Wie gebt ihr euren Kindern das Gefühl, wichtig zu sein?

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, wie man seinen Kindern zeigen kann, dass sie wichtig sind und geliebt werden. Natürlich kann man das einfach durch Zuneigung zeigen. Allerdings soll es in dieser Hinsicht auch hilfreich sein, beim gemeinsamen Essen Tageszeitung und Smartphone wegzulegen und sich voll und ganz auf das Kind zu konzentrieren und es auch einfach erzählen zu lassen.

Außerdem sollte man auch kleine Kinder in wichtige Familienentscheidungen einbeziehen und sich ihre Meinung zu verschiedenen Themen zumindest einmal anhören. Wie gebt ihr euren Kindern das Gefühl, wichtig zu sein? Macht ihr euch Gedanken über das Thema oder läuft das bei euch mehr oder weniger automatisch ab?

Ich mache mir da keine großen Gedanken darum, wenn ich ehrlich bin. Ich bin immer für meine Kinder da, frage nach, wenn mein Sohn mies gelaunt aus dem Kindergarten kommt, nehme beide immer in den Arm. Beim Einkaufen frage ich meinen Sohn schon mal was er haben will und meine Tochter frage ich dann auch schon mal, wenn ich etwas in der Hand habe, ob sie das auch will, aber das finde ich normal. Ich bin immer für meine Kinder da, wenn sie mich brauchen und ich glaube das wissen sie auch, denn sie kommen zu mir.

Außerdem sage ich auch, dass sie wichtig sind, dass ich sie lieb habe und egal was passiert, dass sie alles schaffen können. So hat mein Sohn immer wieder mal Probleme sich auszudrücken, ihm fällt das mit dem Reden einfach nicht so leicht. Da bin ich dann nicht genervt, auch wenn es manchmal unpassend ist und man es gerne schneller haben will, sondern sage ihm, dass er durchatmen soll und es langsam versuchen soll, was dann auch klappt. Das sind so Kleinigkeiten, die glaube ich gut zeigen, dass sie mir wichtig sind.

Wieder mal nur Beobachtungen aus dritter Hand, aber ich habe bei den Eltern in meinem Umfeld eher den Eindruck, dass die Kinder schon von klein auf sehr genau wissen, wie "wichtig" sie sind und dass es umgekehrt manchmal eher sinnvoll wäre, ihnen zu vermitteln, dass andere Leute, ja sogar ihre Eltern auch "wichtig" sind. Sprich, im Regelfall hat der Nachwuchs die Hosen an und die Eltern machen sich permanent Sorgen, ob sie auch ja genügend betreuen, bespaßen, fördern, päppeln und pädagogisch einwirken.

Dass die unmittelbaren Bedürfnisse von Babys und ganz kleinen Kindern auch unmittelbar zu erfüllen sind, weil sich ein Säugling eben kein Fläschchen machen oder die Jacke ausziehen kann, finde ich unmittelbar einleuchtend.

Aber es erscheint mir im Sinne der Heranzucht sozialverträglicher Mitglieder der Gesellschaft empfehlenswert, mit zunehmendem Alter des Nachwuchses die "Zentrum des Universums mehrerer erwachsener Menschen"-Nummer allmählich zurückzufahren. Es gibt ja immer noch einen Mittelweg zwischen: alles fallen lassen, weil der Zehnjährige exakt jetzt ein Käsebrot braucht. Ohne Rinde! und "Halt die Klappe Kevin, Mama muss am Smartphone daddeln!"

Ich stelle es mir schon schwierig vor, die Balance zwischen der "Wichtigkeit" der allmählich heranwachsenden Kinder und der Wünsche und Bedürfnisse ihrer Umwelt, auch der Erwachsenen, herzustellen, aber es hat ja nie jemand behauptet, Elternsein sei ein total einfacher Job, bei dem man nur jahrelang hinter fordernden Nervtröten herräumen muss.