Wie funktioniert unechtes Zwischengas und was bewirkt es?

Da ich die Gänge bei Kälte nur mit einem speziellen Schaltverfahren einlegen kann, habe ich nun online etwas dazu recherchiert. Zu meiner Überraschung ist das Thema durchaus bekannt und man bezeichnet das wohl als sogenanntes unechtes Zwischengas.

Es ist wohl so, wie ich gelesen habe, dass man das normalerweise eher bei Rennautos macht. Weil die mitunter scharf abbremsen, dann kann es sein, dass die Räder blockieren, weil das Schleppmoment so groß ist. Darum scheint es so zu sein, dass die Rennfahrer während des scharfen Abbremsens herunter schalten und dann mit dem rechten Fuß kurz das Gaspedal antippen, um das Blockieren der Räder zu vermeiden.

Bei zivilen Autos dürfte das normalerweise nicht zu erwarten sein, dass da Räder blockieren. Es gibt wohl Autofahrer, die da für den normalen Straßenverkehr eine abgewandelte Variante einsetzen, nämlich Kupplung getreten lassen und kurz Gas geben.

Man bezeichnet das als unechtes Zwischengas, weil man im Gegensatz zum echten Zwischengas nicht den Fuß von der Kupplung nimmt, also während des Gasgebens nicht auskuppelt. Ich persönlich habe für mich herausgefunden, dass das unechte Zwischengas dazu beiträgt, auch bei sehr ausgeprägter Kälte noch die Gänge reinzubekommen.

Was passiert denn, wenn man das unechte Zwischengas gibt? Irgendeinen Effekt muss es ja haben. Ich dachte nur immer, dass beim Treten der Kupplung das Gasgeben gar keinen Sinn macht. Scheint aber nicht so zu sein oder?

Wenn sich meine Schaltung bei welchem Wetter auch immer nicht schalten lässt oder nicht einwandfrei schalten lässt, dann würde ich eine Werkstatt aufsuchen. Denn das könnte ein Sicherheitsrisiko sein. Entweder lässt man sich dann die Schaltung reparieren. Oder man lässt sich erklären, wenn das nicht nötig ist, ob das Zwischengas oder das unechte Zwischengas überhaupt sinnvoll ist. Es kann ja auch sein, dass es zum Beispiel Verschleiß fördert.

Auf jeden Fall bewirkt es, dass man mehr Sprit verbraucht, wenn man den Motor hochjagt. Ob es rein mechanisch etwas bewirken kann, was sinnvoll ist, weiß ich nicht. Oft bürgern sich ja sonderbare Verhaltensweise und Patentrezepte ein, die eigentlich rein gar nichts bewirken, außer das Gefühl, etwas getan zu haben. Man denke zum Beispiel an das Reiben der Münzen vor dem Einwurf in den Automaten. Ich vermute, dass das unechte Zwischengas in eine ähnliche Kategorie gehören könnte.

[Gio]

Mir ist es heute wieder aufgefallen. Da bekam ich auch manche Gänge nicht rein und es klappte eben nur mit dem unechten Zwischengas, sodass es sich dann gut schaltete. Ich denke nicht, dass ich mit den Widerstand beim Schalten einbilde, der ist schon da. In der Werkstatt war ich auch schon mal, da war das Problem dann aber weg. Ich habe den Eindruck, es hänge vom Wetter ab und betrifft Tage mit starker Kälte oder Nieselwetter. Es wird wohl generell am alten Getriebe liegen, was sich dann bei kaltem Wetter oder Nässe bemerkbar macht.

Ein Sicherheitsrisiko sehe ich nun nicht da drin, weil ich ja mit den Tricks schalten kann und voran komme. Ich muss beispielsweise, wenn ich an eine Ampel komme, dann, wenn der Wagen noch leicht rollt, den ersten gang einlegen. Wenn er schon steht, geht es nicht so einfach. Im Stand geht er nur rein, wenn ich den Schaltknüppel erst nach rechts bewege, dann kurz Gas gebe, dann den zweiten Gang einlege und dann gleich in den ersten und alle anderen Gänge gehen mit unechtem Zwischengas.

Irgendwann wird das Auto mal ein neues Getriebe brauchen, aber so lange das Schalten mit den Tricks noch geht, lasse ich das so. Wenn das Getriebe ohnehin verschlissen ist, kann ich es ja auch komplett hinärmeln. Bin jetzt nicht scharf drauf, den kostenintensiven Getriebewechsel eher als nötig zu machen.