Wie erlebt ihr den Medikamentenengpass?

vom 21.12.2019, 01:43 Uhr

Ich muss seit über 15 Jahren täglich Medikamente nehmen. Bisher war die Beschaffung kein Problem. Ich musste maximal einen Tag warten und bekam es dann sogar meist gebracht. Gestern war ich in der Apotheke und bekam die lapidare Meldung, dass die Vorräte alle wären. Es gab keinen Verweis auf Ersatzpräparate oder was ich sonst tun könnte.

Die Ärzte sind nun fast alle in Weihnachtsurlaub. Wie ich im Internet gelesen habe, werden Medikamente inzwischen fast alle in Indien oder China hergestellt und dort soll es irgendwelche Verunreinigungen gegeben haben. Zusätzlich kaufen andere Länder unsere billigen Medikamente auf. Ich dachte eigentlich, dass man für die meisten ein Rezept braucht! Deshalb wollte ich mal hören, wie eure Erfahrungen in letzter Zeit so waren?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich benötige blutdrucksenkende Medikamente, und auch mir hat man beim letzten Einlösen des Rezepts gesagt, dass es zum Teil schwierig ist, das Präparat noch zu bekommen. Die Apothekerin hat mir empfohlen, mich beim nächsten Mal sicherheitshalber schon ein Monat vorher um Nachschub zu bemühen, um genügend Puffer zu haben, falls die Medikamente nicht erhältlich sein sollten.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mein Blutdrucksenker gehört zu den Medikamenten, die von dem Engpass betroffen sind. Die Apotheker haben mir jedoch gesagt, dass es am Lieferanten liegt. Hier in der Stadt habe ich dann am Samstag beim Weihnachtsshopping noch eine Apotheke gefunden, die es auf Lager hatte. Mich stört der Engpass nicht so sehr, weil ich weiß, dass ich notfalls im Ausland bestelle und bei diversen Apotheken auch deutsche Rezepte ohne Zusatzkosten einlösen kann. Ansonsten habe ich jetzt wieder einen Vorrat für mehrere Monate und kann dem Ganzen gelassen entgegenblicken.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe mein Medikament bei einer anderen Apotheke im gleichen Ort bekommen. Dort war es kein Problem. Allerdings war es italienisch verpackt. Anscheinend werden die Apotheken unterschiedlich beliefert.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ein anderes Medikament habe ich mal mit einem spanischen Etikett erhalten. Der Hersteller war Kohlpharma, ich habe halt nur das Produkt für den spanischen Markt bekommen. Aber das ist das kleinste Problem.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also das mit den Medikamenten für Spanien oder Italien ist ja alles schön und gut. Die Frage ist ja dabei immer primär, warum man diese Präparate bekommt und das Präparat für den deutschen Markt nicht, wenn es doch das gleiche Medikament ist. Mit unter sind es wirklich mal nur Lieferengpässe, weil man sich auf Grund von Rabattverträgen in Deutschland nur an bestimmte Hersteller gebunden hat.

Manchmal aber auch, bestehen Verkaufsverbote nur in einzelnen Ländern und die Medikamente werden in Deutschland anders hinsichtlich der Risiko-Nutzen-Abwägung anders bewertet als in Spanien und bekommen dann in Deutschland keine Zulassung mehr oder werden in ihrer Indikation stärker eingeschränkt als im Nachbarland.

Aber am Ende des Tages ist es natürlich hauptsächlich eine Folge des Preiskampfes. Wenn man eben nicht mehr bereit ist ein paar Euro mehr zu bezahlen um damit mehreren Herstellern das Überleben zu ermöglichen und die Erlöse so niedrig sind, dass man es sich nicht mehr leisten kann unter europäischen Vorschriften zu produzieren, dann muss man sich eben auch nicht wundern, wenn in China mal eine Fabrik in die Luft fliegt und dann 50 Prozent der Produktionskapazitäten ad hoc wegbrechen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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