Wie finden schüchterne Menschen am Besten einen Partner?

Manche Menschen sind sehr kontaktfreudig und haben überhaupt kein Problem auf andere Menschen zu zugehen und diese anzusprechen. Auch erste Telefonate und Treffen nach Kontakten über Single-Apps oder Internetplattformen sind überhaupt kein Problem. Manche freuen sich ja regelrecht auf die ersten Treffen und gehen da ganz locker und entspannt ran.

Andere Menschen, wie meine Kollegin, sind allerdings vom Typ her etwas schüchtern und ein Treffen ist eine große Überwindung. Sie macht sich zum Beispiel Gedanken darüber was sie mit der anderen Person überhaupt sprechen soll und wie sie ein Treffen beendet wenn es nicht passt. Speed-Dating wäre zum Beispiel etwas was sie als "Horrorvorstellung" bezeichnet. Spontane Flirts der Disco / Bar etc. kann sie sich auch überhaupt nicht vorstellen. Wenn jemand mit ihr offensichtlich Augenkontakt aufnimmt dann schaut sie instinktiv schnell weg.

Was ist eurer Meinung nach die beste Form für schüchterne bzw. introvertierte Menschen einen passenden Partner zu finden? Muss man seine Schüchternheit überspielen/überwinden um überhaupt eine Chance auf eine Beziehung zu haben?

Schüchtern sein ist ja etwas, was nicht unbedingt weggeht nur weil man in einer Beziehung ist, daher sollte man damit offen umgehen. Dennoch muss man es auch einfach probieren. Bei einem Date macht es doch Sinn von Dingen zu erzählen, die man mag, einfach auch mal Fragen stellen. Das ist alles Sache von Übung. Wenn man mehr redet, mehr Dates hat, dann fällt einem das sicherlich auch leichter und die Wahrscheinlichkeit gleich bei einem Date den Traummann zu finden ist schon wirklich gering.

Ich würde es versuchen, in dem man immer wieder mit Männern versucht ins Gespräch zu kommen. Statt wegzusehen sollte man sich dazu bringen hinzusehen und wenn man mit Freunden unterwegs ist, kann man durchaus sagen, dass man jemanden gut findet und vielleicht können die Freunde einen dann bestärken, den lächelnden Mann mit einer Handbewegung zum Tisch einladen oder wo man auch immer gerade ist.

Ich denke immer, dass es auf die Stärke der Schüchternheit ankommt. Denn es gibt ja leicht schüchterne Menschen, mittelstark schüchterne Menschen und geradezu extrem stark schüchterne Menschen. Das kann dann wiederum wirklich erschwert werden, sodass man schon achten muss, wer wie schüchtern ist, damit auch alles noch in geregelten Bahnen abläuft.

Es gibt ja Menschen, die sind nur schüchtern, wenn es darum geht, einfach mal jemanden in der Discothek anzusprechen. Andere sind so schüchtern, dass sie kein einziges Wort herausbekommen, aber am Telefon und per Facebook etc. wieder mutiger werden. So kann man sich dann natürlich helfen. Vielleicht hilft das vielen im Vorfeld, um eine gewisse Schüchternheit herauszunehmen und dann die Situation aufzulockern.

Es ist aber, so denke ich mir oder sehe ich es anhand einer Person in meinem Umkreis, schwer. Denn sie ist sehr schüchtern. So schüchtern, dass sie auch nicht auf Fragen antwortet, wo der Weg zur nächsten Apotheke ist. Sie geht nämlich weiter, weil sie selbst da den Kontakt vermeidet. Online geht es besser, aber bei ihr ist das auch generell Fremden gegenüber besonders extrem.

In einen neuen Bekanntenkreis einführen? Dauert. Die ersten Male muss man ihr förmlich alles aus der Nase ziehen, die Gespräche geradezu aufdrücken und erst dann geht es primär weiter. Das ist gar nicht so leicht und daran merkt man auch, wie schwer es bei extremen Beispielen an Schüchternheit ist, sich dann auch irgendwie überhaupt im Alltag manchmal zu äußern.

Bei ganz extremen Fällen vermute ich sogar häufig eine soziale Eingeschränktheit. Ist aber nur an dem Beispiel von mir zu erklären. Denn da muss doch irgendwie schon eine soziale Phobie mitspielen.

Es gibt viele Menschen, die zu schüchtern sind, um jemandem im realen Leben anzusprechen, zu flirten oder überhaupt zu erkennen, dass jemand ernsthaftes Interesse hat. Ich denke, dass da verschiedene Dating-Seiten und Apps nicht schlecht sind. Immerhin schreibt man da zunächst nur, was den meisten leichter fallen dürfte.

Beim Schreiben kann man sich eben durch den Kopf gehen lassen, was man antworten und muss nicht sofort zurückschreiben. Es gibt also keine Gesprächspausen. Stattdessen kann man sich auf diese Weise in Ruhe kennenlernen und vielleicht auch Vertrauen aufbauen.

Wenn man jemanden dann nach einiger Zeit in echt trifft, "kennt" man sich dann immerhin schon ein wenig und sitzt nicht jemand völlig Fremdem gegenüber. Mag sein, dass es dann auch verlegene Gesprächspausen gibt, aber in der Regel weiß der andere dann ja auch, dass Interesse da ist, wenn es beim Schreiben reibungslos funktioniert. Und man kann ja auch ehrlich sein und offen zugeben, dass einem das Schreiben leichter fällt, weil man eben sehr schüchtern ist.