Wie gesund und schmackhaft ist veganer Fleischersatz?
Veganer Fleischersatz ist ja sprichwörtlich in aller Munde und soll zudem auch noch gesund sein. Viele dieser Produkte enthalten pflanzliches Eiweiß und in dem Fleischersatz stecken auch oftmals Aromen, Zucker, Salz, und anderweitige nicht unbedingt empfehlenswerte Zusatzstoffe und Verdickungsmittel. Habt ihr schon Erfahrungen mit veganem Fleischersatz machen können und wie fällt euer Fazit darüber aus?
Ich habe bislang keine Erfahrungen mit veganem Fleischersatz gemacht, da ich kein Veganer bin. Wenn ich vegan oder vegetarisch essen möchte, dann habe ich bisher einfach ein Gericht gewählt, das ohnehin ohne Fleisch bzw. tierische Produkte auskommt, wie z.B. Speisen, die auf Linsen, Kichererbsen, Auberginen, Reis, Pasta, Oliven, Erbsen, Bohnen, Gemüse basieren. Da gibt es viele total leckere Speisen, die hervorragend schmecken, ohne dass man veganen Fleischeratz dafür verwenden müsste. Zurzeit esse ich beispielsweise total gern Spargelrisotto.....
Kommt darauf an, was man unter veganem Fleischersatz versteht. Ich esse statt Fleisch in asiatischen Gericht häufig Tofu. Auch mag ich Austernpilzschnitzel ganz gerne. Du meinst wahrscheinlich sowas wie Seitan. Das habe ich noch nie probiert, aber mein Sohn isst das ganz gerne in der Kantine. Es scheint gut zu schmecken, ist also schmackhaft. Aber natürlich kommt es auch wie bei Fleisch darauf an, wie es zubereitet ist.
Ein einzelnes Nahrungsmittel ist nicht gesund oder ungesund. Es kommt aufs Gesamtpaket an. Eine Praline an sich ist nicht ungesund. Wenn man aber jeden Tag eine Schachtel isst, dann sehr wohl. Auch ein Schnitzel aus Fleisch oder Seitan ist nicht gesund oder ungesund. Weder das eine noch das andere sollte man dreimal am Tag essen.
Ich habe mich aus Interesse mittlerweile durch einige Fleischersatzprodukte probiert und zwar nicht, weil ich wirklich vegan leben möchte, sondern weil ich es spannend fand, was die Lebensmittelindustrie heutzutage alles so leisten kann. Manche der Produkte haben mich in der Tat überaus positiv überrascht, zum Beispiel die veganen Fischstäbchen, die "Wonder Chunks" oder Flammenspieße vom Aldi. Andere wiederum, wozu ich diverse Grillwürstchen-Ersatzprodukte und veganes Hack zähle, konnten mich nicht überzeugen. Trotzdem denke ich, dass man es als "Einstiegsveganer" mit der großen Vielfalt, die einem mittlerweile geboten wird, heutzutage so leicht wie noch nie hat.
Den Gesundheitsaspekt habe ich nicht wirklich beachtet, wenn ich solche Produkte eingekauft habe, denn mir ging es primär um den Geschmacksvergleich. Wie auch richtiges Fleisch sind diese Lebensmittel für mich keine Dinge, die ich tagtäglich esse, sondern die vielleicht ein- bis zweimal pro Woche auf den Tisch kommen. Bei solch moderaten Mengen denke ich, dass ich mir keine Gedanken wegen eventuell "ungesunder" Inhaltsstoffe machen muss.
Naja, ob die veganen Ersatzprodukte nun so gesund sind, sei dahingestellt. Viele dieser Produkte enthalten Methylcellulose, was ein Hauptbestandteil von Tapetenkleister ist. Zusätzlich haben zum Beispiel die Produkte von "Beyond Meat" ziemlich viel Fett enthalten. Also so wirklich gesund klingt das jedenfalls nicht unbedingt.
Die schmackhaftesten Ersatzprodukte habe ich jedoch bei "The vegetarian Butcher" kennengelernt, die Tapetenkleister-Nuggets sind absolut unschlagbar. Mit Erbsenprotein komme ich aber gar nicht klar. Man kann damit fleischähnliche Konsistenzen erhalten, aber vom Geschmack her bin ich gar nicht überzeugt. Die "Wonder Chunks" von Aldi, also diese Fischstäbchen, sind eigentlich auch ganz okay.
Aber insgesamt haben mich die Produkte nicht überzeugt. Ich bin zum Beispiel immer noch auf der Suche nach einem veganen Hackfleisch, welches sich beim Braten nicht in eine undefinierbare Masse verwandelt, sondern wirklich die Konsistenz von Hackfleisch behält und schön krümelig bleibt und am besten auch ähnlich schmeckt. Aber das wird ein Träumchen bleiben.
Ich hätte ja gar kein Grundsatz-Problem damit, ganz auf so etwas umzusteigen. Auch habe ich schon oft derartiges probiert, durchaus wohlwollend, obwohl ich Fleischfan durch und durch bin. Tatsächlich habe ich mir erst heute vegane Burger gemacht, weil ich die mal umsonst bekommen habe und die noch im Kühlschrank lagen. Stark durchgebraten und mit reichlich Burgersauce ging es gerade so, aber wirklich nicht mehr.
Also, es tut mir leid, es mag sein, dass es wirklich gelungene und schmackhafte Alternativen gibt. Aber offenbar muss ich noch suchen, bis ich mal auf diese stoße. Bis jetzt hat sich alles was ich probiert habe als Enttäuschung erwiesen.
Wir leben eher flexitarisch und haben aus Neugier es anfangs auch mal mit veganem Fleischersatz probiert. Und als wir mal einen Blick auf die Zutatenliste geworfen haben, sind wir vom Glauben abgefallen! Das liest sich oftmals wie ein Gang durch das chemische Hochsicherheitslabor! Alles das, was man im "normalen" Essen nicht haben will und wo jeder aufpasst, das findet man jetzt in diesem Mogel-Fleisch!
Die Leute hören "vegan" und stürzen sich ohne nachzudenken darauf, was die Industrie natürlich ausnutzt. Bezüglich des Geschmacks kommt es jeweils auf die Marke bzw. das einzelne Produkt an. Je nachdem, welche Ansprüche man hat bzw. wie empfindlich die Geschmacksknospen eingestellt sind, schmeckt es einem mehr, dem anderen weniger. Eine Reihe von Produkten schmecken meiner Meinung nur nach Pappe, andere sind wiederum völlig überwürzt.
Gesund ist meiner Meinung nach kaum etwas davon. Dafür vielleicht einfach mal die jeweiligen Zutaten im Internet nachsehen, dann sollte einem der Appetit schon vergehen. Allerdings sollte man sich oft dafür einige Stunden Zeit nehmen, denn die Zutatenlisten sind bei diesem Mogelfleisch oft sehr, sehr lang!
Das einzige, was bei uns dann bestanden hat an Fleischersatzprodukten ist texturiertes Soja. Das besteht einfach nur aus Sojamehl und Wasser (Zumindest unser Produkt). Das hat zubereitet eine Konsistenz, die Fleisch sehr ähnlich ist, und wir können es selbst würzen, wie wir wollen. Aber dafür muss man eben ein bisschen Kocherfahrung haben und auch ein klein bisschen Zeit (Lange dauert es wirklich nicht!) - wie beim normalen, frischen Kochen eben. Das ist eben nichts, wo man nur die Packung aufreißt, es erwärmt und es dann sofort lecker ist. Wenn man es einmal verstanden hat, dauert es aber auch nicht länger, als für die Familie ein normales Abendessen zu kochen.
Im Endeffekt würde ich diesen veganen Fleischersatz vom gesundheitlichen Aspekt vergleichen mit den billigsten Fertiggerichten, wo so gut wie kein natürliches Produkt mehr drin ist und wo die "Fleisch-"Produkte auch schon fast vegan sind, weil effektiv beispielsweise nur noch ca. 10 g Fleisch in einer Familien-Lasagne drin sind. Im Endeffekt wurden nun die 10 g auch noch raus gelassen. Gesünder wird das Fertiggericht dadurch aber nicht.
Bisher ist mir auch aufgefallen, dass veganer Fleischersatz sich optisch und konsistenzmäßig eher an anderen industriell hergestellten Produkten orientiert. Vegane Würstchen sehen meiner Ansicht nach so ähnlich aus wie Würstchen aus der Fabrik. Auch veganer Käse sieht oft eher aus wie billiger Scheiblettenkäse, und veganer Visch wird anscheinend oft fischstäbchenartig hergestellt. Ansonsten orientiert man sich relativ stark an hackfleischartigen Produkten, wie z.B. Burger-Patties. Das sind alles Dinge, die ich auch im Original eher selten konsumiere.
Wenn ich Fleisch esse, dann darf das ruhig nach richtigem Fleisch aussehen, je nachdem auch mit Haut und Knochen (z.B. Hähnchenschenkel). Fisch mag ich gern als Ganzes oder als Filet, gegrillt. Und meine Lieblingskäsesorten sehen individuell recht unterschiedlich aus, je nachdem, ob es sich um Ziegenkäse, Schafskäse, Cheddar aus England, französischen Streichkäse, österreichischen Klosterkäse oder andere Sorten handelt. Im Gegensatz dazu wirken eben die veganen Ersatzprodukte alle ziemlich standardisiert.
Ich muss dazu sagen, dass ich nicht vegan oder vegetarisch lebe. Ich habe generell allerdings auch kein Problem mit der Lebensweise, aber eben mit dem Verhalten vieler militanten Weltverbesserer. Auch ist dabei ganz oft schon die Diskussion entfacht, wie gesund die vermeidlichen Fleischersatzprodukte auf veganer Basis sind und nach mehreren Stiftung Warentest Urteilen sowie anderen Reportagen kann man da ja getrost lachen, wie ungesund sie eigentlich sind.
Häufig fallen die Speisen durch, weil sie viel zu viele Salze enthalten. Es geht also im Allgemeinen bei der Frage nach der Gesundheit um die vielen Zusatzstoffe, welche dann natürlich auch irgendwann nicht mehr gesund sein können. Das Tierleid ist man damit natürlich umgangen, aber es ist auch nicht geiler für die Umweltbilanz, das Soja aus zig Ländern einfliegen zu lassen, aber das wollen gewisse Personenkreise nicht hören.
Dazu kommt nur mein Unverständnis darüber, dass man vorgibt, gegen das Tierleid agieren zu wollen und viele behaupten ja auch, dass Fleisch ihnen nicht schmeckt. Das ist für mich in erster Instanz vollkommen logisch. Doch dann möchte ich gerne ein Produkt, welches dem Fleisch ähnlich sieht? Das ergibt für mich einfach keinen Sinn. Entweder will ich kein Fleisch von Tieren haben, mag kein Fleisch und mag einfach das Produkt nicht oder aber ich will es nur gesünder ersetzen.
Doch wenn ich dann die Veganer in meiner Umgebung mit ihrem „veganen Hack“ sehe, welches für mich immer ekelhaft aussieht, aber sei es drum, dann bekomme ich nicht selten ein Lachanfall. Auch bei Diskussionen darüber, dass man aber was Gutes tut, geht mir schon der Hut hoch. Ist sicher so, aber wie angemerkt, dass Soja kommt auch nicht von hier, die Avocado ebenso wenig, das Auto fährt immer noch mit Benzin und zu Hause trampelt man auch nicht für den Strom!
Das mal so etwas allgemeiner zu veganem Fleischersatz. Ich habe sie probiert und finde sie widerlich! Ich war wirklich offen und wusste teilweise nicht, was auf dem Teller ist. Meine Freundin wollte einen Selbstversuch starten und hat mir eigentlich auch im Vorfeld nicht gesagt, dass ich veganen Fleischersatz vorgesetzt bekomme. Es war bei allen Dingen mit verbundenen Augen kürzlich dieselbe Reaktion, ekelhaft! Bei einem Produkt war es auch hart an der Grenze zum Würgen.
Sie war natürlich davon überzeugt, dass Fleischkonsum und Fischkonsum dafür verantwortlich sind, dass mir solch gesundes nicht schmeckt. Völliger Blödsinn, hier kommt teilweise 1-2 Wochen nichts fleischartiges oder tierisches auf den Tisch! Es geht um das Produkt, welches halt nicht schmeckt. Vegane „Hanuta“ sind zum Beispiel der absolute Kracher. Die schmecken einfach genial!
In einem anderen Forum habe ich in einem dortigen Thread zum selben Thema inzwischen eingesehen, dass das Diskutieren über veganen Fleischersatz bei etlichen Veganern zu erhöhtem Ärger führt, sobald man den Sinn und die Schmackhaftigkeit der Produkte in Zweifel stellt.
Ich habe die erbitterte Diskussion eine Weile mitverfolgt, inklusive diverser abwertender Kommentare im Sinne von "ich glaube, Fleisch essen macht dumm" und "kümmert euch um euren eigenen Mist" (gerichtet an die Nichtveganer, die veganen Fleischersatz nicht so schmackhaft fanden). Der vegane Fleischersatz wurde recht eindeutig verteidigt, und Kritik schien nicht gern gesehen oder gelesen.
Insgesamt habe ich mich inzwischen aus der dortigen Diskussion ausgeklinkt, zumal mir die oft vorkommende Selbstgerechtigkeit etlicher Veganer zunehmend unangenehm war.
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