Wie habt ihr das richtige Hobby für eure Kinder gefunden?
Oftmals ist es ja so, dass die Kinder unbedingt etwas anfangen möchten, es ihnen nachher aber gar nicht mehr gefällt. So eine Bekannte von mir, die unbedingt Gitarre lernen wollte, dann zahlte die Mutter die Musikschule und dann hatte sie einfach keinen Spaß mehr daran und wollte am liebsten wieder aufhören.
Ein anderer Fall, bei dem ein Mädchen unbedingt in den Balletttanzunterricht gehen wollte und dann in der dritten Stunde drauf kam, dass ihr der Sport zu diszipliniert war und dass sie sich das eben ganz anders vorgestellt hatte, wie es eigentlich ist.
Wenn man ein Hobby hat, welches nicht viel kostet, ist es sicher nicht so schlimm. Wenn man aber für die Kinder im Halbjahr bis zu 400 Euro für ein Hobby liegen lässt, dann möchte man auch mit gutem Gewissen dieses Geld liegen lassen und es nicht bereuen, weil den jungen Menschen dann die Freizeitaktivität doch nicht so gefällt.
Bei manchen Einrichtungen, wie zum Beispiel beim Turnverein, gibt es die Möglichkeit, ein Kind bis zu zweimal schnuppern zu lassen. Das Nachbarsmädchen hatte den größten Spaß und ist nun angemeldet, der Nachbarsjunge allerdings konnte dann schon beim zweiten Mal sagen, dass ihm das nicht gefiel und die Eltern konnten sich somit die Kosten sparen, für ein Hobby, dass dem Kind nicht gefiel.
Nun meine Frage: Wie habt ihr das richtige Hobby für eure Kinder gefunden? Oder wollt ihr gar, dass euer Kind einem bestimmten Hobby nachgeht und es hat es sich gar nicht selber ausgesucht? Hat euer Kind einmal in dem Hobby schnuppern gehen können, bevor ihr es angemeldet hat? Hat es immer noch Spaß daran?
Wenn man früh anfängt, muss man eben damit rechnen, dass sich Kinder um entscheiden. Meine Tochter ging schon mit 3 zum Kung Fu, weil wir durch Bekannte dazu kamen. Später wollte sie dann noch ins Ballett und hat angefangen Klavier zu spielen. Als sie in die Schule kam, musste sie sich zwischen Ballett und Kung Fu entscheiden, da Beides zu viel gewesen wäre. Sie hat sich für Kung Fu entschieden. Also habe ich den richtigen Verein schon mit 3 gefunden.
Mein Sohn wollte schon mit 2 unbedingt Geige spielen und war total fasziniert. Mit 4 durfte er dann anfangen und es macht ihm immer noch viel Spaß. Beim Sport hat er allerdings schon sehr viel ausprobiert, z.B. Kung Fu, Turnen, Fußball, Tennis und nichts hat ihm lange Spaß gemacht. Sicherlich ist es ärgerlich, wenn man die ganze Ausrüstung kauft und nach ein paar Wochen möchte das Kind nicht mehr.
Aber damit muss man bei so kleinen Kindern einfach rechnen. Sie können diese Entscheidung noch nicht treffen. Im Vorschuljahr habe ich meinen Sohn zu einem Schwimmkurs angemeldet, da es mir wichtig ist, dass meine Kinder vor der Einschulung schwimmen können. Und Schwimmen ist total sein Ding. Er hat nach dem Seepferdchen weiter Schwimmkurse besucht und dann zum DRLG gewechselt. Darin geht er total auf und ist mit Freude dabei.
Wir haben unsere Kinder immer selbst entscheiden lassen. Sie haben viele Interessen und ich denke ein Zwang würde nichts bringen. Beide sind derzeit sehr aktiv im Fußball und machen es noch mit sehr viel Freude. So lange das der Fall ist werde ich auch nichts anderes unternehmen.
Ich hätte es gerne gesehen, wenn beide auch in die Musikschule gegangen sind, aber das hat nicht funktioniert. Es war kein Interesse da und somit sind sie nur noch mit Widerwillen dort hingegangen, daher haben wir entschieden, dass sie sich selbst entscheiden sollen, was sie machen wollen und was nicht.
Die Ambitionen ein Instrument zu lernen hatten meine Töchter auch schon. Aber ich wusste, was es bedeutet, wenn man jeden Tag üben muss und mir war klar, dass sie schnell daran das Interesse verlieren. Dann kam die Möglichkeit, dass sie im Kindercafé hier in der Nähe auch Gitarre lernen können. Das kann ihnen einen Betreuer vermitteln, aber so wirklich am Ball bleiben sie nicht. Meine Ahnungen haben sich halt bestätigt und ich gebe zu, dass ich keine große Lust auf tägliche Diskussionen hatte.
Alle anderen Hobbys, die über die Schule realisieren können, dürfen sie gerne machen. Denn das ist hier in der Nähe und ich muss sie nicht noch mehrmals die Woche durch die halbe Stadt bringen, um zum Beispiel zur Musikschule zu kommen. Wobei es auch, das gebe ich zu, eine finanzielle Entscheidung war. Um ihnen den Musikunterricht bezahlen zu können, müssten wir auf sehr viele andere Dinge verzichten. Und das sehe ich auch nicht ein nur weil sie mal eine Weile daran Interesse zeigen.
Also ich finde gar kein Hobby für meine Kinder. Die Kinder finden ihr Hobby schon selbst. Aber ich eröffne ihnen natürlich alle Möglichkeiten. Mein Großer hat schon viele verschiedene Hobbys ausprobiert, es war nichts passendes dabei. Heute ist er noch bei der Feuerwehr und mehr Hobbys hat er nicht. Mein Zweiter dagegen hat gleich mehrere Hobbys für sich gefunden. Ich unterstütze ihn dabei, nicht nur finanziell.
Ich bin der Meinung, dass solche Schnuppertrainings eine sehr schöne Sache sind, wenn man nicht weiß, was für das Kind am besten ist und was vor allem dann auch wirklich eine längere zeit Spaß macht. Wir bieten im Verein auch meistens zwei bis drei Schnuppertrainingseinheiten an, wo die Mädchen und Jungen alles, was sie bereits können mitmachen sollen und so den normalen Trainingsalltag kennen lernen.
Ich glaube, dass es besonders schwierig ist, für wirklich noch ziemlich kleine Kinder eine schöne Freizeitbeschäftigung zu suchen, der sie dann auch ernsthaft treu bleiben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder, die wirklich sehr früh in unserem Sport angefangen haben, dann auch wirklich bis ins Teenageralter richtigen Spaß an dem Sport hatten, dann aber doch auch andere Wege eingeschlagen haben, weil irgendwann der Spaß auf Strecke geblieben ist, sie sich lieber auch einmal mehr mit ihren Freunden in der Woche treffen wollten und ihnen der Sport mit der vielen Zeit, die sie damit verbracht haben, zu sehr zum Alltag geworden sind. Es war eben nicht besonderes mehr.
Ich selbst bin der Meinung, dass Kindersport, wo in kleinen Gruppen ein bisschen geturnt und sportlich gespielt wird, bis zum Grundschulalter völlig ausreicht und dann durch den Schulsport erst wirkliche Begeisterung für einzelne Sportarten entwickelt werden kann. So hat man als Eltern kein Gerenne, um dem Kind viele Möglichkeiten aufzuzeigen und es kann auch Erfahrungen von Mitschülern mitgeteilt bekommen, die die Entscheidung auch beeinflussen und erleichtern können.
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