Wie genau ist der Blutgruppenschnelltest?

Ich habe vor einigen Tagen gelesen, dass es seit Neustem den sogenannten Blutgruppenschnelltest geben soll, der innerhalb von 30 Sekunden die Blutgruppe anzeigen soll und innerhalb von zwei Minuten sogar auch, ob der Rhesusfaktor positiv oder negativ ist, was ich schon bemerkenswert finde. Denn bei den derzeitigen Verfahren werden meines Wissens ca. zwanzig Minuten benötigt, um das Blut zu analysieren.

Doch kann es nicht auch sein, dass durch die zunehmende Schnelligkeit auch die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass das Ergebnis ungenau oder auch falsch sein kann? Wie genau arbeitet der Blutgruppenschnelltest?

Auch wenn der Test nur Sekunden benötigt, kann das Ergebnis nicht falsch sein. Denn der Test macht sich genau das zunutze, was bei einer falschen Bluttransfusion tödlich wäre: die Antikörper. Man gibt einen Tropfen Blut mittig auf den Testreifen. Das verläuft zu beiden Seiten.

Auf der einen Seite ist auf das Papier eine Barriere mit Antikörpern gegen Blutgruppe A aufgebracht, auf der anderen Seite sind Antikörper gegen Blutgruppe B. Eigentlich könnte man es so schon erkennen, zur Vereinfachung kommt hinter der Barriere aus Antikörpern noch ein Farbstoff.

Kommt das Blut zu den Antikörpern, reagiert Blutgruppe A mit den Antikörpern gegen A. Die roten Blutkörperchen verklumpen und nur das Plasma aktiviert den Farbstoff, der dann hell sichtbar wird. Reagiert das Blut nicht, überwindet es die Antikörper und das Farbfeld wird braun.

Und jetzt kann man einfach ablesen: Reaktion bei A ist Blutgruppe A, Reaktion bei B ist Blutgruppe B. Blutgruppe AB reagiert auf beiden Seiten und Blutgruppe 0 bringt keine Reaktion, beide Seiten werden braun. Die Sicherheit liegt bei 99,9 Prozent. Versager gibt es nur bei sehr seltenen Blutgruppen. Denn das System AB0 ist nur das übergeordnete Hauptsystem, das für Transfusionen genutzt wird. Der Mensch hat mehr Blutgruppen.