Wie erkennen ob Kinder falschen Umgang pflegen?

Neulich habe ich mich mit einem Bekannten unterhalten, der davon erzählte, dass sich sein 13-jähriger Sohn mehr und mehr in die falsche Richtung entwickelt – zumindest der Meinung meines Bekannten nach, da ich den Jungen noch immer recht nett und angenehm im Umgang finde.

Jedenfalls meinte mein Bekannter nun, dass dies vor allem daran liege, dass der Sohn auf eine neue Schule gekommen sei und dort nun mit Jungen befreundet ist, die mein Bekannter für den falschen Umgang hält. Ich kenne die entsprechenden Jungen auch über meinen Sohn und kann auch diese Meinung nicht teilen.

Ich fragte meinen Bekannten deshalb, wie er sich überhaupt sicher sein kann, ob sein Sohn den falschen Umgang pflegt oder ob er sich einfach von selbst zum Negativen hin entwickelt? Immerhin nehmen viele Eltern ja einen falschen Umgang für eine Verhaltensänderung des Kindes zur Ausrede, obwohl das gar nicht im Zusammenhang steht.

Was denkt ihr, wie man denn überhaupt erkennen kann, ob sich das Kind wegen eines falschen Umgangs zum Negativen hin verändert oder ob es dies aus eigenen Stücken tut? Kann man überhaupt zuverlässig feststellen, ob das Kind einen falschen Umgang pflegt? Was sind eure Erfahrungswerte dahingehend?

Ich denke, dass man sich eben die Freunde ansehen muss und dann auch sieht, wie sie sich verhalten und daran erkennt man es ja schon. Ansonsten sieht man als Elternteil natürlich nur die Veränderung im Wesen des Kindes, auch dass das Kind vielleicht andere Dinge wichtiger findet und so weiter, aber letztendlich muss man sich dann dazu noch die Freunde ansehen und kann nicht pauschal immer nur sagen, dass es am Umgang liegt.

Es kann natürlich im Zusammenhang stehen, dass ein Kind sich zum Negativen verändert, weil es die falschen Freundschaften pflegt. Durchaus kann es sein, dass ein Kind die falschen Freunde hat, weshalb es dann nach einer Zeit andere Dinge für wichtig befindet, die im Grunde genommen, nicht wichtig sind und, das Kind dann eben eine Wesensveränderung hinlegt. Die dann eben ins Negative geht und, die den Eltern letztendlich nicht passt.

Aber ein Kind kann auch das Wesen verändern und andere Dinge für wichtig befinden, die überhaupt nicht wichtig sind, ohne, dass dabei die neuen Freunde schuld sind. Wobei eben viele Eltern gerne sagen, dass die Wesensveränderung und die Verhaltensveränderung des Kindes an den neuen Freunden liegen, weil die Eltern eben gerne eine Ausrede suchen, anstatt eine Lösung zu suchen. Das sind zumindest so Dinge, die ich eben schon mitbekommen habe.

Ich bin eben der Meinung, dass man nicht pauschal sagen kann, dass die neuen Freunde des Kindes daran schuld sind, weil das Kind sich eben ins Negative verändert hat. Man muss sich schon die neuen Freunde des Kindes anschauen, um beurteilen zu können, ob die neuen Freunde eher ein guter Umgang für das eigene Kind sind. Oder, ob die neuen Freunde dann eben eher ein schlechter Umgang für das Kind sind. Zu dem kann ich mir nur schlecht vorstellen, dass alle neuen Freunde des Kindes so schlecht erzogen sind und ein so schlechter Umgang für das eigene Kind sind. Vielleicht ist ein Kind dabei, was sich vielleicht nicht so gut verhält, was Auswirkungen auf das eigene Kind haben könnte, aber eben nicht alle neuen Freunde werden so sein.

Ich denke, man erkennt, ob das Kind sich aus eigenen Stücken ins Negative verändert oder, ob die falschen Freunde und deren Umgang daran schuld sind. Wenn man sich die Freunde seines Kindes anschaut und, man eben sieht, wie die sich verhalten und desgleichen und einem das Verhalten eben nicht passt. Zu dem das Kind sich nach einer gewissen Zeit genauso verhält, dann könnte man schon sagen, dass der falsche Umgang daran schuld ist, weshalb sich das Kind verändert hat. Man sollte aber als Elternteil nicht nach Fehlern suchen, wenn man sich die Freunde des eigenen Kindes anschaut, nur, um eine Ausrede dafür zu haben, weshalb das Kind sich so verändert hat. Das machen viele Eltern eben auch gerne.

Meine Schwester ist zwölf Jahre alt und ihr Verhalten hat sich auch stark geändert. Sie hat viele neue Freunde gefunden, wobei ich sagen muss, dass diese Freunde mir recht sympathisch sind, bis auf ein Mädchen. Das Mädchen spricht mit den Eltern zu Hause, als, wenn die Eltern nichts zu sagen hätten und das Mädchen zu Hause die Zügel in der Hand hat, wobei ich sagen muss, dass das Mädchen auch erst dreizehn Jahre alt ist. Die Eltern scheinen eben auch nicht viel gegen das Verhalten der eigenen Tochter zu sagen, sodass das Mädchen mit ihrem Verhalten durchkommt. Zu dem raucht das Mädchen und das Mädchen hat schon ältere Freunde, die eben auch rauchen und Alkohol trinken. Dieser Umgang passt mir persönlich auch nicht, den meine Schwester dort pflegt.

Meine Schwester ihr Verhalten hat sich insofern geändert, dass sie eben auch versucht bei meinen Eltern zu Hause den Chef heraushängen zu lassen. Wobei meine Eltern ihr Verhalten natürlich nicht durchgehen lassen und meine Eltern eben versuchen, sie zurück auf die richtige Bahn zu schubsen. Meine Schwester will sich aber nichts sagen lassen und ihre schulischen Leistungen haben auch drastisch nachgelassen, seitdem sie eben sehr viel mit der neuen Freundin unternimmt. Meine Eltern versuchen ihr nicht den Kontakt zu verbieten, immer hin würde das nur in die falsche Richtung laufen. Meine Eltern versuchen nur den Kontakt einzuschränken, in dem sie viel bei mir zu Hause ist oder sie eben dazu gebeten wird, sich mit ihren anderen Freundinnen zu treffen, in der Freizeit.

Bis jetzt klappt es ganz gut. Sie verabredet sich viel mit ihren anderen Freundinnen, die eben nicht so sind, wie das eine Mädchen. Aber daran kann man eben sehen, dass nicht alle neuen Freunde ein falscher Umgang sein müssen. Sondern eben, dass es eben ausreicht, wenn nur ein neuer Freund dabei ist, der sich eben etwas daneben benimmt. Und, wenn das Kind dann eben noch sich so an den neuen Freund bindet, sag ich jetzt mal, und sich viel abschaut, kann man dagegen nicht viel machen. Zu dem kommt in dem Alter eben auch noch die Pubertät dazu, die eben auch für rebellierende Kinder sorgt.