Wie gut gelingt euch Balance zwischen Arbeit und Familie?
Ich selbst habe ja noch keine Kinder, kann es mir aber schon vorstellen, irgendwann in den nächsten Jahren selbst eine Familie zu gründen. Für mich ist es klar, dass ich dann trotzdem weiterhin arbeiten gehen möchte, wobei mein Freund das ebenfalls will.
Von daher frage ich mich schon, wie mir dann die Balance zwischen Arbeit und Familie gelingen wird. Ich kann mir schon vorstellen, dass das unter Umständen sehr schwer werden kann, vor allem, weil ich eigentlich auch irgendwann noch gerne einen Hund hätte. Wie sich das alles unter einen Hut bringen lässt, muss ich dann mit der Zeit schauen.
Wie gut gelingt euch die Balance zwischen Arbeit und Familie? Seid ihr zufrieden damit, weil ihr genügend Zeit für beide Bereiche findet oder seid ihr eher überfordert und müsst oder musstet in einem Bereich zurückstecken?
Bei mir geht es jetzt los, dass ich nach fast 5,5 Jahren Elternzeit wieder anfange zu arbeiten. Ich habe schon große Angst davor, wie ich das bewältigen kann. Ursprünglich sollte ich heute morgen das erste Mal wieder ein paar Stunden auf der Arbeit hereinschauen, damit ich zum Ende der Elternzeit wieder komplett einsatzbereit bin.
Nun habe ich gestern noch mit meinem Vorgesetzten geschrieben, ob wir das um einige Tage verschieben könnten. Ich bin ja noch in Elternzeit und wir haben noch einige Wochen, bis die Elternzeit ausläuft. Somit ist es nun nicht dramatisch. Der Grund, warum ich es verschieben wollte ist der, dass mein Sohn seit gestern hohes Fieber hat und es ihm wirklich schlecht geht.
Der Vater der Kinder könnte sich zwar auf das Kind krankschreiben lassen, aber er macht derzeit eine Zusatzqualifikation von der Arbeit aus, die noch ein halbes Jahr geht und kann dann nicht fehlen. Meine Eltern können momentan auch nicht einspringen.
Genau vor diesem Punkt habe ich schon seit einigen Jahren Angst. Meine Kinder sind beide recht anfällig und mein ältester Sohn war die letzten Jahre mehr zu Hause als im Kindergarten. Da war ich dann sehr froh, dass ich noch in Elternzeit war. Welcher Arbeitgeber behält einen Angestellten, der mindestens alle zwei Wochen für eine Woche ausfällt?
Die Krankheitsphasen haben sich mittlerweile sehr gebessert, aber ich habe dennoch Angst davor, wie ich hier den Spagat schaffen soll. Man hat ja nur 25 Tage für zwei Kinder, die man "Kind krank" machen kann. Genauso hat mein Sohn drei verschiedene Therapien, zu denen er nachmittags gehen muss. Da hoffe ich, dass ich immer pünktlich von der Arbeit wegkomme.
Dass mein Freund zwischendurch mal Sachen am Tag übernimmt, das geht nicht. Er arbeitet von morgens bis abends. Ist also nicht zu Hause und kann sich auch nicht spontan freinehmen.
Aber ich habe durch meine Kinder gelernt, dass man vorher immer Angst vor neuen Situationen hat und dort dann doch hineinwächst und sich alles irgendwie regelt und findet. Ich habe Angst vor der Zukunft, aber es wird schon alles irgendwie gut gehen. Andere Familien und sogar alleinerziehende Elternteile schaffen es auch.
Ich denke auch, dass man da reinwächst und man da keine Angst haben muss. Das ist jedenfalls die rationale Seite in mir, aber wenn ich ein Kind hätte und mit dieser Situation konfrontiert wäre, würde ich emotional wahrscheinlich auch Angst haben, ob ich alles hinkriege und weder die Arbeit noch das Kind vernachlässige.
Meine Cousine hat mittlerweile einen vierjährigen Sohn. Leider hat ihre Ehe nicht funktioniert und sie hat sich kurz vor dem Geburtstermin ihres Sohnes getrennt. Sie war also von Anfang an zwangsläufig alleinerziehend, wobei sie ziemliche Angst hatte, ob sie das alleine überhaupt packen würde. Sie meistert das aber bisher ganz gut, ich bin da echt stolz auf sie, wie gut sie das hin bekommt.
Sie wird aktuell stückweise in die Arbeit eingegliedert und zum Glück hat sie noch ihre Mutter, die den Sohn zur Not betreuen könnte.
Ich denke, dass das etwas ist, was natürlich schwer ist, aber wenn man sich gut organisiert durchaus machbar ist. Das machen ja auch viele so und das Modell ist keineswegs neu. Heutzutage bekommt man ja auch überall die Möglichkeit sich helfen zu lassen, kann beispielsweise auch mal einen Babysitter nehmen oder sich auch von den Eltern helfen lassen, wenn es mal eng wird.
Selber sind wir noch nicht an dem Punkt wo wir beide dann arbeiten müssen und der Kleine irgendwie organisiert werden muss, aber ich mache mir da eher weniger Gedanken. Mein Bruder hat 3 Kinder und bekommt das auch gestemmt, also mache ich mir wegen einem Kind keine Gedanken. Man muss nur gut planen und den Alltag ein bisschen kontrollierter ablaufen lassen.
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