Wie heilig sind euch eure Haare?
Als ich bei einer Friseurauszubildende als Prüfungsmodell war, hat man erzählt, dass es immer weniger Frauen gibt, die sich die Haare schneiden lassen wollen ohne zu wissen, was sie für eine Frisur genau bekommen. Auch Dauerwelle, Färben usw. ist bei vielen Frauen eine Attacke auf ihr Kopfhaar. Mir war es ehrlich gesagt ziemlich egal und ich war ein geduldiges Prüfungsmodell.
Einige Frauen sind schon traurig und sauer auf den Friseur, wenn dieser zu viel von den Haaren abschneidet und würden dann am liebsten nicht mehr dort hingehen. Sie argumentieren wohl oft damit, dass ihre Haare einfach heilig sind und sie diese einfach nur lang und glänzend haben wollen.
Haare sind wohl bei vielen Menschen, besonders bei Frauen etwas ganz Besonderes. Wie Besonders sind eure Haare für euch und sind sie euch auch quasi "heilig"?
Als heilig würde ich meine Haare auf keinen Fall bezeichnen, dass finde ich doch überzogen. Ich war aber auch durchaus schon unglücklich oder unzufrieden, wenn ein Friseur meine Wünsche nicht so recht umgesetzt hat. Ich habe aber auch in der Vergangenheit das ein oder andere ausprobiert und war da nicht so pingelig, dass es eben an meine "heiligen" Haare ging.
Ich finde es nachvollziehbar, dass gerade vielen Frauen ihre Haare wichtig sind. Ich denke, dass die meisten durchaus lügen, wenn sie sagen, dass ihnen die Haare egal sind und sie sich nichts daraus machen. Aber ich denke auch, dass diese eben wieder nachwachsen und man es bei kleinen Unstimmigkeiten nicht so eng sehen sollte. Natürlich ist es etwas anderes, wenn der Friseur es völlig vergeigt und die Haare am Ende grün sind und nicht blond oder die Haare wirklich raspelkurz sind, statt wie besprochen Kinnlang.
Sagen wir so, ich bin ziemlich pingelig, wenn es um den Friseur geht. Ich habe sehr genaue Vorstellungen davon, wie meine Haare nach dem Friseurbesuch auszusehen haben und wenn der Friseur genau das nicht leisten kann, dann gehe ich da nicht mehr hin. In dieser Hinsicht habe ich einen ziemlich hohen "Verschleiß" an Friseuren.
Für mich wäre es eine Sache, einen Azubi üben zu lassen. Das läuft ja meist so ab, dass man da schon Vorstellungen äußern kann, was man haben möchte und was nicht. Aber als Prüfungsmodell würde ich nicht herhalten wollen. Denn Farbe oder Dauerwelle käme für mich nicht in Frage.
Ich weiß nicht, was meine Haare mit einem Begriff aus der christlichen Mythologie zu tun haben sollten, aber natürlich hätte ich keine Lust darauf, dass sich jemand anders nach seinen Vorstellungen an meinen Haaren austobt.
Ich weiß genau, wie ich meine Haare haben möchte und ich habe schon extrem viel ausprobiert mit meinen Haaren und weiß genau, was die Konsequenzen von diesen ganzen Experimenten sind. Es dauert Jahre bis man die Haare nach einem Stufenschnitt wieder auf der gleichen Länge hat und gebleichte Haare werden mit der Zeit immer trocken und brüchig, da kann man sie noch so gut pflegen. So etwas möchte ich nicht mit meinen Haaren machen lassen.
Wenn ein Friseur ein bisschen zu viel abschneidet finde ich das hingegen nicht weiter schlimm. Nach ein paar Tagen fällt die neue Länge gar nicht mehr auf und man hat sich daran gewöhnt und nach ein paar Monaten sind die Haare eh da, wo man sie eigentlich haben wollte. Wenn man allerdings eine Dauerwelle verpasst bekommt und die komplett raus wachsen lassen muss ist das schon eine ganz andere Nummer.
Cloudy24 hat geschrieben:Ich weiß nicht, was meine Haare mit einem Begriff aus der christlichen Mythologie zu tun haben sollten.
Ist denn die Redewendung "Das ist mir heilig" für etwas, was einem sehr wichtig ist, so unbekannt, dass man das direkt mit dem Christentum gleich setzt? Ich kenne die Redewendung sehr gut und oft höre ich sie, wenn jemand von etwas spricht, was einem wirklich wichtig ist. So wird dann eben auch gesagt, dass man nicht möchte, dass sich jemand an den Haaren "vergreift" und austobt, weil einem die Haare "heilig" sind, also wichtig sind. Diese Redewendung ist doch eigentlich geläufig oder ist das nur in Nordrhein Westfalen so?
Natürlich achtet jede Frau irgendwo auf ihr Äußeres und hat da persönliche Präferenzen und so manche Macken; aber ich selber habe auch nie verstanden, warum manche ihre Haare als regelrechtes Heiligtum betrachten. Schon zu Schulzeiten gab es manchmal tagelanges Geheule auf dem Pausenhof, weil die Mutter eines Mädchens einen Friseurtermin vereinbart hatte. Da war es dann das größte Drama aller Zeiten, wenn mehr als exakt 0,75 cm abgeschnitten wurden und man auf einmal nicht mehr die längste Mähne in der ganzen Klasse hatte. Noch extremer kam diese Einstellung zum Vorschein, als "Germany's Next Topmodel" startete und die berühmte Umstyling-Folge das erste Mal ausgestrahlt wurde.
Später, als man selber über seine Haarfarbe entscheiden konnte, wollten alle unbedingt die knalligsten Farbtöne ausprobieren und jammerten dann gerne über das Ergebnis und die Unfähigkeit des Friseurs, wenn das Resultat (entsprechend der allgemeinen Erwartungen) doch nicht so prickelnd ausfiel. Eine Kommilitonin aus meinem Studiengang hat den Vogel gänzlich abgeschossen, weil sie partout niemand anderen als ihren Friseur aus Kindheitstagen an sich her anließ und lieber 3 Stunden Autofahrt und immense Unkosten auf sich genommen hat, als sich irgendwo am Studienort die Haare schneiden zu lassen.
Ich hatte nie so ein enges Verhältnis zu meinen Haaren und war recht schmerzlos, wenn mal ein Haarschnitt anders ausgefallen ist, als ich ihn erwartet habe. Einmal habe ich auf einer Gartenparty meine Haare teilweise an einem Teelicht versengt und musste von heute auf morgen meine Haarpracht um mehr als die Hälfte lassen, damit man wieder eine einheitliche Länge herstellen könnte. Für viele andere Mädels in meinem Alter damals wäre das gleichbedeutend mit einem Todesurteil gewesen, aber ich habe es mit einem Schulterzucken und einem "Selber schuld, wenn ich nicht aufpasse" abgetan und mich letztendlich sogar mehr mit der Kurzhaarfrisur angefreundet als mit dem Zustand davor. Auch würde ich nicht lange zögern, mal etwas auszuprobieren, wenn es mich reizen sollte, da Haare ohnehin nachwachsen und sich auswaschen und somit kaum eine Veränderung wirklich dauerhaft und irreversibel ist.
Seit ich nach Absetzen der Pille starken Haarausfall hatte, sind mir meine Haare schon ziemlich wichtig. Früher habe ich das niemals so richtig wahrgenommen aber heute bin ich dankbar über jeden Zentimeter den sie nun wieder gesund nachwachsen und will ungern, dass man mir zu viel abschneidet. Auch finde ich, dass die Frisur ziemlich viel am Erscheinigungsbild eines Menschens ausmacht, weshalb ich glaube, dass viele Frauen darauf großen Wert legen.
Vor einer Frisur von einer Auszubildeten hätte ich dennoch keine Angst, solange sie meine Vorstellungen kennt würde ich darauf vertrauen, dass sie diese auch umsetzt. In der Regel wird ja auch schon zuvor an Puppen trainiert und schlimmer als selbst schneiden kann es ja nicht werden. Ich habe allerdings auch sehr unkomplizierte und lange, glatte Haare. Wenn es um eine wirklich ausgefallene Frisur geht kann ich da noch eher verstehen, dass man vielleicht Bedenken hat.
In meinem Umfeld gibt es auch viele Frauen, welche garnicht mehr zum Friseur gehen, einfach weil sie so schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ich persönlich bin leider auch schon an ,Top-Friseure' geraten, welche mir dann für jede Menge Geld eine komplett andere Frisur verpasst haben, als ich eigentlich wollte. Allerdings sind es einfach Dienstleistungen, welche man vorher nicht genau überprüfen kann und deshalb muss man sich darüber im Klaren sein.
Mir sind meine Haare schon recht wichtig. Das war bei mir nicht immer so und es gab auch Zeiten, in denen es mir recht egal war, wie meine Haare aussahen und wo ich einfach nur eine praktische Frisur haben wollte. Aber seit einiger Zeit habe ich lange Haare und finde es toll, mir immer wieder andere Frisuren machen zu können.
Das würde ich ungern verlieren wollen und so könnte ich mir eigentlich nicht mehr vorstellen, mich zum Friseur zu setzen und nicht zu wissen, was mit meinen Haaren veranstaltet wird. Wenn die Haare nun einmal zwei Zentimeter kürzer geschnitten werden, dann stört mich das nicht. Aber so besonders, dass ich meine Frisur selber bestimmen möchte, sind meine Haare für mich dann schon.
Ich würde mich schon als Haarmodell hergeben, aber vielleicht doch vorher zumindest den Rahmen abstecken wollen oder zumindest das Angebot erhalten, dass ich nach der Aktion entsprechende Anpassungen kostenlos bekomme. Zunächst einmal möchte ich nicht unbedingt blond sein. Das nehmen nämlich meine Haare auch schnell recht übel und den Ärger zu Hause habe ich dann mit den Borsten.
Außerdem gefällt einem halt auch nicht jede Frisur und man muss ja damit zu Hause auch wiederum fertig werden. Persönlich mag ich halt morgens ungern lange föhnen und stylen. Da habe ich keine Geduld für. Und eine Dauerwelle bräuchte ich auch überhaupt nicht. Da bin ich schon in den 80ern nicht mit zurecht gekommen.
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