Wie gut oder schlecht sind amerikanische Automobilbauer?

vom 23.01.2017, 11:34 Uhr

In der Polit-Talkrunde bei Anne Will ging es gestern um die zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Deutschland. Dabei meinte einer der anwesenden „Wirtschaftsexperten“, die USA könnten es sich gar nicht erlauben beispielsweise den Autoimport zu drosseln, weil diese ja gar nicht in der Lage seien, ordentliche Autos zu bauen und somit auf deutsche Vorzeigemarken wie VW, BMW, Audi und Daimler angewiesen wären.

Schaut man sich aber mal die Marktanteile von deutschen Autos in den USA an, dann sagen die Fakten aber etwas anderes aus. Im Jahr 2015 hatten VW und BMW mit etwas über 2% Marktanteil bei den Verkaufszahlen in den USA einen doch eher bescheidenen Anteil. General Motors und Ford lagen in den Top Ten von 2015 mit zusammen rund 33% weit vorn und Audi und Daimler waren in denen überhaupt nicht zu finden.

Wie gut oder schlecht schätzt ihr denn die amerikanischen Automobilbauer ein? Brauchen die USA deutsche Autos aus der Oberklasse oder können deren Modelle wie etwa beispielsweise die Flaggschiffe von Buick, Cadillac, Corvette, Pontiac oder Lincoln auch durchaus mithalten?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist so natürlich ein Quatsch. Gerade, wenn man bedenkt, dass US Autobauer vor kurzem noch Teile der "Deutschen Autobauer" waren. Man denke dabei an die ehemalige DaimlerChrysler AG oder auch an die Verbindung von GM zum Autohaus Opel. Was soll also da sein, was US Hersteller "nicht können sollen".

Hinzu kommt, dass der US Markt nicht für die "europäischen" Modelle passt. Hier haben wir andere Treibstoffpreise und der Verbrauch steht nicht an erster Stelle für die Verbraucher. Kleine und praktische Autos sind dort wohl eher "Nischenfahrzeuge" (im doppelten Sinn). Die von dir genannten Zahlen zeigen auch, dass die deutschen Autos tatsächlich eher Exoten sind.

Aber anders wird die Betrachtung schon wichtiger: wie sehr hängt das Wohl der Autobauer vom Markt in den USA ab? Wenn BMW z.B. ca. 2 Millionen Fahrzeuge verkauft - davon 300'000 in die USA - dann sind das 15% des Gesamtumsatzes. Ich kann mir nur wenige Unternehmen vorstellen, die auf 15% ihres Gesamtumsatzes so einfach "verzichten" könnten. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall: Absatzrückgänge in Europa werden vor allem in China aber eben auch in den USA aufgefangen.

Bzgl. Beschränkungen: die werden die Oberklasseautos kaum treffen. Denn ein Käufer eines Cayenne oder eines Audi Q7 oder eines Mercedes SUV bzw. der S-Klasse wird sich auch nicht von 20% Aufschlag für den Zoll abhalten lassen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die meisten deutschen Autos sind doch gar nicht von Zöllen betroffen. VW, Daimler und BMW haben Werke in den USA. VW exportiert rund 70 Prozent der in den USA produzierten Wagen ins Ausland.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Die amerikanischen Automobilbauer sind in meinen Augen nicht weltmarktfähig und haben keine Zukunftsinnovationen. Es werden überwiegend große umweltschädliche Autos mit hohem Verbrauch gebaut. In den USA wo Klimaschutz kaum ein Thema ist und die Ölpreise niedrig sind interessiert das niemanden. Aber in Europa oder Asien werden solche Autos nicht gekauft.

Nein die USA braucht derzeit keine deutschen Autos uns so schnell wird auch kein Einsehen in Sachen Klimaschutz einsetzen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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