Wie gestaltet ihr Freistunden in eurer Schule?

Freistunden, die zwischen zwei Stunden sind und nicht am Anfang oder am Ende des Unterrichts sind, sind oft sehr langweilig, weil man in der Zeit kaum nach hause gehen kann. Diese Freistunden haben wir früher dann in der Schule verbracht und Hausaufgaben gemacht oder einfach nur da gesessen und gequatscht.

Wie gestaltet ihr eure Freistunden? Geht ihr dann nach hause oder bleibt ihr in der Schule? Findet ihr Freistunden auch nervig, so wie wir damals oder habt ihr es auch als Erholung gebraucht? Hat eure Schule vielleicht sogar Angebote für Schüler, die gerade Freistunde haben?

Damals in der Oberstufe habe ich dann immer die Zeit in der Bibliothek verbracht und im Internet für Referate und so weiter recherchiert. Das klappte auch immer ganz gut, weil man ja nicht so weit gehen musste bis dahin. In die Stadt hat es mich nie gereizt, weil die Stadt eben so klein war, dass sie den Namen "Stadt" nicht so wirklich verdient hatte. Viel los war da nie so wirklich.

Im Studium mache ich das mittlerweile anders. Wenn ich mehrere Freistunden habe, dann fahre ich durchaus mal zur Arbeit und leiste meine Stunden ab. Wenn es nur eine einzelne Freistunde ist, dann setze ich mich hin und lerne oder mache Hausaufgaben. Es findet sich immer etwas, was man tun könnte und da ich auf dem gesamten Uni-Gelände W-Lan habe, kann ich auch Sachen nachrecherchieren.

Wir hatten eigentlich in dem Sinn nie eine Freistunde. Meist hieß es, dass es ein Lehrer krank sei und wir dann eine Vertretung bekommen würden. Da haben wir dann meist irgendwas zur Beschäftigung bekommen. Oder ein Lehrer musste zwei gegenüberliegende Klassen beaufsichtigen und die Klassentüren dafür aufgelassen.

Einmal kam gar kein Lehrer und wir haben uns dann in einer Gruppe auf den Weg in die Stadt gemacht. Das hat ordentlich Ärger gegeben, als wir dann wieder da waren. Es war uns nämlich nicht gestattet, dass Geländer der Schule zu verlassen.

Das war damals sehr unterschiedlich. Smartphone oder Internet fielen aus, das gab es noch nicht für Normalsterbliche. Wenn man Unterricht bis 5. oder 6. Stunde hatte und dann Freistunden bis zur 11. Stunde, dann ist eigentlich jeder nach Hause gefahren. Das hat sich dann schon gelohnt.

Als wir noch die ganz alten Oberstufengebäude hatten, haben wir oft eine Miniparty veranstaltet. Da gab es nur zwei Häuser mit je einem Klassenraum, viel Grün und sonst nichts. Wenn da in keinem Raum unterrichtet wurde und das Wetter gut war, dann fuhr jemand sein Auto nah heran und sorgte für Musik.

Eine andere Möglichkeit war der nahe gelegene Fastfood-Tempel. Allerdings sind wir da meist ganz schnell wieder rausgeflogen. Die hatten etwas dagegen, dass wir wetten, welche Gurkenscheibe am längsten an der Decke klebt. Ansonsten Kaffee trinken oder Eis essen fahren oder wir haben die freie Zeit zum Anlass genommen, den Schultag für beendet zu erklären und zum Baggerssee nach Haltern zu fahren. Im Winter hatten unsere Lehrer eindeutig bessere Chancen, nach Freistunden noch Schüler vorzufinden.

Meine Schule hatte eine Bibliothek mit Arbeitsplätzen, die man gut nutzen konnte wenn man Hausaufgaben machen oder lernen wollte, weil es dort immer schön ruhig sein musste. Ansonsten gab es je einen Aufenthaltsraum für die Unter,- Mittel,- und Oberstufe. Da haben wir oft auch Hausaufgaben gemacht oder gelesen, aber es konnte sein, dass sich dort andere Schüler auch unterhalten haben.

Teilweise habe ich in meinen Freistunden auch Arbeit für die Schülerzeitung erledigt oder an Sachen für andere AGs gearbeitet. Und in der Oberstufe konnte uns natürlich niemand mehr verbieten das Gelände zu verlassen, da war McDonalds dann bei uns auch sehr beliebt oder wir haben uns an einem Kiosk ein Eis geholt und sind in den Stadtpark zum abhängen gegangen.

Als in der Oberstufe dann keine Vertretungen mehr kamen, sondern tatsächlich Freistunden, habe ich die Zeit meistens mit meinen Freunden verbracht. Wir saßen dann im Aufenthaltsraum und haben geredet, gelesen oder gegeneinander Karten oder Pokémon gespielt. Wenn noch Hausaufgaben zu erledigen waren, wurden dagegen die gemacht. Wenn nur einer frei hatte und der andere Unterricht, saßen wir auch oft genug mal im fremden Klassenraum und hatten dann quasi eine "Extrastunde" Bio, Deutsch, oder wo auch immer wir dazugekommen sind.

Nervig fand ich nur "geplante" Freistunden, wenn also schon auf dem Stundenplan stand, dass man dann keinen Unterricht hat, sondern eine Freistunde. Das hat einen dann schon immer etwas geärgert, dass es wohl nicht so planbar war, dass man die freien Stunden am Anfang oder Ende hätte haben können. Unterrichtsausfall dagegen wurde immer sehr begrüßt.

Ich gehe schon seit ein paar Jahren nicht mehr zur Schule. Aber in der Realschule sind wir in den Freistunden immer direkt gegenüber in die Eisdiele gegangen oder 50 Meter weiter zum Dönerladen. Bei uns kamen Freistunden leider sehr häufig vor und mindestens wöchentlich. An der Berufsschule sind wir dann immer mit ein paar Leuten in die Stadt gegangen zum Bummeln, auf einen Kaffee oder haben uns einfach in den Schlosspark gesetzt und gequatscht. McDonald's war natürlich auch ab und zu ein beliebtes Anlaufziel. Es gab aber auch einige Freistunden, die wir dann für die Bibliothek nutzen konnten um Gruppen - oder Hausarbeiten fertig zu stellen. Irgendwie waren wir auf jeden Fall immer beschäftigt.

Teilweise ist dann die letzte Stunde auch noch ausgefallen, wenn die vorletzte Stunde eine Freistunde war. Dann sind wir manchmal auch noch in die Stadt gegangen, da die Busse nach der 4. Stunde meistens nicht gefahren sind. Aber prinzipiell bin ich dann doch eher nach Hause gefahren.