PDA vorgeschlagen.
So habe ich dreimal komplett schmerzfrei und ohne Wundschmerz entbunden. Und ein schneller Kaiserschnitt im Notfall wäre sofort möglich gewesen. Warum man unter der Geburt einen Kaiserschnitt wegen der Schmerzen verlangen sollte, erschließt sich mir nicht. Die PDA ist weniger invasiv und ohne große Bauchwunde in echter Pluspunkt.
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