Wie kann man Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen?

Ich habe vor kurzem ein Interview mit einem Politiker gelesen, der zu Hause zwei Flüchtlinge aufgenommen hat. Er hat in dem Interview kritisiert, dass viele Menschen sich den Flüchtlingen gegenüber falsch verhalten würden. Es wäre wichtig ihnen "auf Augenhöhe" zu begegnen. Zu viel Hilfe wäre nicht gut für die Flüchtlinge und dadurch würden sie sich als "Problemfall" und eben degradiert fühlen.

Wie kann man aber in Deutschland den Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen, wenn doch politisch so viele Steine im Weg sind? Ich meine, die Flüchtlinge wollen ja gerne arbeiten, aber Berufsabschlüsse werden nicht anerkannt und Einheimische haben bei der Jobsuche gesetzlichen Vorrang. Wie kann ein Flüchtling dann etwas beisteuern und sich auf diese Weise bedanken?

Ich halte es auch für falsch, dass man Deutsche bei der Jobauswahl bevorzugt behandelt. Im Prinzip ist das ja auch eine Art Diskriminierung. Ich denke man sollte Flüchtlingen so schnell wie möglich die Chance geben, am Arbeitsmarkt teilnehmen zu können. Ein Job dürfte die Integration erheblich beschleunigen.

Dass viele Arbeitgeber lieber Deutsche nehmen, ist auf der anderen Seite auch verständlich und das kann ja auch an rein rationalen Gründen liegen. Da ist die Sprachbarriere und bei ausländischen Abschlüssen weiß man oft nicht, wie man sie einordnen soll.

Aber trotzdem haben Flüchtlinge natürlich keine zu schlechten Chancen, vor allem in Regionen, in denen die Arbeitslosigkeit sowieso schon extrem niedrig ist. Stellenweise ist die Arbeitslosenquote unter 3%. Hier sind natürlich auch ausländische Arbeitskräfte entsprechend gefragt.

Eine vernünftige Betreuung ist sicherlich trotzdem sinnvoll. Das gilt aber vor allem im ersten Jahr, wenn für den Flüchtling alltägliche Dinge noch ein großes Hindernis darstellen.