Wie findet ihr offene Enden bei Büchern?

vom 02.09.2015, 13:05 Uhr

Ich persönlich mag es sowieso nicht, Bücher zu lesen und lese nur, wenn ich es von der Schule aus machen muss. Die Höchststrafe ist es dann jedoch, wenn die Geschichte ein offenes Ende hat! Wenn ich zum Schluss des Buches nicht erfahre, wie die Geschichte ausgeht, war das ganze Buch für mich unnötig.

Meine Lehrerin meint, dass offene Enden etwas schönes sind, da man so das Ende selbst erfinden kann und es so gestaltet, wie es einem gefällt. Ich will mir aber kein Ende bauen. Wenn ich ein Buch lese, will ich auch ein Ende haben. Falls ich einmal kreativ sein will, kann ich auch eine ganze Geschichte erfinden und nicht nur ein Ende, dann erspare ich mir wenigstens das Lesen davor.

Eine Geschichte mit offenem Ende ist für mich wie ein Haus ohne Dach. Natürlich kann ich mir ein Dach bauen, das mir gefällt, aber ich könnte mir dann auch gleich ein ganzes Haus bauen, welches mir zusagt. So gefällt es mir ganz und ich muss vorher kein halbes Haus kaufen!

So, meine Meinung kennt ihr jetzt. :lol: Wie findet ihr Geschichten mit offenen Enden? Denkt ihr so wie ich, oder gefällt es euch, eure Enden, welche euch gefallen, erfinden zu können?

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» Krisibub » Beiträge: 518 » Talkpoints: 2,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, dass offene Enden etwas sehr Ansprechendes und Anregendes haben können. Das hängt für mich aber von der Qualität des Textes ab, der vor diesem offenen Ende steht.

Ist ein Text schlampig dahin geschnulzt und führt lustlos an ein offenes Ende, dann langweilt und nervt mich das nur. Sind aber Text, Personen und Handlung gut ausgearbeitet und der Stoff dicht erzählt, dann finde ich ein offenes Ende spannend. In diesem Fall hat meine Fantasie nämlich genügend Grundstoff, um weiterzuspinnen und verschiedene Enden auszudenken.

Anregend ist es in solchen Fällen auch, wenn mehrere Leute das gleiche Buch gelesen haben und man anschließend über das offene Ende und die Möglichkeiten desselben diskutieren kann.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ehrlich gesagt kann ich mich nicht so recht mit offenen Enden bei Büchern anfreunden. Es stimmt schon, dass der Fantasie so keine Grenzen gesetzt sind, wobei es mich nervt, nicht zu wissen, wie ein Buch ausgeht. Wenn ich ein Buch anfange, dann bin ich neugierig auf die Geschichte und bin dann voller Spannung, weil ich wissen möchte, wie sie ausgeht. Wenn ich dann merke, dass das Ende offen ist, ist meine Enttäuschung groß. Man kann sich zwar selbst ein Ende überlegen, wird aber nie wissen, ob es quasi stimmt, auch wenn es nur eine Geschichte ist.

Offene Enden finde ich nur dann legitim, wenn es sich um eine Buchreihe handelt und man dann im nächsten Band erfährt, wie es weiter geht. In so einem Fall sind offene Enden sogar sehr sinnvoll, da man natürlich den Leser so dazu bringt, sich auch noch die weiteren Bände zu kaufen. Auf diese Weise bringt man den Leser viel eher zum Kauf, da er ja unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. So freut man sich dann auch besonders auf den nächsten Teil und kann es kaum erwarten, ihn in den Händen zu halten.

Bei Romanen, von denen es keine weiteren Bände gibt, man ich offene Enden nicht und bevorzuge es, zu wissen, wie ein Buch ausgeht. Ich kann mir dann ja trotzdem ausmalen, wie die Geschichte weiter gehen mag, bin aber befriedigt. Bei komplett offenen Enden bin ich eher genervt und frage mich dann auch, ob dem Autor denn kein gutes Ende eingefallen ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt darauf an, wie das Buch geschrieben ist. Ich habe gerade einen Thriller gelesen, da dachte man eigentlich, dass der Fall gelöst sei weil auch nur noch so wenige Seiten übrig waren und auf den letzten zwei Seiten ging die Handlung dann noch mal in eine andere Richtung - das, was man auf Englisch als "plot twist" bezeichnet - was die ganze Lösung in Frage gestellt hat.

Ich war von diesem offenen Ende begeistert, obwohl man im Endeffekt nun natürlich nicht weiß, was da tatsächlich passiert ist, aber es passt eben total gut zum Roman und zu der verstrickten Handlung. Und vor allem erweckte das Ende eben auch nicht den Eindruck, dass dem Autoren nichts mehr eingefallen ist, denn dann hätte er die letzten beiden Seite ja nicht schreiben müssen und es einfach bei der vermeintlichen Aufklärung des Falls belassen können.

Aber es gibt auch schlechte Beispiele, bei denen ich schon am Ende dachte "keine Lust mehr gehabt?".

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Für mich kommt es auch auf das Buch selber an und ich kann hier keine allgemeingültige Aussage für mich selber treffen. Bei manchen Büchern finde ich es auf jeden Fall ganz schön, wenn das Ende offen ist und man selber noch ein wenig länger über das Geschehen nachdenkt und sich dann vielleicht auch noch überlegt, wie es dann am Ende ausgehen könnte. Aber manchmal nervt mich ein offenes Ende auch, weil ich wissen möchte, wie es ausgeht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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