Wie geht man als Kind mit Empty-Nesters um?
Unter dem Empty-Nest-Syndrom bezeichnet man den Zustand der Eltern, wenn die Kinder aus dem Haus und damit selbstständig sind und die Eltern nicht mehr so gebraucht werden, wie das noch in der Kindheit der Fall war.
Eltern mit diesem Syndrom haben oftmals das Problem, dass sie sich gebraucht fühlen wollen und sich nutzlos fühlen, weil sie nicht mehr für das Kind sorgen können. Auch wird sehr viel geklammert und man erkundigt sich ständig beim Nachwuchs, ob alles in Ordnung ist.
Aber wie geht man mit solchen Eltern um, gerade wenn es die eigenen Eltern sind? Gibt es eine Art Patentrezept, wie man mit Empty-Nesters umgeht ohne dass das Geklammere noch schlimmer wird?
Ich denke, dass man mit solchen Eltern reden sollte und ihnen vielleicht ein Hobby verschaffen sollte, wo sie ihr Helfersyndrom ausleben können, beispielsweise bei ehrenamtlicher Hilfe oder so. Man kann da sicherlich wenig machen, aber vielleicht kann man ihnen ja einreden, dass andere Menschen die Hilfe dringender brauchen und dann fühlen die Eltern sich auch wieder besser.
Wenn die Eltern noch keine Hilfe im Alltag brauchen, weil sie allmählich alt und gebrechlich werden, sehe ich nicht, was es da "umzugehen" gibt. Im Schnitt ist man doch Pi mal Daumen um die 50, wenn die Kinder ausziehen, und selbst die "Spätberufenen" unter den Eltern sollten noch nicht mal das Rentenalter erreicht haben, wenn der Nachwuchs zum Studieren in die Großstadt zieht oder nach der Lehre keinen Bock mehr auf das Kinderzimmer unterm Dach hat.
Schließlich setzt man keine Kinder in die Welt, damit die einem später die Zeit vertreiben, wenn man nach 20 plus Jahren unablässiger Bespaßung feststellt, dass die eigene Persönlichkeit, Hobbys, Vorlieben und Pläne völlig verschüttgegangen sind und dass man jetzt im viel zu großen Einfamilienhaus mit so einem langweiligen Typen festsitzt, dem es genauso geht.
Wenn man als erwachsenes Kind also tatsächlich selbstständig und "aus dem Haus" ist und nicht regelmäßig bei Mama und Papa einfällt, um sich die Wäsche machen zu lassen, gibt es ja eigentlich nichts zu "klammern". In dem Alter sollte man noch lernfähig genug sein, um zu merken, dass Sohnemann oder Töchterlein jedes mal einen Tag länger nicht anrufen, wenn man ihnen vorjammert, dass sie sich doch mal wieder melden sollen. Und wenn man sich auch noch nach dem Auszug die Vorzüge des heimatlichen Küchentisches gefallen lassen möchte, muss man eben auch die Eigenheiten der Altvorderen akzeptieren. Oder seine Socken selber waschen.
Ramones hat geschrieben: und ihnen vielleicht ein Hobby verschaffen sollte
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Es ist immer eine Umstellung, wenn plötzlich keiner mehr zu Hause ist. Aber im Normalfall fangen die Kinder doch schon früher an, sich abzunabeln und leben ihr eigenes Leben. Ich habe mich manchmal auch dabei ertappt, dass ich mir wünschte, dass mein jüngster Sohn, der weit weg wohnt wieder in meine Stadt zieht oder er sich wenigstens öfters meldet. Aber ich bin so realistisch, dass ich weiß, das so was unrealistisch ist. Ich muss mich doch nur in meine eigene Jugend zurück erinnern.
Es gibt wahrscheinlich krankhafte Auswüchse dieses leeren Nestsyndroms. In solchen Fällen sollten die Kinder klare Grenzen aufzeigen, dass sie zum Beispiel nicht stündlich angerufen werden wollen, oder dass der Urlaub mit dem Partner verbracht wird, ohne die Mutter.
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