Wie füllt man den perfekten Victoria Sponge Cake?
Als passionierte Bäckerin, Liebhaberin von Großbritannien allgemein und zudem auch große Freundin einer gepflegten "Afternoon Tea Time" mit einer Tasse Tee oder Kaffee und einem süßen Nachmittagssnack hatte ich demnächst einmal vor, mich an einem englischen Nationalkuchen - nämlich dem Victoria Sponge Sandwich - zu versuchen. Im Internet habe ich schon häufiger davon gelesen und köstlich aussehende Bilder gesehen, und da die Zubereitung nicht übermäßig schwierig und kostenintensiv erscheint, reizt mich das Rezept sehr.
Nun habe ich allerdings das Problem, dass ich verschiedenste Rezeptvorschläge mit kleineren Abweichungen finde und mich nicht so recht entscheiden kann, an welche Empfehlung ich mich halten soll. Was die Biskuitböden angeht, so ist die Sache klar und es gibt wenig Spielraum oder Diskussionsbedarf - aber des Pudels Kern steckt nun mal in der Füllung, und da existieren ganz unterschiedliche Ansichten und Präferenzen sowie Behauptungen, was denn nun tatsächlich authentisch und "very British" ist.
Das fängt schon bei der Wahl der Marmelade an. Ein Teil der Rezepte spricht von Himbeer-, ein anderer Teil von Erdbeermarmelade als der richtigen Füllung. Da ich beide mag, bin ich prinzipiell flexibel, wobei es geschmacklich natürlich schon einen Unterschied macht, da Himbeeren etwas säuerlicher als Erdbeeren schmecken. Ich habe außerdem kürzlich selber Erdbeermarmelade gekocht und hatte eigentlich vor, diese zu verwenden, sodass ich notfalls auch vom Urrezept abweichen würde.
Dann ist da aber noch die Frage nach der Creme. Einige Rezepte empfehlen Buttercreme, andere Crème double oder Mascarpone, und wieder andere sprechen von der berühmten "Clotted cream", die man sonst traditionell zu Scones genießt. Teilweise wird auch einfach geschlagene Sahne oder eine Sahne-Quark-Mischung verwendet. Aufgrund der Häufigkeit der Nennung geht meine Tendenz momentan zur Buttercreme, aber ich frage mich, ob das ganze dadurch nicht zu fettig und mächtig würde und ob es gerade jetzt in der warmen Jahreszeit vielleicht empfehlenswerter wäre, eine leichtere Variante zu wählen. Allerdings will ich das königliche Rezept auch nicht verunstalten und eigentlich den echten und originalgetreuen Geschmack kennenlernen.
Nun wende ich mich also an alle, die diesen Kuchen vielleicht kennen, schon einmal in England zur "Tea Time" gegessen oder auch nachgebacken haben. Welche Erfahrungen habt ihr mit den Füllungen gemacht? Was gilt als das Original und wird im Heimatland am ehesten zubereitet, und was schmeckt euch persönlich am besten? Würdet ihr Erdbeer- oder Himbeerfüllung bevorzugen? Und hat die Entscheidung bezüglich der Fruchtkomponente vielleicht auch einen Einfluss darauf, welche Creme am besten passt?
Ganz traditionell ist die Konfitüre aus Erdbeeren und es gibt nicht zwingend eine Cremeschicht. Wenn man eine Schicht Creme wünscht, dann ist die ganz klassische Variante Sahne. Aber eigentlich reicht irgendeine rote Konfitüre zwischen beide Kuchen, die mit der Unterseite nach oben angeordnet werden, und dann etwas Puderzucker.
Du musst überlegen, aus welcher Zeit dieser Alltagskuchen stammt. Es ist ein einfacher Eischwerteig, den man problemlos größer oder kleiner backen kann. Dazu etwas Konfitüre und Puderzucker, das schmeckt sehr gut, aber es ist sehr süß. Und der Kuchen hält in einer Dose fast eine Woche.
Wenn es aufwendiger und teurer werden durfte, dann nahm man schlicht geschlagene Sahne. Die Küchen der großen Häuser haben das schließlich erst mit Konfitüre und Sahne vorbereitet, wenn es direkt zu den Herrschaften gebracht worden ist. So lange hält die Sahne.
Und weil der Kuchen so uralt ist, gibt es unzählige Vatianten. Ich habe den schon aus den verschiedensten Teigsorten und mit ganz verschiedenen Füllungen serviert bekommen. Das kommt, ähnlich wie bei Kartoffelsalat, ganz auf die Familie an. Konfitüre und Clotted Cream geht auch und schmeckt.
Wir bevorzugen den klassischen Teig, Konfitüre aus Erdbeeren oder Kirschen oder Holunder- oder Brombeergelee, weil säuerlich und herb auch gut passt. Und dazu keine Creme, etwas Puderzucker genügt. Und der Kuchen landet in der Dose, weil auch bei nur 20 Zentimeter Durchmmesser und 100 Gramm Mehl ein Ministück reicht.
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