Wie fühlt sich für euch eine Depression an?

vom 29.05.2020, 09:51 Uhr

Jeder von uns ist mal traurig, fühlt sich mutlos oder schwach, man hat keine Lust zum Aufstehen, das Essen schmeckt nicht und jede Kleinigkeit wird zur Herausforderung. Gerade jetzt in der Corona Zeit kommen solche Symptome bei vielen vor und das geht einem alles auf die Nerven, man ist mit seinen sozialen Kontakten sehr eingeschränkt, da hilft auch kein stundenlanges telefonieren, Fernsehen, Putzen, usw.

Manchmal denke ich schon, bist du depressiv oder hast du nicht mehr alle auf dem Sender. Ich bin immer froh, wenn die Sonne morgens scheint, da habe ich auch Lust irgendwas zu machen und gehe auch viel raus. Ist das Wetter schlecht, bin ich fast wie gelähmt und habe zu nichts Lust. Geht es euch auch so und hat das was mit einer Depression zu tun?

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» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich denke mal nicht, dass das was mit einer Depression zu tun hat. Ich hatte selber noch keine, zumindest nicht das ich wüsste, aber ich habe mindestens 2 Fälle in meinem direkten Umfeld. Zum einen ist mein Onkel in Zusammenhang mit einem Burn-Out auch an einer Depression erkrankt. Ich hatte sowas bis Dato auch immer für eine Art Volkskrankheit gehalten, wie man so schön sagt. Aber dadurch, dass mein Onkel und ich einen sehr guten Draht zueinander haben, hat er mir einiges erzählt. Nicht mehr schlafen können ohne Medikamente, absolute Antriebslosigkeit oder einfach mal losheulen zu können, ohne eigentlich wirklich zu wissen warum.

Auch mein Sohn durfte sich mit einer Depression herumschlagen, da war es ähnlich und zusätzlich kamen dann noch Panik-Attacken und selbstzerstörerische Gedanken dazu. Natürlich gibt es auch wesentlich sanftere Formen eine Depression, das kann durchaus sein, soweit ich weiß, ist es auch nicht immer gleich und kann dann auch phasenweise sein, mit anderen Worten, mal besser mal schlechter.

Ich denke, dass deine Reaktionen, grade jetzt in dieser Krise, recht normal sind. Man ist mehr oder weniger abgeschottet, kann nicht mehr wirklich viel machen und ist dann auch auf sich allein gestellt. Mir ist auch der Sport sehr wichtig, was bei meiner Sportart aber eigentlich nur sehr bedingt allein funktioniert. Man merkt an jeder Ecke, dass eben gewisse Dinge fehlen und die lassen das Nervenkostüm immer dünner werden. Auch das merke ich an mir selbst. Es gibt Tage, da kann mich jede Kleinigkeit aus der Fassung bringen, da geht einem dann echt alles auf den Keks und an anderen Tagen eben nicht.

Was mir aber ganz klar aufgefallen ist, dass eben seit der Corona-Krise, diese schlechteren Tage eben schon häufiger auftreten, ganz besonders dann, wenn von Außen eben noch irgendwelche negativen Einflüsse mit einspielen. Ich halte das bei mir zumindest nicht für eine Depression, dafür bin ich dann noch viel zu positiv eingestellt. Auch ich bekomme dann bei gutem Wetter gleich den Drang etwas unternehmen zu müssen oder eben irgendwas zu machen. Das ist bei Menschen mit einer Depression meist eher nicht der Fall. Aber davon mal abgesehen, merkt man es meist eh erst dann, wenn es schon zu spät ist, so war es zumindest bei meinem Onkel.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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