Wie habt Ihr den passenden Beruf gefunden?
Wenn man in den letzten Schuljahren ist, kommt für jeden irgendwann der Punkt zu entscheiden, welchen Berufszweig man einschlagen möchte. Wie habt Ihr Euch für Euren Beruf entschieden? Ich hatte in einer Firma ein zweiwöchiges Praktikum gemacht und danach war mir klar, dass ich auch diesen Beruf erlernen wollte. Meine jetzige Tätigkeit hat mit dem damaligen Praktikum zwar gar nichts mehr zu tun, aber letztendlich bin ich doch froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben.
Mein Beruf wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater ist Architekt, so wie ich. Das fing damit an, dass ich früher, wenn Unterricht in der Grundschule ausgefallen ist, ich mit meinem Vater mit zur Arbeit fahren musste, weil er sonst nicht wusste, wie ich beaufsichtigt werden soll. Meine Mutter hat ja auch gearbeitet und sie durfte kein Kind mitnehmen, während mein Vater selbstständig ist und das selbst entscheiden durfte, schon damals.
So habe ich von klein auf mitbekommen, wie seine Arbeit so ist und es hat mir gefallen und sehr viel Spaß gemacht, sodass ich später auch Blockpraktika in den Ferien dort gemacht habe. Neben dem Studium konnte ich dort ab und zu jobben und erste Berufserfahrungen sammeln. Ich bin froh, dass es so gekommen ist, ich kann mir keinen besseren Job für mich vorstellen.
Ich habe mich an meinem Vater orientiert und da ich die gleichen Interessen hatte, wollte ich den gleichen Beruf auch machen, aber das scheiterte leider daran, dass ich keinen Ausbildungsplatz finden konnte. So musste ich mich dann um entscheiden, wollte aber in der Richtung schon etwas machen, was mir dann auch gelungen ist. Ich finde es einfach wichtig, dass man sich bewusst macht, was man für Interessen hat, damit man dann auch etwas passendes findet.
Mein erster Beruf war irgendwie vom Kindergarten an klar. Ich wusste, dass ich das machen wollte und habe gar keine Alternativen eingeplant oder bedacht. Als ich den Job dann nicht mehr ausüben konnte, war es schwieriger.
Zuerst habe ich nach Alternativen gesucht, die mich auch interessieren könnten. Da gab es theoretisch genug, praktisch hat mein Arzt von allen Möglichkeiten abgeraten. Er ging davon aus, dass ich dort auch innerhalb weniger Jahre allergisch reagieren würde und dann wieder ohne Perspektive wäre.
Also habe ich überlegt, was ich wirklich gut kann. Und welche dieser Fähigkeiten lassen sich so gut versilbern, dass ich zumindest in der Freizeit das Leben führen kann, das mir gefällt? In meinen ersten Leben war Geld nicht wichtig. In meinem zweiten Leben kalkulierte ich mit Schmerzensgeld.
Entsprechend dieser Vorgaben habe ich dann den zweiten Studiengang und die Jobs ausgesucht. Das war nicht gerade mein Traum, aber es war ok. Dann kam mein Mann mit seinen Jobwünschen. Entweder er hätte verzichten müssen, oder meine Karriere hätte einen riesigen Knick bekommen.
Mit dem Knick hätte ich gut leben können, denn der Job war mir nicht wichtig. Aber weniger Einkommen und weniger Freiheit wollte ich nicht. Also habe ich nach Alternativen gesucht, die ihm die Freiheit geben und mich nicht schlechter stellen. So wurde ich in meinem heutigen Job selbstständig.
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