Wie ist der Erfolg von Frauen in Führungspositionen?

vom 06.05.2015, 14:35 Uhr

In den letzten Jahren wurde viel über eine Frauenquote und Frauen an der Spitze von Unternehmen diskutiert. Viele Männer sind natürlich der Meinung, dass sie an der Spitze eines Unternehmens erfolgreicher sind als Frauen. Es gibt aber Studien, die genau das Gegenteil belegen.

Ich frage mich daher, wie der Unternehmenserfolg von Frauen in Führungspositionen tatsächlich ist? Sind Unternehmen, die alleine von einer Frau geführt werden, erfolgreicher? Könnt ihr konkrete Beispiele nennen?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin mal wieder der Meinung, dass pauschale Aussagen zu derlei Fragen nicht möglich sind. Es ist schließlich absurd, anzunehmen, dass die Form und Funktion der Genitalien im direkten Zusammenhang mit den vielen unterschiedlichen Fähigkeiten, Talenten, Erfahrungen und äußeren Umständen stehen, die für die erfolgreiche Führung eines Unternehmens nötig sind. Ich bin mir sicher, dass es Männer wie Frauen gibt, die alleine deswegen an der Spitze irgend eines Unternehmens stehen, weil sie es von Papi geerbt haben, und nicht deswegen, weil sie wirklich für diese Position geeignet sind

Außerdem steht in der Regel mehr als eine Person an der Spitze eines Unternehmens, sobald es mehr als fünf Mitarbeiter beschäftigt. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass viele Betriebe und Konzerne eine "inoffizielle" Führung haben, die für den Erfolg hauptverantwortlich ist, während der eigentliche Chef oder die Chefin wichtigtuerisch vor sich hin stümpern.

Ebenso stellt sich natürlich die Frage, ob man von international bekannten Weltkonzernen wie diversen Autobauern ausgeht, wenn es um derlei "Studien" geht oder eher um den breit gestreuten Mittelstand, der für einen Großteil der wirtschaftlichen Erfolge hierzulande verantwortlich ist. In den großen Konzernen haben Frauen nach wie vor leider kaum Chancen, ihre Fähigkeiten auf einer Führungsebene unter Beweis zu stellen, also kann man auch nicht beurteilen, ob sie dazu in der Lage wären.

Bei der breiten Masse der kleineren und kleinen Unternehmen ist es meiner Erfahrung nach schon in sehr vielen Fällen ganz normal, dass der Chef einen weiblichen Körper hat und trotzdem die Bäckereikette oder die Autowerkstatt wirtschaftlich nicht an die Wand fährt. Deswegen bin ich generell vorsichtig mit Studien, die bestimmte Phänomene, Eigenschaften oder Erfahrungen ausgerechnet am Geschlecht festmachen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Diese Studien sind ebenso chauvinistisch wie die früheren Ansichten, dass Männer die besseren Führungspersönlichkeiten seien. Zum einen wird sich darüber beschwert, dass es zu viele Männer in gehobenen Positionen gibt, zum anderen kommt Jemand daher und sagt, dass Frauen erfolgreicher dort aufgehoben sind als Männer. Was hat dies alles mit Gleichberechtigung zu tun?

An der Spitze sollte einfach diejenige Person sein, welche die beste Leistung über alles gerechnet bietet. Wenn es eine Frau ist, dann gut, und wenn es ein Mann ist, dann auch gut. Bei dem Begriff Quote bekomme ich ehrlich gesagt Bauchschmerzen, denn als Quotenfrau zu arbeiten wäre für mich ein verdammt schlechtes Gefühl. Aber ich sehe ein, dass es derzeit wohl nicht anders geht, denn ansonsten gäbe es möglicherweise immer noch keine Frauen in Führungsetagen.

Ich selber als Mann, habe schon recht häufig in Strukturen gearbeitet, die von Frauen geführt wurden., Ich arbeite im technischen Bereich als Informatiker und dies in eigentlich ein Bereich, in dem das männliche Geschlecht vorherrscht. Die Frauen erwiesen sich allesamt als fähige und erfolgreiche Führungskräfte. Fähiger als die Männer, die vorher den Bereich führten. Ich habe mir dies immer dadurch erklärt, dass sie wirklich härter arbeiten musste als gleichrangige Männer, um anerkannt zu werden. Allerdings, und das muss ich auch ganz offen ansprechen, waren sie auch härter und rücksichtsloser. So erfolgreich sie auch waren, und so viel Respekt ihnen auch gebührte, die Menschlichkeit blieb bei ihnen meistens auf der Strecke.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du musst auch so sehen, nicht jedes Unternehmen wird auch nur von einer einzigen Person geleitet. Alleine wenn das ganze einen Vorstand hat, sind an den Entscheidungen mehrere eingebunden und auch nicht alles wird intern bestimmt, sondern man holt sich von Extern andere Ratgeber mit dazu, wenn Entscheidungen getroffen werden.

Das Frauen eine andere Denkweise an den Tag legen als Männer ist bekannt. Auch das dort andere Themen mit angesprochen werden, auf die ein Mann so nicht kommt ist ebenfalls klar. Aber auch Männer haben ihre eigene Denkweise und ihre eigenen Thesen die mit einfließen und somit ist eine gesunde Mischung das beste was man eigentlich haben kann. Denn so deckt man ein breites Spektrum ab, was man Berücksichtigen sollte und den Erfolg eines Unternehmens kann man nicht nur an den finanziellen Zahlen messen, sondern auch an anderen Maßstäben.

So hat Unternehmen A vielleicht nicht den Platz 1 vom Umsatz her gemacht, dafür ist die Kündigungsrate bei 0% und alle Mitarbeiter sind dort zufrieden und wollen nicht gehen. Ist Unternehmen A dann schlechter als Unternehmen B, welches den Platz 1 im Umsatz gemacht hat aber eine 20% Kündigungsrate pro Jahr aufweist? Da gilt es wirklich mehr zu betrachten als nur einzelne Posten sondern immer die Gesamtheit muss gesehen werden.

Es ist nicht besser und es ist nicht schlechter wenn eine Frau an der Spitze steht und an den Entscheidungen mitwirken kann, es ist einfach anders und wird auch Veränderungen mit sich bringen, wenn man denn auch die Vorschläge von den Frauen ernst nimmt und nicht alles direkt im Keim erstickt und sie nur mit dabei sitzen dürfen, weil sie eine Gebärmutter haben aber ansonsten nichts zu melden haben. So sieht es momentan aber aus mit der Quote die gefordert ist, da holt man sich Frauen rein damit man seine Ruhe hat und lässt sie nicht ordentlich mitwirken und berücksichtigt deren Vorschläge deutlich weniger, als wenn sie von einem Mann kommen.

Ich habe ein eigenes Unternehmen und stehe diesem auch als Frau an der Spitze vor. Sicherlich würde ein Mann manches anders machen, aber ist es damit automatisch besser was er macht oder schlechter was ich mache? Man muss sich halt durchsetzen und beweisen als Frau, damit wird man schon härter und manche weiblich zugesprochenen Eigenschaften bleiben dabei auf der Strecke, da sie als Schwäche gesehen werden und alles was als Schwäche gesehen wird, macht einen Angreifbar. Darum werden viele Frauen auch hart, um weniger Angriffsfläche bieten zu können.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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