Wie geht man mit Kindern um wenn sie nicht die eigenen sind?

vom 30.10.2018, 15:34 Uhr

Meine Freundin ist vor gut einem Jahr mit ihrem kleinen Sohn (mittlerweile 3 Jahre alt) zu mir gezogen. Da Kinder bekanntlich ja schon mal die eine oder andere Phase durchmachen ist denke ich hinlänglich bekannt. Kenne ich ja auch noch von meinen Kindern. Nun fängt der Kleine aber langsam an seine Grenzen aus zu testen. Da er eh einen Dickkopf hat, endet das meist darin, dass er dann irgendwelche Sachen weggenommen bekommt bevor er sie durch die Gegend pfeffern kann. Da kennt er nämlich nix und dann ist es im auch egal ob er etwas aus Stoff oder ein kleines Auto in der Hand hält. Das fliegt dann.

Was mir meine Freundin von Anfang an zu verstehen gegeben hat, ist dass ich genau wie sie vor ihn eine Respektsperson sein soll. Quasi wenn ich zu etwas nein sage, dann zählt das genauso als wenn sie es sagen würde. Was in der Regel auch klappt. Wenn es ganz normale Situationen sind, ist das auch alles überhaupt kein Problem. Wenn dann aber Situationen entstehen in denen er dann rum bockt, ist das ganze dann nicht mehr so einfach für mich.

In mir kommt dann schnell der Gedanke hoch, dass ich die Situation dann noch eher verschlimmern würde wenn ich auch noch meinen Senf dazu gebe oder es kommt der Gedanke auf, dass sie sich auf den Schlips getreten fühlen könnte, wenn ich was sage. Ich weiß dass sie nicht so ist und sie sagt auch selber, dass ich was sagen soll wenn ich der Meinung bin dass es angebracht ist. Für sie ist das das erste Kind und meine Zwei sind 15 und 18 und damit aus solchen möglichen Situationen lange raus. Zumal nur mein Sohn bei mir lebt und meine Tochter bei ihrer Mama.

Es ist halt nicht einfach. In manchen Situationen möchte ich ihr sagen, dass sie besser etwas runterfahren sollte oder in wieder anderen Situationen besser die Zügel etwas anzieht. Aber es ist halt nicht einfach, eben weil es nicht mein eigener Sohn ist. Umgekehrt klappt das übrigens dann eher ganz gut, wenn wir Schwierigkeiten mit meinem Sohn haben, kann sie sowohl mir als auch Ihm sagen, was sie davon hält. Wie seht Ihr das?

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube, dass viele Kinder eine gewisse Abneigung gegen ein neues "Elternteil" haben, auch wenn sie noch jung sind. Das Kind weiß bestimmt, dass du nicht der echte Papa bist und da wäre ich auch vorsichtig. Ich denke, man sollte sich da schon zurückhalten. Vielleicht sollte man erstmal den Fokus darauf legen, dass man das Vertrauen des Kindes gewinnt und dass es einen mag, anstatt dass man an dem Kind als neuer Partner der Mutter herumerzieht.

Die Erziehung würde ich schon der Mutter überlassen und mich da weniger einmischen. Sie war doch sicherlich mit dem Kind auch eine Weile alleine und da hat sie es auch irgendwie geschafft. Und eigentlich mag es keiner, wenn die eigene Erziehung kommentiert wird. Das ist mit deinem Sohn bestimmt etwas anders, weil er in einem Alter ist, in dem man ganz normal mit ihm reden kann und auch Argumente bringen kann, was ja bei einem kleinen Kind nicht geht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Du willst doch Teil ihrer Familie sein oder nicht? Was willst du denn in 10 Jahren machen, ihr immer noch den Vorzug geben, da es ja nicht dein Kind ist? Letztendlich ist es doch ein gutes Alter für dich als Mann an die Seite der Mutter zu treten. Du lernst ihn jung kennen, er dich auch und ihr könnt zusammenwachsen.

Was ich damit sagen will ist, dass du den Schneid haben solltest nicht nur zu der Mutter, sondern auch zu dem Kind zu stehen. Mit 3 Jahren ist die Trotzphase doch noch ganz groß dabei und da kann man gar nicht sagen, dass du daran Schuld bist oder das in irgendeiner Weise beeinflusst.

Wenn du merkst, dass sie zu aufbrausend wird, dann sag ihr das. Nehme sie dann doch einfach ein bisschen aus der Situation heraus, entlaste sie. Sie sollte nun nicht mit den Problemen mit dem Kind alleine dastehen. Ihr seid ein Paar mit allen Konsequenzen und wenn ihr zusammen Alltag haben wollt, dann solltest du dem Kind auch ein Vaterersatz sein. Biologisch gesehen hat er einen Vater, aber nicht nur die Biologie macht einen guten Vater, sondern auch Taten im Alltag und da kannst du dann beweisen, was du mit 2 Kindern weißt. Sie weiß auch nicht alles, darüber kann man in einer ruhigen Minute reden, "normale" Eltern machen das ja auch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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