Wie gut kennt ihr die Körpersprache eurer Haustiere?
Jede Tierart hat eine andere Körpersprache. Dass, was bei einem Hund Freude signalisiert, ist bei der Katze eher das Gegenteil. Das Schwanzwedeln beim Hund kann auch Angespanntheit signalisieren, so wie das Schnurren der Katze auch Schmerzen und Wohlbefinden gleich sein kann.
Aber nicht nur Hunde und Katzen haben eine Körpersprache, sondern auch andere Haustiere kann man alleine durch die Körpersprache lernen zu verstehen. Bei Pferden ist es besonders gut zu erkennen, was sie von einem wollen, wenn man genau hinschaut.
Kennt ihr die Körpersprache eurer Tiere genau oder interpretiert ihr sie auch schon mal völlig anders und glaubt aber erst, dass ihr sie genau verstanden habt? Führen solche Missverständnisse zwischen der Körpersprache der Tiere und dem nicht richtig interpretieren oft dazu, dass man mit bestimmten Tieren dann gar nicht fertig wird? Wie habt ihr die Körpersprache genau kennengelernt? Habt ihr Hilfe von einem echten Tierkenner in Anspruch genommen?
Ich habe zwei Hunde und zwei Katzen und ich kenne meine Tiere mittlerweile gut genug, um die Körpersprache jederzeit richtig interpretieren zu können. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn es um meinen Sohn geht. Der muss mit 3 Jahren auch erst lernen, was welche Körpersprache bedeutet und wie er sich zu verhalten hat.
Mittlerweile kann er das schon ganz gut, das war aber nicht immer so. Da musste ich ihm dann auch zeigen, wann er die Katzen bedingt durch das Verhalten eher meiden sollte, weil die gereizt waren und ihre Ruhe haben wollten. Hätte er da nicht locker gelassen, wäre er durch Kratzer verletzt worden.
Wir haben ja so allerlei Haustiere und ich denke, dass ich bei den meisten die Körpersprache ganz gut verstehen kann. Mit Hunden kenne ich mich vielleicht nicht ganz so gut aus, aber im groben kann ich deren Körpersprache wohl korrekt deuten. Richtig perfekt aber ganz sicher nicht! Ich denke, dass ich nicht immer ganz richtig einschätze, ob zwei Hunde nur miteinander toben und spielen, oder ob sie doch ein richtiges Gerangel haben und sich hinter ihrem Treiben eher ein Machtkampf verbirgt. Dafür kann ich Hunde zu wenig deuten.
Mit Katzen ist es da viel einfacher, finde ich. Die machen ja ziemlich deutlich, woran man bei ihnen gerade ist. Von daher kann ich Katzen besser einschätzen als Hunde, würde ich behaupten. Am besten kann ich aber sicherlich die Körpersprache von Pferden deuten, denn das sind die Tiere, mit denen ich am intensivsten Zeit verbringe und denen ich mich am verbundensten fühle. Ich finde, dass es gar nicht so einfach ist, die Körpersprache eines Pferdes zu deuten.
Allerdings denke ich das erst, seit mir einige grandiose Fehldeutungen zu Gesicht und Ohren gekommen sind. Beispielsweise kenne ich zwei Pferde, bei denen die jeweiligen Besitzer ein bestimmtes Verhalten als süßes Betteln bezeichnen. Ich bin mir aber eindeutig sicher, dass diese Pferde nicht betteln - sie fordern. Und das ist ein Unterschied, und zwar ein gewaltiger! Außerdem ist das ganz und gar nicht süß, sondern gefährlich.
Die Besitzer sehen das anscheinend nicht so. Und dann habe ich noch Menschen erlebt, die überhaupt kein Gespür für gefährliche Situationen hatten und an ihrem Pferd schon viel eher hätten merken müssen, dass da etwas gerade in die falsche Richtung läuft. Mir passiert so etwas bestimmt auch mal, ich bin sicher nicht perfekt. Aber mit Pferden und deren Körpersprache komme ich wahrscheinlich am besten zurecht von allen Tieren.
Ich finde, dass man als Haustierbesitzer schon dazu verpflichtet ist, die Tiere genau zu beobachten und dann ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein Tier mit ängstlicher Körpersprache sollte nicht Situationen gezielt ausgesetzt werden, die ihm noch mehr Angst machen. Es sei denn natürlich, dass es medizinisch sinnvoll ist wie beispielsweise der Gang zum Tierarzt, wobei manche Tiere ja vor fremder Umgebung Angst haben.
Wenn man als Tierbesitzer nicht komplett mit verschlossenen Augen herum läuft, dann bekommt man doch zwangsläufig bestimmte Verhaltensweisen mit. Mich würde es schon wundern, wenn jemand ein Tier hat und das nicht der Fall wäre. Dann scheint da schon was falsch zu laufen.
Es ist schon wichtig, dass man einen Blick für die Tiere hat und so eben auch sieht, wenn etwas unnormal ist. Bei manchen Tieren ist das natürlich viel schwerer als bei anderen, je nachdem welchen Platz sie in der Nahrungskette haben. Diese Tiere lassen sich meist nicht anmerken, dass ihnen etwas fehlt oder eben erst dann, wenn es quasi schon zu spät ist. Bei Meerschweinchen und anderen Kleintieren ist das zum Beispiel so. Da muss man schon beobachten und ein Gespür entwickeln.
Allerdings ist zu übertriebenes Beobachten auch nicht gut. So kann man dann schnell etwas als komisch oder unnormal deuten, wo gar nichts ist und macht sich Sorgen, wo es eigentlich unnötig ist. Ich denke, dass man da ein gutes Mittelmaß finden muss.
Ich glaube, wenn man sich ausreichend mit seinem Haustier beschäftigt und zumindest ansatzweise so etwas wie Aufmerksamkeit und Lernvermögen besitzt, dann kommt das Verstehen der individuellen Körpersprache von ganz alleine. Und ich möchte mal behaupten, dass ich meine Tiere dahingehend recht gut "lesen" kann.
Bei meinen Terrarienbewohnern ist die Körpersprache recht einheitlich und bei Weitem nicht so ausgeprägt wie bei manchem Säugetier, aber auch hier musste ich erst einmal durch genaues Beobachten lernen, wann ich besser einen Bogen um das Terrarium mache.
Bei den Katzen ist die Körpersprache sehr viel individueller und zum Teil auch subtiler, was ich immer wieder beobachten konnte, wenn andere -teilweise durchaus katzenerfahrene- Leute mit ihnen zu tun hatten.
Da gibt es zwar die ganz üblichen Anzeichen wie die Schwanzhaltung oder das typische Zwinkern bei Katzen, aber auch diverse Blicke oder sichtbare Anspannungen, die jemandem, der das jeweilige Tier nicht kennt, gar nicht erst auffallen würden oder die man anders interpretiert.
Ich kann beispielsweise ziemlich genau voraussagen, wann meine eine Katze denjenigen, der sie gerade streichelt, vermöbeln wird. Das sehe ich einfach an der Art ihres Blickes und der Form ihrer Anspannung. Und meistens reicht tatsächlich ein einziger Blick, um sicher zu sein, dass ich ihr gerade nahe kommen kann oder eher nicht.
Gerade bei dieser Katze habe ich das übrigens sehr schmerzhaft lernen müssen. Zwar hatte ich vorher einiges über feline Körpersprache gelesen, aber das rettete mich nicht davor, kleinste individuelle Anzeichen zu übersehen und regelmäßig mit Kratz- und Bisswunden gestraft zu werden.
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