Wie kann man Oma ein Seniorenheim schmackhaft machen?

vom 16.01.2015, 13:43 Uhr

Meine Oma ist, seit dem Opa gestorben ist nicht mehr sie selbst, was man auch verstehen kann. Meine Eltern wollten sie mit zu sich nehmen, aber das wollte sie auch nicht, weil sie dann in fremder Umgebung eher alleine ist. Denn meine Eltern sind arbeiten und seltener zu hause.

Meine Verwandten haben sich nun mit Oma zusammen gesetzt und meinten, dass es doch das Beste wäre, wenn sie unter andere Leute kommen würde. ein Seniorenheim wäre da doch das Beste, weil sie da auch Freizeitaktivitäten mit anderen Leuten in ihrem Alter machen könnte. Oma will aber nicht und ist da sehr stur. Aber wie kann man Oma so ein Seniorenheim schmackhaft machen? Wie würdet ihr vorgehen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ist sie geistig noch fit und braucht sie Pflege? Ins Heim würde ich sie generell nicht bringen, sondern eher in eine Wohnung für Senioren. Da kann man im Notfall schnell Hilfe bekommen und da wohnen dann auch nur alte Leute. Das ist einfach besser, weil im Heim sind eben auch schwere Fälle und das, was man da so als Aktivität angeboten bekommt ist auch nicht gerade spannend, sondern eher auf pflegebedürftige Menschen ausgelegt. Ihr solltet euch da noch mal genaustens informieren, was regional bei euch gut ist.

Ansonsten würde ich sie nicht zwingen, wenn sie prinzipiell noch alleine wohnen kann, muss man ihr ein Hobby suchen. Vielleicht geht sie gerne ins Theater oder es gibt eine Seniorengruppe im Ort, vielleicht kann sie sich auch in Bastelkursen oder beim Töpfern betätigen, wie sie es eben mag. Es ist aber völlig normal, dass das Leben nun erst mal trist für sie ist und das sie auch ohne den Opa nicht gleich gut klarkommt, dass kann einige Jahre dauern. Man war ja auch eine Weile zusammen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn sie so noch fit ist und prinzipiell noch alleine leben kann, sollte man sie auch lassen. Wie ist denn so die finanzielle Situation der Oma? Bekommt sie nur eine kleine Rente mit der sie gerade so über die Runden kommt oder ist Geld kein Problem?

Es gäbe noch die Möglichkeit eines ambulanten Pflegedienstes. Da würde jeden Tag jemand nach ihr sehen und sie würde eine warme Mahlzeit bekommen. Alles was sie so nicht mehr schafft, könnte man über den Pflegedienst und evtl. eine zusätzliche Reinigungskraft erledigen lassen. Natürlich kostet das Geld.

Ansonsten gibt es noch seniorengerechte Wohnungen in Anlagen. Da hat jeder seine eigene Wohnung, aber eben trotzdem die Annehmlichkeiten eines Pflegeheims. Die Wohnungen sind entsprechend ausgestattet mit Arlarmknöpfen, ebenerdigen Duschen usw aber sind doch abgeschlossen mit einer kleinen Küche, sodass ein eigenständiges Leben möglich ist.

In der Regel werden die Wohnungen einmal in der Woche geputzt, also Fenster, Bad, wischen usw. Für alles andere sind die Bewohner selbst zuständig, denn es wird nur das abgenommen, was die älteren Menschen eben nicht mehr schaffen. Zusätzlich gibt es Gemeinschaftsräume mit Veranstaltungen, so dass auch eine aktive Freizeitgestaltung möglich ist.

Meistens kann man dort auch Essen buchen und das entweder in die Wohnung bringen lassen oder mit anderen gemeinsam im Speisesaal essen. Das ist halt so eine Zwischenlösung zwischen eigener Wohnung und Pflegeheim. Vielleicht schaut ihr euch das mal mit ihr an.

Ein Pflegeheim ist doch eher für Personen, die gar nicht mehr alleine können und eine 24 Stunden Betreuung benötigen. Das hat schon auch ein bisschen etwas von Krankenhaus, da die Pfleger einfach in die Zimmer kommen um nach den Leuten zu schauen. Das ist in einer Seniorenwohnanlage nicht so. Das Personal kommt nur im Notfall in die Wohnung und ansonsten ist die Wohnung privat und da hat niemand etwas drin zu suchen.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Sie ist nicht mehr sie selbst und dann soll sie automatisch in ein Pflegeheim? Es ist normal, dass sie nach dem Verlust eines Menschen ein wenig durch den Wind ist und eben mit der Umstellung und der neuen Lebenssituation klarkommen muss. Ich nehme schon an, dass deine Großeltern über 50 Jahre ein Paar waren, da steckt man das nicht einfach so weg, wenn einer plötzlich den anderen überlebt. Ich finde es falsch, sie nur wegen ein Verwirrung gleich in ein Pflegeheim abzuschieben, wenn sie ansonsten total gut alleine klar kommt und keinen Pflegedienst braucht.

Ich würde dann eher die Variante vom Betreuten Wohnen vorziehen, wo dann eben einmal am Tag jemand nach ihr sieht und sie ansonsten auf sich allein gestellt ist. Ich kenne deine Oma zwar nicht, aber ich vermute jetzt mal, dass sich ihre Verwirrung legen wird, sobald sie die Trauerarbeit abgeschlossen hat und dass sie dann wieder sie selbst sein wird.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke nicht das man allzu viel machen kann, wenn die Oma einfach nicht möchte. Mehr als verschiedene Einrichtungen vorführen und die Vorteile aufzählen kann man wohl nicht machen. Wobei ich immer der Meinung bin, solange jemand noch halbwegs zurecht kommt, kann man ihn soweit unterstützen, dass er noch in seiner Wohnung bleiben kann.

Wenn das gar nicht mehr möglich ist weil der ältere Mensch absolut nicht mehr alleine klar kommt, muss man ihm das Heim auch nicht mehr schmackhaft machen, denn dann gibt es leider keine andere Möglichkeit außer selber pflegen. aber das ist oft auch nicht möglich.

» drago » Beiträge: 169 » Talkpoints: 1,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Gibt es denn keine andere Option, als ein Pflegeheim? Ich kenne viele Familien wo die Enkel eine Zeit lang bei der Oma wohnten. Da wäre sie zwar unter Umständen auch am Tag allein, aber in ihrer gewohnten Umgebung. Dazu kommt der Punkt, dass mit einem Enkel im Haus auch wieder eine Aufgabe vorhanden ist. Immerhin ist da jemand, der sich auf ein Essen freut, wenn er nach Hause kommt und eben mit der Oma redet.

Tagsüber würde ich, wenn sie soweit noch fit ist, dass sie praktisch alleine leben könnte, schauen, dass sie vielleicht noch Interessen entwickelt. Je nach Wohnort gibt es da auch Aktivitäten für Senioren, die aber keine Pflichtveranstaltung sind. Wir haben in unsere Kartenrunde eine ältere Dame mit knapp 80 Jahren dabei. Sie ist fast täglich unterwegs, spielt Bowling, zwei Mal in der Woche Karten, singt aktiv im Chor.

Soviel muss man der Oma nun zwar nicht gleich anbieten. Aber es gibt immer Veranstaltungen, wo man auch gemeinsam mit ihr hingehen kann. Eben auch mit dem Hintergedanken, dass sie dort neue Bekanntschaften in ihrem Alter finden kann. Und so rückt die Unterstützung durch die Familie auch nach und nach in den Hintergrund.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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