Wie empfänglich seid ihr für Weltuntergangsszenarien?

Es vergeht ja kaum eine Woche, wo nicht irgendwelche Weltuntergangsszenarien beschrieben oder auch beschworen werden. Ist es nicht der Klimawandel oder ein Atomkrieg, dann wird die Menschheit eben durch einen Asteroideneinschlag auf der Erde ausgelöscht.

Solche Weltuntergangsszenarien sind ja keine Neuerfindung, aber aktuell scheinen diese ja wieder mal Hochkonjunktur zu haben. Wie empfänglich seid ihr denn für Weltuntergangsszenarien? Nehmt ihr diese durchaus ernst oder nehmt ihr diese mehr oder weniger nur lächelnd zur Kenntnis?

Schon als Kind wurde das Lied gesungen "Am 30.Mai ist der Weltuntergang..." und da wurde ich das erste Mal damit konfrontiert, dass die Erde wohl zum Untergehen verdammt ist. Das Lied ist von 1954 und ab da wurde immer wieder erzählt, dass die Welt untergeht und die Menschheit vernichtet wird.

Ich bin da aber gar nicht empfänglich für, wenn man so etwas wieder mal im Fernsehen oder anderen Medien breit tritt. Denn ich denke, wenn es so ist, dann ist es so. Was dagegen machen kann man sowieso nicht und ich denke, dass es bestimmt mal so kommen wird, aber das werden wir hier nicht mehr erleben. Das ist ein schleichender Prozess aber es wird kommen. Ich mache mich da aber nicht verrückt.

Vor dem letzten "Weltuntergang" kursierte im Internet ein Meme in Form einer Treuekarte, darauf konnte man sich für jeden überlebten Weltuntergang einen Stempel abholen und den zehnten Weltuntergang gab es dann gratis.

In meinem Freundeskreis wurde das fleißig geteilt und wir haben deshalb dann mal überlegt, wie viele Weltuntergänge wir schon überlebt haben und das sind tatsächlich eine ganze Menge - Jahr 2000, Nostradamus, Maya Kalender, diverse christliche Prophezeiungen und jede Menge Asteroiden, Blutmonde und Sonnenfinsternisse. Selbst wenn ich das irgendwann mal ernst genommen hätte - nach so vielen Fehlalarmen würde ich das heute sicher nicht mehr ernst nehmen können.

Das Weltuntergangsszenario, für das ich aber tatsächlich sehr empfänglich bin, verspricht keinen lauten Knall sondern macht den Planeten einfach schleichend immer unbewohnbarer. Aber ein Asteroid scheint bei vielen beliebter zu sein als die unbequeme Tatsache, dass wir selber den Planeten vergiften und für den Klimawandel sorgen und so vielleicht unseren eigenen Untergang verursachen.

Ich bin da überhaupt nicht empfänglich, weil mir solche Geschichten so ziemlich egal sind. Ich lebe schließlich im Hier und Jetzt und sehe nicht ein, warum ich solchen inflationären Weltuntergangsszenarien Beachtung schenken sollte. Davon wird meine Heizung auch nicht warm und der Kühlschrank nicht voll.

Ich bin im kalten Krieg aufgewachsen. Wir haben Szenarien wie Able Archer und Tschernobyl überstanden. Dank, lieber russischer Offiziere mit Nerven und Verstand! Die Umweltbewegung hat die Schweinereien um das Kernkraftwerk Uentrop aufgedeckt. Hier geht mein Dank an Dr. Groenemeyer. Der Pannenreaktor Doel ist keine 200 Kilometer entfernt und der Wind weht meist zu uns. Der Boden unter meinen Füßen ist löchriger als ein Schweizer Käse.

Wenn die Welt untergeht, kann ich nichts daran ändern. Hauptsache es geht schnell. Ständige Panik würde auch nichts ändern. Ich versuche, die Erde nicht völlig zu ruinieren. Aber Kriege oder Brocken aus dem All? Atomunfälle? Das ist mir egal. Wenn es passiert, passiert es. Und wenn nicht, dann nicht.

Ich finde es schon spannend, was das alles auslösen könnte und das höre ich mir durchaus mal an oder sehe mir vielleicht auch mal eine Dokumentation an, wenn diese seriös gemacht ist, aber deswegen lebe ich nun auch nicht anders oder schließe mich irgendwelchen Sekten an um da möglichst gut rauszukommen. Wenn es so ist, dann ist es so. Was will man da auch noch machen? Leben ist endlich und nicht ewig.