Wie funktioniert die Berechnung nach der OECD-Methode?

vom 07.02.2018, 09:20 Uhr

Ich habe kürzlich von einer Studie der Bertelsmann-Stiftung gelesen, wonach Familien stärker armutsgefährdet sein sollen als bisher angenommen. Das führt zu starker Kritik an der bisherigen Berechnungsart mit der verbreiteten OECD-Methode. Diese Methode soll arme Haushalte systematisch reicher rechnen als die Methode der Bertelsmann-Stiftung.

Aber aus welchen Komponenten setzt sich die OECD-Methode zusammen und wie wird sie berechnet? Für wie zuverlässig haltet ihr diese Berechnungsart und seid ihr der Ansicht, dass diese beibehalten werden sollte oder wird es Zeit für eine bessere Berechnungsart?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die Berechnung funktioniert immer ziemlich gleich. Der Haken, der zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen kann, ist die jeweils der Berechnung zu Grunde gelegte Äquivalenzskala. Das Prinzip ist eigentlich ziemlich einfach zu durchschauen.

Ein Single braucht eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und Ausstattung für die Wohnung und meinetwegen ein Auto. Wird der Single zum Paar, wird das Leben nicht doppelt so teuer. Denn es reicht weiter eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und eine Wohnungsausstattung. Klar, Lebensmittel, Stromverbrauch, Kleidung und so etwas wird mehr. Aber es verdoppelt sich halt nicht. Bei Kindern ist es auch so.

Deshalb rechnen Armutsforscher nicht, Einkommen geteilt durch Familienangehörige, sondern sie nutzen eine Äquivalenzskala. Die OECD rechnet so: Der Hauptverdiener zählt mit dem Faktor 1,0. Alle Familienmitglieder über 14 Jahre zählen mit 0,5 und jüngere gerade einmal 0,3. Das ist gerade bei Alleinerziehenden zu knapp und bildet nicht die tatsächlichen Lebenshaltungskosten ab.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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