Wie gebrauchte Wasserenthärtungsanlage pflegen?
X zieht demnächst in ein Haus um, in dem eine Wasserenthärtungsanlage installiert sein soll. Die Wasserenthärtungsanlage wird vom Vormieter so übernommen, der Vermieter sieht sich nicht dafür zuständig, da etwas zu warten oder dergleichen.
Zwischen dem Auszug vom Vormieter und dem Einzug vom jetzigen Mieter hat einen Monat niemand Wasser gezapft. Das heißt, dass in der Anlage das Wasser auch stand und es keinen Durchfluss gab. Das sind vermutlich jetzt nicht die richtigen Fachausdrücke. Aber ich hoffe, es ist klar, was gemeint ist. Ansonsten fragt bitte nach.
Durch den Stillstand vermutet X, dass das Wassersystem verkeimt sein könnte und das Trinken aus der Leitung jetzt gefährlich sein könnte. Ist das so, oder ist diese Angst übertrieben? Reicht es, wenn man gründlich Wasser durch alle Rohre und damit durch die Enthärtungsanlage laufen lässt?
Oder muss da irgendwie gereinigt oder desinfiziert werden und wenn ja, wie macht man das? Bekommt man das als Laie selbst geregelt, und welche Mittel benötigt man da? Wie läuft so eine Wartung ab? Oder muss man sich dafür einen Installateur oder sonstigen Profi bestellen?
Ich finde den Zeitraum von knapp einem Monat ziemlich kurz und kann mir nicht vorstellen, dass da eine besondere Desinfektion überhaupt notwendig ist. Man könnte natürlich eine Wasserprobe einschicken und analysieren lassen im örtlichen Trinkwasserlabor um Gewissheit zu haben. Ansonsten kann man immer noch eine thermische Desinfektion durchführen um das eigene Gewissen zu beruhigen.
Man muss zwei Dinge unterscheiden: Die Verkeimung in den Rohren selbst, insbesondere die Legionellengefahr in Warmwassersystemen. Bei uns wird das mindestens alle zwei Jahre von einem vereidigten Institut nachgeprüft. Die Kosten werden auf alle Mieter umgelegt.
Zum zweiten die Ionen-Austauscher als Keimfänger. Die Entkalkungsanlage muss so oder so in mehr oder weniger großen Abständen eine neue "Salzpatrone" bekommen. Der Austausch erfolgt vom Installateur. Die Wasserqualität ist nicht überall gleich, deswegen den Fachkundigen diese Arbeiten machen lassen.
Trinkwasser braucht Mineralien, wird da zuviel ausgetauscht, hat das unter Umständen größere gesundheitliche Konsequenzen. Die Rohre selbst können auch sogenannte Elementbildung hervorrufen. Das ist dann meistens die braungefärbte Brühe, die aus dem Wasserhahn läuft.
Das sind eigentlich keine Keime, sondern eher so etwas wie Elektrolyt, in Lösung gegangenes Metall. Besonders wenn Kupfer- und Eisenrohre an Messingarmaturen enden, kann man so etwas oft bemerken. Bleirohre sind heute verboten bei Trinkwasserleitungen.
Übrigens wird bei der Kontrolle der Wasserqualität 10 Minuten lang das Wasser vorher "plören" gelassen. Erst dann wird die Probe gezogen. Das heißt, ist das Wasser nach 10 Minuten Laufenlassen immer noch braun, dann ist das Leitungssystem ein Fall für die professionelle "Entkalkung" mit Salzsäure etc.
Bei einmonatigen Stillstand würde ich eben das Wasser an verschiedenen Zapfstellen 10 Minuten lang laufen lassen.
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